Butler Parker 109 – Kriminalroman. Günter Dönges
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Butler Parker 109 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 6

Название: Butler Parker 109 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740918620

isbn:

СКАЧАТЬ Sie mich verstanden?«

      Während sie ihre Warnung noch ausstieß, marschierte sie bereits zur Tür und maß den grasgrünen Papagei mit einem vernichtenden Blick. Der Vogel zwinkerte nervös mit den Augen und verneigte sich dann am laufenden Band. Auch er schien zu wissen, daß er einem Naturereignis begegnet war.

      »Sehr ärgerlich, das alles«, meinte Lady Simpson, als sie mit Kathy Porter zu Parkers Wagen marschierte. »Ich kann mir schon jetzt vorstellen, wer sich wieder mal überlegen fühlt.«

      »Mister Parker ist ja gar nicht im Wagen«, wunderte sich Kathy. »Ob er vielleicht eine heiße Spur ent-deckt hat, Mylady?«

      »Das will ich nicht hoffen«, antwortete die ältere Dame grimmig. »Das wäre ungerecht, Kindchen!«

      *

      Die Kneipe war gerade geöffnet worden.

      Josuah Parker wunderte sich nicht, daß der hufeisenförmige Tresen des Pub dicht belagert war. Die beiden Barkeeper hatten alle Hände voll zu tun, die alkoholischen Wünsche der Gäste zu befriedigen, die in der Mehrzahl bereits seit gut einer halben Stunde auf die Öffnung gewartet hatten. Nach geheiligter englischer Tradition wurde in diesen Pubs erst am späten Nachmittag ausgeschenkt, zu spät für viele durstige Kehlen.

      Filmores Pub stammte noch aus der guten alten Zeit. Die Wandvertäfelung aus Holz war im Lauf der Jahrzehnte nachgedunkelt und sah fast schwarz aus. Die Sandsteinplatten auf dem Boden wiesen tiefe Tritt-flächen auf, die Decke war niedrig und mit Balkenwerk durchzogen.

      Josuah Parker wußte um seine Wirkung.

      Als er eintrat, wurde es für einen Augenblick ruhig im Pub. Die meisten Gäste drehten sich zu ihm um und musterten ihn neugierig. Er war hier offensichtlich ein Fremdkörper, mit dem man nichts anzufangen wußte.

      Josuah Parker ließ sich an einem Wandtisch nieder und wartete darauf, daß man sich um ihn kümmerte. Er sah durch die neugierigen Gäste hindurch und ignorierte gekonnt deren Interesse.

      Seine Rechnung ging natürlich auf.

      Um einen Fremden, der so gekleidet war wie er, mußte man sich einfach kümmern. Aus dem Hintergrund des Pub kam ein schnauzbärtiger Mann von etwa fünfunddreißig Jahren. Er trug einen dunkelbraunen Sport-anzug.

      »Joe Filmore«, stellte er sich vor. »Kann ich was für Sie tun?«

      »Sie sind der Besitzer dieses bemerkenswerten Etablissements«? fragte der Butler.

      »Mein Vater, ich helfe hier nur aus.« Während Joe Filmore antwortete, maß er den Butler mit aufmerksa-men Augen. Er wußte offensichtlich nicht, was er von diesem Gast halten sollte.

      »Sehr schön.« Parker nickte. »Ich verspüre Appetit auf ein Glas Lagerbier.«

      »Ist das alles?« Joe Filmore schien von der Antwort enttäuscht zu sein.

      »Über andere Dinge können wir vielleicht später reden«, schlug der Butler vor. Parker spürte deutlich, daß er nicht konkreter werden durfte.

      »Warum kommen Sie nicht ’rüber ins Hinterzimmer?« fragte Joe Filmore und deutete mit einer Kopfbe-wegung auf eine Tür, die weit hinten im Raum zu sehen war.

      »Ihrer wirklich freundlichen Einladung möchte ich auf keinen Fall widersprechen.« Parker erhob sich und schritt gemessen auf die Tür zu. Joe Filmore folgte dichtauf und öffnete die Tür, nachdem Parker abwartend zur Seite getreten war.

      Der Raum war klein und niedrig. Gute, alte Möbel standen an den Wänden und schufen eine harmonische Atmosphäre. Nach Unterwelt sah dieser Raum gewiß nicht aus, dennoch spürte Parker immer deutlicher, daß es um zwielichtige Dinge gehen mußte. Joe Filmore schien ihn für eine Art Nachrichtenüberbringer zu halten, den er nur unter vier Augen sprechen wollte.

      »Also, zur Sache«, sagte er prompt, nachdem er die Tür geschlossen hatte.

      »Lassen Sie es mich so ausdrücken«, schickte Parker gemessen voraus und sah sein Gegenüber kühl und distanziert an. »Gewisse Dinge werden zu offensichtlich getrieben.«

      »Wie … Wie soll ich das verstehen?«

      »Man ist aufmerksam geworden«, tastete Parker sich weiter vor.

      »Ausgeschlossen«, entgegnete Joe Filmore, »vorsichtiger als ich kann niemand sein.«

      »Dann muß geplaudert worden sein«, stellte Parker fest, ohne den Irrtum klarzustellen. Er wußte inzwi-schen, daß er fündig geworden war. Hier in dem Pub spielten sich mit Sicherheit Dinge ab, die das Licht der Öffentlichkeit zu scheuen hatten.

      »Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen«, wunderte sich Joe Filmore, »unsere Gäste sind vollkommen in Ordnung. Wer hier mitmacht, ist wenigstens dreimal durchleuchtet worden. Dafür leg’ ich meine Hand ins Feuer.«

      Es handelte sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen verbotenen Spielclub, soviel hatte der Butler be-reits herausgehört. Er wunderte sich nur, daß Joe Filmore so ohne weiteres die Katze aus dem Sack ließ. Besonders mißtrauisch schien der junge Schnauzbart nicht zu sein.

      Bevor Parker seinen kleinen Bluff weiter ausdehnen konnte, wurde die Tür aufgestoßen.

      Zwei Männer traten ein, die recht unterschiedlich aussahen. Einer von ihnen war mittelgroß, schlank und sah aus wie ein überkorrekter Buchhalter. Er trug, und das war recht pikant, einen schwarzen Bowler wie Parker. Und er war auch mit einem Regenschirm ausgestattet, der an seinem linken Unterarm hing.

      Sein Begleiter war ein Schrank von einem Mann, etwa dreißig Jahre alt, dessen Nase die typischen Merkmale eines Boxers aufwies. Das Nasenbein war eingedrückt und hing schief im Gesicht. Die kleinen Augen verrieten Härte und Tücke.

      »Ich bin Harold Steeple«, stellte der Buchhalter sich vor.

      »Hallo, Max«, redete Joe Filmore den Boxer an, um sich dann verblüfft dem Butler zuzuwenden. »Und wer, zum Teufel, sind Sie?«

      »Parker mein Name.« Der Butler lüftete höflich seine schwarze Melone. »Josuah Parker, um genau zu sein.«

      »Verdammt«, stieß Joe Filmore hervor, um dann blitzschnell zu schalten. »Max, schnapp’ ihn dir! Der Vogel hat sich unter ’nem falschen Vorwand eingeschlichen!«

      Max machte sich daran, den fremden Vogel einzufangen …

      *

      Josuah Parker ließ sich nicht einen Moment lang aus der Ruhe bringen.

      Natürlich war Max ihm bei weitem körperlich überlegen, doch das focht einen Josuah Parker nicht an. Von rohen Kräften hielt er nichts. Seiner stets bescheidenen Ansicht nach kam es auf den Geist an, der Ber-ge versetzen konnte. Und in diesem Fall auch einen gewissen Max …

      »Sie haben etwas übersehen«, sagte er zu dem Kleiderschrank und zeigte mit dem Zeigefinger seiner rech-ten Hand, die übrigens in schwarzen Handschuhen steckten, steil hinauf zur Zimmerdecke. Max fiel auf die-sen Trick herein. Er blieb stehen und sah nach oben.

      So entging ihm leider die blitzschnelle Bewegung, die der Butler ausführte. Mit dem Unterarm warf er seinen Universal-Regenschirm nach oben, um ihn dann mit beiden Händen unten an der Stahlzwinge СКАЧАТЬ