Man liebt nur, was einen in Freiheit setzt!. Фридрих Шиллер
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Man liebt nur, was einen in Freiheit setzt! - Фридрих Шиллер страница 10

СКАЧАТЬ getreue Gatten,

      Küssen sich auf grünen samtnen Matten,

      Liebgekost vom Balsamwest,

      Ihre Krone findet hier die Liebe,

      Sicher vor des Todes strengem Hiebe,

      Feiert sie ein ewig Hochzeitfest.

      Wenn dein Finger durch die Saiten meistert –

      Laura, itzt zur Statue entgeistert,

      Itzt entkörpert steh ich da.

      Du gebietest über Tod und Leben,

      Mächtig wie von tausend Nervgeweben

      Seelen fordert Philadelphia; –

      Ehrerbietig leiser rauschen

      Dann die Lüfte, dir zu lauschen;

      Hingeschmiedet zum Gesang,

      Stehn im ewgen Wirbelgang,

      Einzuziehn die Wonnefülle,

      Lauschende Naturen stille,

      Zauberin! mit Tönen, wie

      Mich mit Blicken, zwingst du sie.

      Seelenvolle Harmonien wimmeln,

      Ein wollüstig Ungestüm,

      Aus den Saiten, wie aus ihren Himmeln

      Neugeborne Seraphim;

      Wie, des Chaos Riesenarm entronnen,

      Aufgejagt vom Schöpfungssturm die Sonnen

      Funkend fuhren aus der Finsternus,

      Strömt der goldne Saitenguß.

      Lieblich itzt wie über bunten Kieseln

      Silberhelle Fluten rieseln, –

      Majestätisch prächtig nun

      Wie des Donners Orgelton,

      Stürmend von hinnen itzt, wie sich von Felsen

      Rauschende, schäumende Gießbäche wälzen,

      Holdes Gesäusel bald,

      Schmeichlerisch linde,

      Wie durch den Espenwald

      Buhlende Winde,

      Schwerer nun und melancholisch düster,

      Wie durch toter Wüsten Schauernachtgeflüster,

      Wo verlornes Heulen schweift,

      Tränenwellen der Cocytus schleift.

      Mädchen, sprich! Ich frage, gib mir Kunde:

      Stehst mit höhern Geistern du im Bunde?

      Ists die Sprache, lüg mir nicht,

      Die man in Elysen spricht?

      Von dem Auge weg der Schleier!

      Starre Riegel von dem Ohr!

      Mädchen! Ha! schon atm ich freier,

      Läutert mich ätherisch Feuer?

      Tragen Wirbel mich empor? – –

      Neuer Geister Sonnensitze

      Winken durch zerrißner Himmel Ritze –

      Überm Grabe Morgenrot!

      Weg, ihr Spötter, mit Insektenwitze!

      Weg! Es ist ein Gott – – – –

      HOLPERICHTEN WELT EINIGE

      SPRÜNGE MACHEN, VON

      DENEN MAN ERZÄHLEN SOLL

       Die Räuber

      I 2

      KARL VON MOOR: Pfui! Pfui über das schlappe Kastratenjahrhundert, zu nichts nütze, als die Taten der Vorzeit wiederzukäuen und die Helden des Altertums mit Kommentationen zu schinden und zu verhunzen mit Trauerspielen. Die Kraft seiner Lenden ist versiegen gegangen, und nun muß Bierhefe den Menschen fortpflanzen helfen.

      [...]

      Da verrammeln sie sich die gesunde Natur mit abgeschmackten Konventionen, haben das Herz nicht, ein Glas zu leeren, weil sie Gesundheit dazu trinken müssen – belecken den Schuhputzer, daß er sie vertrete bei Ihro Gnaden, und hudeln den armen Schelm, den sie nicht fürchten. – Vergöttern sich um ein Mittagessen und möchten einander vergiften um ein Unterbett, das ihnen beim Aufstreich überboten wird. – Verdammen den Sadduzäer, der nicht fleißig genug in die Kirche kommt, und berechnen ihren Judenzins am Altare – fallen auf die Knie, damit sie ja ihren Schlamp ausbreiten können – wenden kein Aug von dem Pfarrer, damit sie sehen, wie seine Perücke frisiert ist. – Fallen in Ohnmacht, wenn sie eine Gans bluten sehen, und klatschen in die Hände, wenn ihr Nebenbuhler bankerott von der Börse geht.

      III 2

      KARL VON MOOR: [...] Bruder – ich habe die Menschen gesehen, ihre Bienensorgen, und ihre Riesenprojekte – ihre Götterplane und ihre Mäusegeschäfte, das wunderseltsame Wettrennen nach Glückseligkeit; – dieser dem Schwung seines Rosses anvertraut – ein anderer der Nase seines Esels – ein dritter seinen eigenen Beinen; dieses bunte Lotto des Lebens, worein so mancher seine Unschuld und – seinen Himmel setzt, einen Treffer zu haschen, und – Nullen sind der Auszug – am Ende war kein Treffer darin. Es ist ein Schauspiel, Bruder, das Tränen in deine Augen lockt, wenn es dein Zwerchfell zum Gelächter kitzelt.

      In einigen öffentlichen Blättern wurde vor einiger Zeit die Grille von der bevorstehenden Verheuratung der katholischen Weltgeistlichen verbreitet; zwei artige Frauenzimmer zankten sich deswegen miteinander, welche von beiden wohl den ehrwürdigen Kaplan bekommen sollte. Schont eure Nägel und Haare, sagte der ehrwürdige Pater, dann wann es ja einmal so weit kommen sollte, so dörfen wir, so wie die Priester der griechischen Kirche, nur Jungfern heuraten.

      II 8

      FIESCO der СКАЧАТЬ