Mami Staffel 5 – Familienroman. Eva-Marie Horn
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Название: Mami Staffel 5 – Familienroman

Автор: Eva-Marie Horn

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740920852

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СКАЧАТЬ dem verstauchten Knöchel fahren konnte. Julia schaute ihm hinterher, wie er davonradelte und ihr noch einmal zuwinkte. Dann fuhr sie in die Firma.

      Bernd stand bei ihrer Sekretärin und lachte gerade über etwas, was Frau Bertels gesagt hatte. Als sie hereinkam, sah er sie vorwurfsvoll an.

      »Sag mal, wo bleibst du nur so lange? Ich wollte mich noch verabschieden, weil ich heute den ganzen Tag in Potsdam zu tun habe. Hat sich gerade ergeben.«

      »Ich hatte einen kleinen Unfall. Nichts Schlimmes, aber ich mußte den Radfahrer noch zu Dr. Moll bringen.«

      »Hast du Schuld gehabt?«

      »Ich fürchte ja, aber er hat sich sehr kulant gezeigt.«

      »Jetzt vielleicht. Wenn er erst erfährt, wer du bist, wird sich das bestimmt ändern. Hast du die Polizei gerufen?«

      »Nein, das war nicht nötig. Bernd, ich weiß schon, was ich tue, glaub mir.«

      Es war ihr peinlich, das vor Frau Bertels zu diskutieren. Bernd kniff auch gleich die Lippen zusammen, weil er sich gemaßregelt fühlte. Er reagierte da immer sehr empfindlich, wenn sie das »Cheftöchterchen« herauskehrte, wie er das nannte.

      »Gut. Dann fahre ich jetzt. Bis heute abend irgendwann.«

      »Ja, Bernd, bis dann.«

      Komisch, heute machte es ihr gar nichts aus, daß er ein bißchen sauer war, als er abfuhr.

      »Ich habe jetzt ein Privatgespräch zu führen, Frau Bertels. Bitte stellen Sie keine anderen Anrufe durch. Ich sage Ihnen dann Bescheid, wenn ich wieder frei bin.«

      »Ist recht, Frau Thomsen.«

      Julia ging in ihr Büro und freute sich wieder einmal an der Schönheit des Raumes. Es war sparsam und sehr hell möbliert und hatte zwei große Fenster, die viel Licht hereinließen. Sie setzte sich an den Schreibtisch mit der Glasplatte und wählte die Nummer ihres Bruders Felix.

      Zur Zeit lebte er in Schleswig-Holstein auf dem Land. Er schrieb und malte, wobei er mehr Geld mit dem Schreiben verdiente. Als freier Journalist war es allerdings nicht einfach, doch Felix war von klein auf eigensinnig gewesen, und schließlich hatten sie ihn nach einem großen Familienkrach gehen lassen müssen.

      »Felix? Hier ist Julia.«

      »Julia, das ist ja eine Überraschung! Hast du mal wieder Sehnsucht nach deinem großen Bruder gehabt? Ist etwas schiefgegangen?«

      »Warum glaubst du, daß ich dich nur dann anrufe?« fragte sie ein bißchen pikiert, weil es natürlich stimmte.

      »Weil du dann immer anrufst. Geht es um deinen Bernd oder den lieben Herrn Papa?«

      »Um gar nichts. Ich wollte einfach mal hören, wie es dir geht.«

      »Sehr gut. Ich bin auf dem Sprung nach Italien. Ich schreibe einen Reisebericht. Ist das nicht toll?«

      »Das klingt sehr gut. Dann geht es dir also gut.«

      »Ja, so könnte man sagen.«

      »Und was macht die Liebe?«

      »Danke der Nachfrage. Im Moment stört kein weibliches Wesen meine Kreise. Und bei dir?«

      »Gut. Dann will ich dich nicht länger stören. Melde dich doch mal, wenn du zurück bist.«

      »Das mache ich. Bis dann, meine liebe Julia. Und halt die Ohren steif.«

      Er hatte also wieder einmal herausgehört, daß es ihr wohl doch nicht so besonders ging. Julia legte den Hörer auf. Ihr war zum Heulen zumute, aber sie hatte keine Ahnung, warum.

      *

      Corinna traf am späten Nachmittag in Berlin ein. Sie hatte sich Zeit gelassen, weil sie wußte, daß sie Bernd tagsüber doch nicht erreichen würde. Jetzt allerdings brannte sie darauf, ihn zu sehen.

      Sie hatte sich ein Zimmer in dem Hotel genommen, in dem er sie vor kurzem einquartiert hatte. Der Portier erinnerte sich offensichtlich noch an sie, denn er

      war besonders freundlich und bemüht. Nachdem sie ihr Zimmer bezogen hatte, saß sie unschlüssig vor dem Telefon.

      Sollte sie einfach schon einmal versuchen, ihn zu erreichen? Es konnte ja sein, daß er heute im Haus zu tun hatte. Manchmal arbeitete er dort, hatte er ihr erzählt, wenn es ihm in der Firma zu trubelig war.

      Corinna wählte die Nummer und lauschte auf das Freizeichen. Dann schaltete sich der Anrufbeantworter ein, und sie legte schnell auf. Wie gern hätte sie ihm eine Nachricht hinterlassen. Aber das war unmöglich. Er würde sofort sauer sein, weil sie ihn hier so überfiel.

      Um die Zeit zu überbrücken, machte sie sich ein wenig frisch und verließ das Hotel, um einen Bummel über den Kurfürstendamm zu machen. Sie schaute sich die Auslagen in den Schaufenstern an, versuchte sich auf andere Dinge zu konzentrieren und konnte doch immer nur an das bevorstehende Gespräch mit Bernd denken. Wie würde er reagieren, wenn er hörte, daß er Vater wurde? Sie war ja gerade erst im zweiten Monat, aber das Kind bestimmte bereits ihr Denken und Handeln. Sonst hätte Corinna wohl auch nie den Mut gefunden, noch einmal hierherzukommen.

      Es wäre doch schön gewesen, Melanie hierzuhaben. Sie hätten zu zweit viel mehr Spaß an dieser verrückten, quirligen Stadt. Aber andererseits mußte sie auch vernünftig sein. Wenn sie sich auf solche Abenteuer einließ, gehörte auch die Kraft dazu, sie durchzusetzen.

      Corinna lächelte allen Müttern zu, die ihr mit Kinderwagen oder kleinen Kindern an der Hand entgegenkamen. Bald würde sie auch ein Kind haben…

      Gegen sechs kam sie ins Hotel zurück. Länger hielt sie es nicht aus. Wenn sie Bernd jetzt nicht erreichte, würde sie zu Abend essen und ihn dann alle halbe Stunde anrufen. Wenn die Verlobte am Apparat wäre, wollte sie so tun, als wäre sie eine Ärztin, die noch Fragen wegen eines von ihm angebotenen Medikamentes hatte. Das war zwar ziemlich durchsichtig, aber etwas anderes fiel ihr nicht ein.

      Doch Corinna hatte Glück. Bernd nahm den Hörer selbst ab.

      »Bernd, hier ist Corinna.«

      Ihre Stimme zitterte vor Anspannung. Wenn er nun einfach auflegte, würde sie nie den Mut haben, es noch einmal zu versuchen.

      »Oh, warum rufst du hier an? Ich habe dir gesagt, daß das nicht geht. Wir waren uns doch einig gewesen, daß ich so nicht weitermachen kann.«

      »Bernd, ich bin hier im Hotel in Berlin. Bitte komm her, ich habe etwas Wichtiges mit dir zu besprechen.«

      »Das ist unmöglich!«

      »Es muß gehen, weil es uns beide betrifft. Du kannst dich nicht drücken. Komm bitte her, jetzt. Ich warte in dem Zimmer, das ich neulich hatte.«

      Um ihm keine Zeit zu einem Widerspruch zu lassen, legte sie mit wild klopfendem Herzen den Hörer auf. Ihre Hände waren eiskalt und feucht.

      Würde er kommen?

      Corinna lief immer wieder ins Badezimmer, um ihr Aussehen zu überprüfen. Sie zupfte an ihren Haaren herum, malte die Lippen nach und wischte den Lippenstift СКАЧАТЬ