Mami Staffel 5 – Familienroman. Eva-Marie Horn
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Название: Mami Staffel 5 – Familienroman

Автор: Eva-Marie Horn

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740920852

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СКАЧАТЬ dauerte fast eine Stunde, bis es klopfte. Corinna war nicht sicher, ob sie es bis zur Tür schaffen würde. Ihre Beine zitterten wie Espenlaub.

      »Da bist du…«, hauchte sie und kam sich unendlich dumm vor. Wieso wußten die Frauen im Film immer so genau, was sie sagen und tun mußten?

      »Ja, aber nur, weil du mich dazu zwingst. Es ist nicht gut, daß wir uns wiedersehen.«

      Er nahm sie nicht in den Arm, und Corinna traute sich nicht, ihn ihrerseits zu umarmen. Der Gedanke, daß er sie zurückstoßen könnte, war wirklich zu schmerzhaft.

      »Bitte, setz dich, Bernd. Ich habe dir etwas zu sagen.«

      Diese Einleitung hatte sie sich lange überlegt. Gott sei Dank stotterte sie jetzt wenigstens nicht mehr. Es ging nun um alles oder nichts.

      »Was ist denn nun? Warum machst du es so geheimnisvoll?« fragte er kühl und wagte es sogar, auf die Uhr zu sehen.

      Corinna schnürte es fast die Luft ab. War das noch derselbe Mann, der sie so zärtlich im Arm gehalten und ihr seine Liebe geschworen hatte? Der Vater ihres ungeborenen Kindes? Wie konnte er behaupten, daß er sie liebe und sich dann so abweisend verhalten?

      Oder verhielt er sich so, weil er ebenso litt und es nicht zeigen wollte? Da war sie wieder, die Hoffnung, die sie immer noch hatte, die sie überhaupt bis hierher gebracht hatte.

      »Ich bekomme ein Kind von dir.«

      So schonungslos hatte Corinna es nicht sagen wollen, aber Bernd verwirrte sie durch sein Verhalten. Jetzt traute sie sich nicht, ihn anzusehen, weil sie befürchtete, daß ihm die Ablehnung im Gesicht geschrieben sein könnte.

      »Wie… bitte?«

      Wenigstens klang er jetzt nicht mehr so gleichgültig. Corinna drehte sich wieder zu ihm um und schaute ihn an. Er war blaß geworden und sah aus, als wolle er am liebsten aufspringen und hinausrennen.

      »Ja, es ist so. Ich bin schwanger. Wir bekommen in sieben Monaten ein Kind. Ich weiß es erst seit vorgestern.«

      »Aber… ich habe doch aufgepaßt.«

      »Ach, Bernd, du weißt doch sicher auch, daß es trotzdem passieren kann… einmal… da haben wir…«

      »Schon gut, schon gut, du brauchst es nicht auszuführen. Und nun? Ich habe dir meine Situation doch geschildert!«

      »Ja, ich weiß. Aber verändert das nicht alles? Ich meine, eigentlich kann dich der Vater deiner… dieser Frau doch gar nicht kündigen. Es gibt so etwas wie ein Arbeitsrecht.«

      Er lachte auf, aber es klang nicht fröhlich.

      »Meinst du, das kümmert ihn?«

      »Das muß es doch. Du könntest sonst vor Gericht gehen und…«

      »Vergiß es. Ich bekomme so einen Job nie wieder. Sollen wir vielleicht von deinem Bafög leben?«

      »Bitte, red nicht so mit mir. Glaubst du, für mich ist das nicht schwer?«

      Sie spürte, daß die Tränen schon wieder hochkamen. Corinna war aber fest entschlossen, nicht zu weinen. Sie biß sich auf die Lippen.

      »Also schön, ich werde mir überlegen, was wir tun sollen. Ich kann dir natürlich Geld geben, damit du…«

      »Sprich es gar nicht erst aus. Das kommt für mich nicht in Frage«, entgegnete sie laut.

      »Aber wie willst du das allein schaffen?«

      »Werde ich also allein sein?«

      »Ich… weiß nicht. Ja, vermutlich. Corinna, es ist nicht so einfach, wie du denkst!«

      »Für mich auch nicht, Bernd. Aber wenn du mich liebst, wie du sagst, kann es ja nur eine Entscheidung geben, oder? Und die wirst du dann treffen müssen. Sprich mit deiner… dieser Frau und sag ihr, was passiert ist. Dann wird sie einsehen, daß sie dich jetzt nicht mehr festhalten kann. So ein Biest wird sie doch nicht sein, daß sie dann immer noch darauf besteht, daß du bei ihr bleibst.«

      »Du hast ja keine Ahnung, wie rachsüchtig sie sein wird! Keine Ahnung hast du! Sonst hätte ich es ihr ja längst sagen können.«

      »Dann spreche ich mit ihr«, gab Corinna entschlossen zurück. Warum war sie darauf nicht längst gekommen? Von Frau zu Frau müßte sich doch eine Lösung finden lassen…

      »Um Gottes willen, tu das ja nicht, Corinna!«

      Sein Entsetzen war echt. Er hatte Angst vor seiner Verlobten. Corinna war etwas irritiert. Sie hatte Bernd immer als mutigen Mann gesehen, obwohl er das ja nicht gerade bewiesen hatte. Jetzt dagegen schien er richtiggehend Panik zu haben.

      »Schon gut. Wenn du es tust, muß ich das ja auch nicht.«

      »Gut, aber laß mir noch etwas Zeit. Ich muß den richtigen Moment abwarten.«

      »Warte nicht zu lange.«

      »Nein, aber leg mir nicht die Daumenschrauben an. Und ruf nicht bei mir zu Hause an. Das ist zu gefährlich. Vielleicht kann ich bald eine andere Stelle finden, ich habe mich ja schon umgehört…«

      »Das hast du?« fragte Corinna sofort voller Hoffnung.

      »Ja, sicher. Ich wollte dich doch auch. Das habe ich dir gesagt.«

      Er meinte es also noch ernst, auch wenn er auf die Aussicht, Vater zu werden, nicht so reagiert hatte, wie Corinna es sich erträumt hatte. Aber nun würde alles gut werden. Wo ein Wille war, würde sich auch ein Weg finden lassen.

      »Dann fahr jetzt erst einmal zurück. Ich melde mich nächste oder spätestens übernächste Woche bei dir, Corinna.«

      »Aber rufst du mich nicht einfach mal so an? Das haben wir vorher doch auch immer gemacht…«

      »Ja gut. Aber jetzt fahr nach Hause. Ich kann nicht klar denken, wenn du hier bist.«

      »Dann… kannst du mich doch jetzt einmal umarmen, oder?«

      »Natürlich kann ich das.«

      Endlich stand er auf und zog sie an sich. Corinna sah ihn forschend an. Sein Gesicht wirkte noch immer angespannt. Aber als er sie jetzt küßte, war ihr das egal.

      *

      Als Corinna nach Hamburg zurückkam, lag Melanie bereits auf der Lauer.

      »Mensch, habe ich mir Sorgen gemacht. Warum hast du denn gar nicht angerufen?«

      »Weil es nicht nötig war…«, gab Corinna lächelnd zurück. »Komm erst einmal herein, dann erzähle ich dir alles.«

      Melanie merkte, daß Corinna ziemlich entspannt wirkte. Es wunderte sie, denn sie glaubte keine Sekunde daran, daß jetzt plötzlich Friede, Freude, Eierkuchen herrschte.

      »Also? Was hat er gesagt? Oder hast du ihn gar nicht gesehen?«

      »Doch, das habe ich. Und er wird mich nächste Woche anrufen, nachdem СКАЧАТЬ