Mami Staffel 5 – Familienroman. Eva-Marie Horn
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Название: Mami Staffel 5 – Familienroman

Автор: Eva-Marie Horn

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740920852

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СКАЧАТЬ ja gar kein Pechvogel, wie ich immer dachte.«

      »Es ist wahr!«

      In diesem Moment erreichten sie das abgestellte Auto. Gudrun war völlig außer Atem, aber trotzdem so glücklich wie noch nie.

      »Wenn wir nur etwas mehr Zeit hätten, dann könnte ich dir jetzt sagen, wie lieb ich dich habe.« Jens schloß eilig sein Auto auf, setzte sich ans Steuer und ließ sofort den Motor an.

      Er ist nicht egoistisch wie Peter und nicht überheblich wie Udo, dachte Gudrun beglückt. Conny hat das gleich erkannt. Warum ist mir das nicht aufgefallen? Warum mußte erst etwas Schlimmes passieren, ehe ich erkannt habe, wer der richtige Vater für mein Kind ist?

      »Du wirst viel Zeit haben«, meinte Gudrun geheimnisvoll. ›Ein ganzes Leben lang‹ fügte sie in Gedanken hinzu.

      So langsam Jens seinen Wagen zuvor durch die Straßen rollen ließ, so schnell war er jetzt. Die Ungeduld, die Hintergründe für Connys Verschwinden zu erfahren, trieb ihn zu immer größerer Eile an.

      Selbst die Polizei hatte Verständnis dafür, daß er wenig später unvernünftig schnell auf den Parkplatz fuhr und mit quietschenden Bremsen hielt.

      *

      Conny saß wie ein Häuflein Elend auf einem Stuhl, schuldbewußt und zerknirscht.

      Jetzt war Gudrun schneller als ihr Begleiter. Sie rannte förmlich ins Polizeibüro und hatte dort nur Augen für ihre kleine Tochter.

      »Conny!« Jauchzend schloß Gudrun ihr Kind fest in die Arme und drückte es an sich, als wollte sie es nie mehr loslassen. »Conny, meine kleine Conny. Ich habe

      überall nach dir gesucht. Gut, daß du wieder da bist.« Kein Vorwurf kam über Gudruns Lippen, keine Ermahnung.

      »Mami!« Conny weinte und schmiegte ihr tränennasses Gesichtchen an Gudruns Oberkörper. »Mami, es tut mir leid. Ich wollte nicht, daß du Angst hast. Ich wollte ja nach Hause gehen, aber dann… dann war zugeschlossen. Ich hab’ gerufen, aber niemand hat mich gehört, weil so viele Leute im Kaufhaus waren.«

      Conny schluchzte hemmungslos.

      »Du warst in einem Kaufhaus?«

      »Weil ich an allem schuld bin«, tönte es aus Gudruns Jacke hervor. »Jens darf nicht mehr Lehrer sein, weil ich Papa zu ihm gesagt habe, und du willst diesen Pedro heiraten, nur weil er mein Vater ist. Ich war so traurig, und dann hab’ ich mich im Kaufhaus in eine dunkle Ecke im Flur gesetzt. Als ich wieder raus wollte, war die Stahltür abgeschlossen. Ich hab’ ganz lange gerufen und gewartet. Aber keiner kam.«

      »Ihr Töchterchen hat Glück gehabt, daß der Nachtwächter durchs Treppenhaus ging und nicht wie sonst den Lift benutzte«, mischte sich der Beamte ein, der Conny in Empfang genommen und aufs Revier gebracht hatte. »Beide sind ganz schön erschrocken, als sie sich bemerkt haben.« Der Wachtmeister lachte polternd.

      »Jetzt ist alles wieder in Ordnung, Conny.« Beruhigend strich Gudrun über den schmalen Rücken des Kindes. »Peter wird bestimmt nach Kuba zurückkehren, wenn ich ihm morgen sage, daß sich seine Hoffnung nicht erfüllen wird.«

      »Du heiratest ihn nicht?« fragte das Kind erleichtert.

      »Er hat mich im Stich gelassen, als ich ihn nötig gebraucht hätte. Das wird er immer wieder tun, denn er kennt nur sich. Ich dachte immer, ein Vater liebt sein Kind in jedem Fall, aber nicht einmal das tut er. Ein Fußballspiel ist ihm wichtiger als deine Sicherheit.«

      Über Connys zerzaustem blondem Schopf hinweg sah Gudrun auf Jens.

      Er hatte jedes Wort verstanden, obwohl er bescheiden in einiger Entfernung wartete. Der Glanz in seinen blauen Augen verstärkte sich, und um seinen Mund war ein glückliches Lächeln.

      »Er weiß nicht einmal, wie alt ich bin, und meinen Namen kennt er auch nicht richtig.« Con-

      ny brachte nun auch bei ihrer

      Mutti vor, was sie am meisten geärgert hatte. Vorsichtig hob sie den Kopf. Ihr Blick fiel auf Jens Seeger.

      »Du? Wollen sie dich einsperren?« Conny hatte nicht vergessen, wo sie sich befanden. Jens auf der Polizeiwache zu sehen, brachte sie mit Sabines Aussage, daß er vielleicht eine Gefängnisstrafe verbüßen müsse, zusammen. »Du hast doch gar nichts getan. Ich bin doch schuld.« Conny klopfte sich an die eigene Brust.

      »Jens hat mich begleitet, als ich überall nach dir gesucht habe, Conny«, berichtigte Gudrun, die ihr Töchterchen plötzlich sehr gut verstand. Jens war ein Mensch, den man einfach gern haben mußte.

      »Dann habt ihr… habt ihr miteinander geredet?« fragte Conny hoffnungsvoll.

      »Nicht viel, weil wir beide Angst um dich hatten. Unsere bangen Vermutungen haben wir für uns behalten, und an andere Dinge konnten wir nicht denken. Unterhalten werden wir uns aber noch oft.« Der letzte Satz klang so überzeugend, daß Conny überrascht aufhorchte.

      »Dann darf Jens manchmal zu uns kommen, und ich kann ihm das Vogelnest im Garten zeigen. Oh, jetzt braucht er es ja gar nicht mehr, weil er kein Bio-Lehrer mehr ist.« Connys Gesichtchen wurde ernst und traurig.

      »Wie ist das mit deinem Job?« fragte Gudrun besorgt.

      »Ich hatte ja ohnehin nur eine Aushilfsstelle. Die bekomme ich nicht mehr und eine Planstelle sowieso nicht. Dafür sorgen bestimmt die lieben Kollegen.« Verbittert dachte Jens an Heidi, die ihn aus lauter Eifersucht falsch beschuldigte.

      »Und was wirst du tun?« Auf Gudruns hübschem Gesicht zeichnete sich Betroffenheit ab. Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, daß Jens nicht der Mensch war, der untätig bleiben wollte.

      Er lächelte ein bißchen wehmütig. »Dasselbe, das ich bisher getan habe, als ich wegen Einstellungsstop keinen Posten bekommen konnte. Ich werde mich im Autohaus meines Vaters um die Finanzen und die Buchhaltung kümmern. Juniorchef ist zwar mein älterer Bruder, aber wir verstehen uns gut. Es gibt keine Probleme.«

      »Du kennst dich in der Leitung eines Betriebs aus?« fragte Gudrun überrascht.

      »Ich bin praktisch damit aufgewachsen. Mein Vater hat uns schon früh zu allen möglichen Arbeiten herangezogen und auch alle Investitionen mit uns besprochen. Das war ihm ein Bedürfnis, nachdem meine Mutter gestorben war. Die Familie ist ihm sehr wichtig. Mir übrigens auch.«

      »Wollen wir nicht gehen?« Conny fühlte sich im nüchternen Büro der Polizei nicht wohl.

      »Können wir?« Gudrun sah den Beamten hinter dem Doppelschreibtisch fragend an.

      »Nur noch eine Unterschrift fürs Protokoll.« Der Mann in Uniform schob Gudrun ein Formular hin.

      Gleich darauf verließen drei glückliche Menschen die Dienststelle. Conny ging stolz zwischen den Erwachsenen und sah immer wieder erwartungsvoll hoch.

      »Connys Vater wird nach Kuba zurückkehren, das ist sicher«, begann Gudrun, als sie im Auto saßen. »Deshalb brauche ich demnächst einen tüchtigen Geschäftsführer. Hättest du nicht Lust…? Über die Anfangsschwierigkeiten würde ich dir hinweghelfen, und auch danach entscheiden wir alles gemeinsam.«

      Jens war so überrascht, daß er den Motor, den er СКАЧАТЬ