Atemlos aus Lauter Liebe. Barbara Cartland
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Название: Atemlos aus Lauter Liebe

Автор: Barbara Cartland

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

isbn: 9781788671088

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СКАЧАТЬ war schlecht angelegt. Wie dem auch sei, viele Leute haben während des Krieges ihr Vermögen verloren. Außerdem bringen große Güter wie dieses keinen Gewinn mehr.«

      »Warum nicht?« fragte er mit scharfer Stimme.

      »Die Pächter werden alt und sind nicht mehr in der Lage, das Land richtig zu bebauen. Sie können keine Hilfskräfte bezahlen, selbst wenn sie welche finden würden. Die meisten kräftigen Burschen waren in der Armee oder bei der Marine. Die Folge davon war, daß alles mehr und mehr verfiel.«

      Diese Neuigkeit schockierte den Earl sichtlich. Sein Gesichtsausdruck zeigte deutlich, daß er das nicht erwartet hatte. Auf seiner Stirn bildeten sich steile Falten, seine Lippen waren zu einer schmalen Linie zusammengepreßt.

      »Ich bin bereit zu glauben, was Sie mir da erzählen, wüßte aber gern, was Sie mit der Sache zu tun haben.«

      Prunella blickte auf das Notizbuch in ihrem Schoß hinunter, als ob ihr von dort Trost käme.

      »Als mein Vater noch lebte, hat er Ihrem Vater geholfen auf die eine oder andere Weise.«

      »Heißt das, daß mein Vater sich von Ihrem Geld geliehen hat?«

      Prunella nickte.

      »Ich möchte über die genaue Summe informiert werden. Natürlich werde ich das Geld zurückzahlen.«

      »Dazu besteht keine Notwendigkeit. Es war kein Darlehen, sondern ein Geschenk.«

      »Für mich sind es Schulden«, wehrte er brüsk ab.

      Prunella erwiderte nichts. Da der Earl das Gefühl hatte, unhöflich gewesen zu sein, setzte er schnell hinzu: »Natürlich bin ich sehr dankbar. Ich wundere mich nur, daß mein Vater Hilfe dieser Art nötig gehabt hat.«

      »Ich mache mir Sorgen, wie es jetzt weitergehen soll«, sagte Prunella.

      »Wie meinen Sie das?«

      »Es gibt da einige Pensionäre, die verhungern, wenn sie nicht bezahlt werden. Sie sind alt, können nicht mehr arbeiten und wissen nicht, wo sie hingehen sollen.«

      »Wer hat diese Leute bisher bezahlt?«

      Als Prunella nicht antwortete, forderte er hartnäckig: »Ich will die Wahrheit wissen. Miss Broughton.«

      »Seit dem Tode meines Vaters ich«, entgegnete sie.

      Sie hob den Kopf und schaute ihn an.

      »Ich wollte mich nicht einmischen. Es ist nur so, daß ich diese Leute schon mein ganzes Leben lang kenne. Dazu kommen noch die, die für wenig Geld hier im Haus viel gearbeitet haben. Es hat sie wenigstens vor dem Verhungern bewahrt. Ich konnte doch nicht zulassen, daß hier alles zusammenbrach und unter einer Staubdecke verschwand.«

      »Sie haben meine Angestellten bezahlt, damit sie das Haus in Ordnung hielten?«

      »Das mag in Ihren Ohren seltsam klingen«, lenkte Prunella ein. »Als Ihr Vater noch lebte, war ich sehr oft hier. Ich habe Winslow Hall von jeher geliebt. Es bedeutete mir beinahe so viel wie mein eigenes Haus.«

      »Was haben Sie noch unternommen?«

      »Ich habe alles in diesem kleinen Buch notiert. Da sind die Leute aufgeführt, die wöchentlich eine kleine Pension erhalten, die sie zum Leben brauchen. Andere wieder können noch arbeiten und ein bißchen Geld verdienen, wobei die Summen häufig aufgebessert werden müssen. Dazu kommen noch die Pachtverträge, die mehr oder weniger regelmäßig eingehen.«

      Als sie dem Earl ins Gesicht schaute, fürchtete sie sich ein wenig vor dem, was sie darin lesen konnte.

      »In manchen Fällen habe ich den Farmern die Pacht ganz erlassen«, setzte sie trotzdem hinzu.

      »Aus welchem Grund?«

      »Sie verstehen das vielleicht nicht«, erklärte Prunella mit leicht verärgerter Stimme. »Seit Ende des Krieges sind die Preise für die Produkte der Farmer ständig gefallen. Außerdem mußte dieses Jahr allein in dieser Grafschaft eine ganze Anzahl Banken ihre Tore schließen. Viele Leute haben dadurch die Ersparnisse ihres ganzen Lebens verloren.«

      Da der Earl nichts sagte, redete sie weiter.

      »Es ist schlimm genug, daß Tausende von Männern aus der Armee und der Marine entlassen wurden, ohne eine Pension, geschweige denn eine Entschädigung für ihre Verwundungen zu erhalten. Zudem sind die Kosten für Lebensmittel gestiegen, und es gibt keine Arbeit. Ich mußte mich einfach um die Leute von diesem Gut kümmern. Wer hätte es sonst tun sollen?«

      Der Earl trat ans Fenster und schaute auf den See und den dahinter liegenden Park.

      »Meine Dankbarkeit ist Ihnen gewiß, Miss Broughton«, versicherte er ihr. »Ich bin nur überrascht, daß Sie so großzügig waren.«

      Es klang nicht so, als ob er ihr wirklich dankbar wäre oder ihr gar ein Kompliment gemacht hätte. Trotzdem beschloß Prunella, ihr Glück zu versuchen.

      »Wenn Sie mir tatsächlich dankbar sind, darf ich Sie vielleicht bitten, mir einen Gefallen zu tun.«

      Der Earl wandte sich vom Fenster ab. Ein Lächeln umspielte seine Lippen.

      »Sie sind also doch menschlich«, stellte er fest. »Ich hielt Sie schon für eine seltsame Heilige, die Gutes tut, sei es für das Wohl Ihrer oder auch meiner Seele. Wenn Sie aber eine menschliche Schwäche haben, kann ich wirklich glauben, ein Wesen aus Fleisch und Blut vor mir zu haben.«

      Prunella starrte ihn verwundert an.

      »Ich bin ein menschliches Wesen, Mylord«, entgegnete sie in scharfem Ton. »Und was den Gefallen betrifft, um den ich Sie bitte es geht um etwas, was mir sehr am Herzen liegt.«

      »Ich warte«, erwiderte er.

      Diesmal spürte sie deutlich den Spott in seiner Stimme.

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