Die großen Western Staffel 4. Diverse Autoren
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Название: Die großen Western Staffel 4

Автор: Diverse Autoren

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die großen Western

isbn: 9783740912383

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СКАЧАТЬ am Rand des Stiefelhügels stieg er in den Sattel, ritt langsam an und näherte sich dem Saloon.

      Kurz davor rutschte er aus dem Sattel –?und das Pferd ging weiter. Mit Sharps und Winchester in den Scabbards. So, als wäre es ohne Reiter in die Stadt gekommen.

      Und genau vor der Schwingtür des Saloons blieb es am Straßenrand stehen. Hob den Kopf an, prustete laut und scharrte mit dem rechten Vorderhuf.

      Im Saloon waren an diesem Abend wenige Gäste. Zwar hätten viele Einwohner gern mit eigenen Augen den berühmten zwielichtigen Revolverkönig gesehen, doch stilles Unbehagen hielt sie vom Besuch des Saloons ab.

      Vor dem Saloon stampfte das Sattelpferd ziemlich heftig, als wollte es auf sich aufmerksam machen.

      Stumm bediente eine junge Mexikanerin die beiden Fremden am Tisch in der Nische.

      Als der eine nach ihrem Arm griff und sie an sich zog, sträubte sie sich, sagte aber kein Wort.

      »Laß sie los, Fremder«, sagte der Mann an der Theke kühl, »sonst schieß ich dir den Kopf ab.«

      Die bildschöne Mexikanerin kam frei und huschte barfuß durch einen Glasperlenvorhang nach hinten.

      Auf dem dunklen Gang konnte sie kaum etwas erkennen. Jäh stieß sie mit Maverick zusammen, atmete geräuschvoll ein und wich ihm aus, preßte sich an die Wand und sah ihm nach.

      Er näherte sich dem Perlenvorhang.

      Das Mädchen schlich ihm lautlos nach.

      Noch immer lehnte der in Schwarz gekleidete Revolvermann an der Theke. Er lächelte auf eine seltsame Art. Richtig genießerisch. Bedächtig fingerte er aus seiner langen Jacke ein Zigarillo hervor, rauchte es an und blickte kurz hinaus auf das Sattelpferd.

      »Ihr bekommt Besuch, Jungs«, sagte er in freundlichem Ton, nickte den beiden Banditen am Tisch zu und langte nach dem Glas Whisky. »Ich bin nicht gemeint. Das weiß ich. Ich hab’ keine Freunde.«

      Offensichtlich wußten die beiden Halunken nicht, wer vor ihnen an der Theke stand. Er hatte sie bislang aber auch noch nicht mit seinen blauen Augen kalt angesehen.

      »Wir haben auch keine Freunde!« fauchte der Bandit, der nicht verwundet worden war, und bekam einen Hustenanfall. »Wer, zum – Teufel, bist – du?«

      »Das ist jetzt unwichtig für euch. An eurer Stelle würde ich schnellstens verschwinden und tausend Meilen reiten. Dabei würde ich keine einzige Rast einlegen und niemals zurückblicken.«

      »An deiner Stelle würde ich das Maul halten!« fauchte der Killer und kam angespannt hinter dem Tisch hoch. »Halt endlich dein dreckiges Maul, sonst stopfe ich es dir mit einem Haufen Blei, verdammt!«

      Hustend krümmte er sich, starrte den Mann am Tresen haßerfüllt an und rang mühsam nach Luft.

      Der Komplice quälte sich hoch. Rücken und Schulter waren notdürftig verbunden. Mavericks Kugel hatte ihm eine blutige Schramme übers Kreuz gerissen.

      Beide Halunken wurden steckbrieflich gesucht. Die Prämien waren nicht hoch, doch für einen Revolvermann, der leichtes Spiel mit ihnen hatte, auch nicht zu verachten.

      Maverick stand hinter dem glitzernden Glasperlenvorhang. Im flackernden Schein der Petroleumlampe und der beiden Talglichter auf dem Tresen konnte er die Gesichtszüge der drei Männer deutlich erkennen.

      Auf einmal runzelte er die Stirn und blickte mit verengten Augen auf den Mann am Tresen.

      Das war Donovan Fairbanks!

      Ein Revolvermann wie er. Ein König der Colts. Und wie er selbst schon zu Lebzeiten eine Legende.

      Eines stand fest: Fairbanks würde ihm im Kampf gegen diese beiden Killer nicht beistehen – auch wenn er hereingekrochen käme. Und umgekehrt wäre es genauso. Jeder hatte eben seine Gegner. Keiner mischte sich in die Angelegenheiten des anderen ein. Das war schon seit Omaha so. Damals allerdings war Fairbanks noch ein ziemlich unbekannter Neuling gewesen. Erst später, nach Omaha, hatte er Format bekommen. Und seitdem war es mit ihm immer weiter nach oben gegangen, hatte er alle Rivalen aus dem Weg geschossen.

      Es war also keine Feigheit, die Fairbanks zu dieser Antwort veranlaßte:

      »Wie du willst –?ich halte das Maul. Wenn ihr wollt, dann gehe ich sogar. Denn ich kenne das Ende schon –?euer Ende.«

      Genießerisch rauchte er und strich dabei mit einer fast zärtlich anmutenden Geste über sein schwarzes, von silbernen Strähnen durchzogenes Haar.

      Während der hustende Bandit noch immer nach Luft rang, beugte sich der andere steif vor. Lauernd dehnte er:

      »Was soll das Gerede, Mann? Wieso willst du unser Ende kennen? Da gibt es nichts zu kennen.«

      »Du irrst, mein Guter – gewaltig.«

      Der Bandit überlegte, starrte Fairbanks durchdringend an.

      »Hast du einen Mann kommen gesehen? So einen großen Kerl mit ’nem langen Staubmantel? Mit ’nem alten speckigen Stetson auf den aschblonden Haaren?«

      »Nein.« Fairbanks lächelte amüsiert. »Nicht den Mann –?aber das Pferd. Das reitet er schon lange. Ich glaube, seit Dodge City. Und das ist schon einige Jährchen her.«

      »Wo hast du das Pferd gesehen?«

      Die Halunken standen beide hinter dem Tisch – und vor ihnen neben den mit Whisky gefüllten Gläsern lagen ihre Gewehre. Ihre Hände legten sich in diesen Sekunden auf die Colts.

      »Wo?« Donovan Fairbanks pustete etwas Staub von der Schulter. Dann deutete er mit dem Zigarillo hinaus. »Da draußen. Am Straßenrand. Da steht ein Pferd. Sein Pferd. Und ich weiß auch schon, wo er ist. Ihr kennt ihn doch sicherlich? Schließlich ist er hinter euch her, will sich wahrscheinlich die Kopfprämie zusammenschießen. Er sorgt für sein Alter vor. Wieviel bringt es ihm denn ein, wenn er euch umlegt? Unter tausend Dollar tut er es nicht.«

      »Verdammt! Von wem redest du?«

      »Von Rooster. Maverick C. Rooster. Ist doch völlig klar! Das ist schließlich sein Pferd.«

      Dieser Name ließ die Killer erstarren. Der angeschossene Bandit flüsterte:

      »Rooster? Das hab’ ich nicht gewußt. Ich dachte, das wär’ ein anderer. Irgendein Idiot, der sich mal was verdienen wollte. Aber irgendwie hab’ ich’s geahnt!«

      »Deine Erkenntnis kommt ziemlich spät«, meinte Fairbanks lächelnd. »Rooster hat euch schon im Visier. Wetten?«

      »Stimmt.« Ruhig tönte Mavericks Stimme herüber. Gleichzeitig klingelten die Glasperlen. Jäh stand er reglos. Die Hand hing flach ausgebreitet über dem Colt. Rauh sagte er: »Los, macht schon! Bringt es hinter euch!«

      Die Killer zögerten.

      Fairbanks bewegte sich langsam an der Theke entlang, wich zurück. Angst war das nicht. Er wollte lediglich alles besser überblicken können.

      »Los«, knurrte Rooster. »Ich reite mir nicht die Zunge aus dem Hals, um hier lange herumzustehen.«

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