Mami Staffel 5 – Familienroman. Eva-Marie Horn
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Название: Mami Staffel 5 – Familienroman

Автор: Eva-Marie Horn

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740920852

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СКАЧАТЬ das Brautpaar.«

      »Aber ich…«

      »Bitte…«

      Felix legte ihr leicht den Arm um die Schulter. Corinna wußte, wie es auf dem Foto wirken mußte. Sie atmete ganz tief ein, um diesen Moment ohne wackelnde Knie zu überstehen.

      Alle gratulierten dem Paar. Julia war überglücklich, ihr Sven ebenso. Sie umarmte Corinna fest.

      »Ich hoffe, du magst ihn«, flüsterte sie, so daß es niemand hören konnte außer Corinna.

      »Ich… ja. Ich mag ihn sehr.«

      »Er verdient es genauso wie du.«

      Stunden später hielt Felix Corinna im Arm, als die anderen Gäste zu dem Brautpaar auf die Tanzfläche traten. Er zog sie dicht an sich. Es wurde ein langsamer Walzer gespielt, und Corinna hatte das Gefühl, über das Parkett zu schweben. Sie vergaß die Menschen um sich herum und gab sich ganz der Musik und der Bewegung hin. Felix’ warmer Atem streifte ihren Nacken, und als er sanft ihr Ohrläppchen küßte, lief ihr ein Schauer heftig über den Rücken. Sie hatte das Gefühl, nicht mehr lange warten zu können. Wann war sie endlich mit ihm allein…

      Ihm erging es nicht anders. Den ganzen Abend wich er nicht mehr von ihrer Seite. Die Spannung zwischen ihnen war so groß, daß Corinna glaubte, unter Strom zu stehen. Als Kind hatte sie einmal einen Zaun berührt, der eine Kuhwiese begrenzte. So ähnlich war das Gefühl jetzt auch.

      Leider fand sich auch heute keine Gelegenheit, wirklich allein zu sein. Sie würden warten müssen, bis sie wieder in Hamburg war. Diesmal würde er sie nicht warten lassen.

      Dann kam der Moment, wo Julia ihren Strauß in die Menge werfen wollte, denn sie und Sven hatten jetzt vor, ihr Brautgemach, eine große Suite im Hotel, aufzusuchen. Alle nahmen Aufstellung. Corinna wurde von Felix zur Treppe dirigiert. Dann schob er sie noch ein Stück nach rechts, bis sie seiner Meinung nach richtig stand.

      »Was machst du mit mir? Es ist doch egal, wo ich stehe…«

      »Nein, das finde ich nicht. Ich möchte, daß du auf dem Videofilm richtig herauskommst. So hat dich der Fotograf am besten im Auge.«

      »Achtung!« rief Julia. Dann drehte sie sich mit dem Rücken zu den Gästen, die alle gespannt warteten. Einige Frauen streckten schon die Arme in die Höhe.

      »Und… jetzt!«

      Der Strauß flog direkt auf Corinna zu. Fast hätte noch eine ältere Frau zugegriffen, doch Felix war gewappnet. Er war größer und gab ihm einen kleinen Schubs in die richtige Richtung. Corinna konnte gar nicht anders, als ihn aufzufangen.

      »Bravo! Bravo, da haben wir die nächste Braut«, riefen einige Gäste. Alle begannen zu klatschen, einige jüngere Frauen wirkten leicht säuerlich. Corinna war ganz rot geworden, weil sich ihr alle zuwandten. Melanie klatschte am lautesten.

      »Wirst du es sein?« fragte Felix.

      »Was?«

      Sie wußte genau, was er meinte, aber für einen Moment nahm ihr der eigene Mut den Atem.

      »Meine Braut.«

      »Ja… ja, ich will…«, gab sie leise zurück.

      Felix konnte es nur an ihren Lippen ablesen, aber das genügte auch. Ohne Rücksicht auf die vielen Menschen nahm er Corinna in die Arme und küßte sie. Nun wußte sie, wie gut er das konnte.

      *

      Ein Vierteljahr später war es dann soweit. Corinna hatte ihre Prüfungen abgelegt und konnte sich nun stolz Apothekerin nennen. Aber das war ihr gar nicht mehr so wichtig wie die Aussicht auf die wunderschöne Zukunft, die sie an Felix’ Seite haben würde.

      Sie wollten in dem Haus in Schleswig-Holstein leben und noch so lange reisen, bis Sarah zur Schule kam. Felix’ Reisebücher kamen hervorragend an. Er hatte bereits neue Aufträge für die skandinavischen Länder und Österreich. Unter Umständen kam sogar noch Übersee dazu. Sarah hatte ihre Reisetüchtigkeit ja schon auf der Fahrt nach Berlin bewiesen, wie er lachend behauptete.

      Die Hochzeit wurde natürlich in einem viel kleineren Rahmen gefeiert, gleichzeitg sollte Sarah getauft werden. Natürlich nahmen auch Julia und Sven teil. Melanie war schrecklich aufgeregt, weil sie nun endlich offiziell Patentante wurde. Sie nahm ihre Aufgabe sehr ernst und hatte sich genau informiert, was eine Patentante für Rechte und Pflichten hatte.

      Corinna hatte nicht vergessen, was Melanie alles für sie getan hatte. Deshalb nahm sie sich das Recht heraus, ebenfalls in Melanies Schicksal einzugreifen. Heim-lich hatte sie mit Jürgen Kunert gesprochen, der ihr gestand, daß er Melanie schon lange bewunderte, sich aber nie getraut hatte, sie anzusprechen, weil sie immer so kühl gewesen sei. Er würde an der Hochzeit teilnehmen, denn als Kirchenchor-Mitglied war das ganz einfach zu machen.

      Und dann stand sie mit Felix vor dem Altar. Im Hintergrund brabbelte Sarah vor sich hin. Sie konnte jetzt schon so etwas wie »Mama« sagen und übte es gerade in diesem feierlichen Moment voll Hingabe. Einige Gäste in der kleinen Kirche kicherten, und auch Felix mußte ein Lachen unterdrücken. Corinna war viel zu aufgeregt, um es zu hören. Sie wußte, daß sie jetzt am Ziel ihrer Wünsche war. Sie liebte Felix sehr, und er verhielt sich ihr gegenüber so wundervoll, daß sie keinen Zweifel haben mußte, den Mann fürs Leben gefunden zu haben.

      Die Taufe schloß sich der Hochzeit an. Melanie in ihrem hellen Kostüm hielt Sarah auf dem Arm über das Taufbecken. Sarah trug ein langes weißes Spitzenkleid und verhielt sich jetzt ruhig. Erst als ihr das Weihwasser über den Kopf geträufelt wurde, stieß sie einen empörten Schrei aus und verhinderte damit, daß sich allzuviel Rührung breitmachte. Sie hörte nämlich gar nicht mehr auf zu schreien.

      »So soll es sein. Sie muß sich beizeiten wehren, wenn man etwas tut, was sie nicht will«, flüsterte Felix vergnügt.

      »Felix…«

      »Ist doch wahr. Ich habe das auch immer gemacht. Da kommt sie ganz nach mir.«

      Corinna lächelte. Felix hatte keineswegs vergessen, daß er nicht der leibliche Vater war, aber er war sicher, daß er einen hervorragenden »sozialen« Vater, wie es so bürokratisch hieß, abgeben würde. Auch da war Corinna seiner Meinung. Sie schaute zu den Gästen hinüber. Bernd war nicht unter ihnen. Er hatte sich strikt geweigert, teilzunehmen, obwohl Corinna ihn persönlich zur Taufe eingeladen hatte. In Verbindung mit der Hochzeit wollte er davon nichts wissen. Es war sein Problem.

      Nachdem sie dann vor der Kirche standen, zupfte Melanie Corinna am Arm. Corinna trug ein langärmliges Kleid aus schwerer Seide mit einem tulpenförmigen Rock. Es war ein kalter, sonniger Herbsttag.

      »Sag mal, was macht denn Jürgen Kunert hier?«

      »Wieso? Hast du nicht selbst gesagt, wenn Felix und ich ein Paar werden, würdest du deinen Widerstand aufgeben?«

      »Hast du ihn eingeladen?«

      »Ja, natürlich. Ich kann das auch, nicht nur du…«

      »Und ich habe mir den Kopf zerbrochen, wie ich ihn dazu bewegen könnte! Mir war leider nichts eingefallen«, gestand Melanie und wurde rot.

      Felix beugte sich zu ihnen.

      »Dann СКАЧАТЬ