Butler Parker 109 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 109 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740918620

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СКАЧАТЬ hypnotisiert. Ja, sie muß unter ei-nem fremden Zwang oder Willen gestanden haben.«

      »Na, bitte, Mister Parker!« Agatha Simpson sah den Butler triumphierend an. »Finden Sie sich endlich damit ab, daß ich als Kriminalist eben doch besser bin als Sie! Ich vertrete die moderne Schule!«

      »Wie Mylady wünschen«, gab Parker gemessen zurück. »Ich darf aber darauf verweisen, daß Mylady be-reits in jüngster Vergangenheit einen Fall lösten, der ebenfalls mit Suggestion und Hypnose zu tun hatte.«

      »Was ändert das an den Tatsachen?« wollte Agatha Simpson wissen. »Stellen Sie doch endlich fest, wer der Besitzer des Morris ist! Wir wollen dieses Subjekt so schnell wie möglich aus dem Verkehr ziehen. Worauf warten Sie eigentlich noch?«

      Parker war durchaus nicht der Meinung, daß damit der Fall bereits gelöst war, doch er verzichtete auf jede Antwort, um sich nicht den Unwillen seiner Herrin zuzuziehen. Er verließ gemessen den großen Wohnraum und begab sich hinüber in die Diele.

      »Der kleine, rundliche Mann macht aber keinen sonderlich unheimlichen Eindruck«, stellte Kathy Porter in Richtung Lady Simpson fest.

      »Die wahren Verbrecher sehen immer durchschnittlich aus, Kindchen«, antwortete Lady Agatha grimmig. »Verlassen Sie sich da auf mein Urteil!«

      »Sie glauben, er hypnotisiert die Frauen, damit sie für ihn stehlen, Mylady?«

      »Natürlich«, erwiderte Agatha Simpson geduldig, »er macht so Beute ohne jedes Risiko.«

      »Er fuhr aber mit der jungen Dame im Morris weg, obwohl sie für ihn doch im Warenhaus hätte stehlen können, Mylady.«

      »Seien Sie doch nicht immer so rechthaberisch, Kindchen«, antwortete Agatha Simpson unwirsch, da sie im Moment keine passende Antwort fand. Dann kam ihr allerdings schon die rettende Idee. »Er wird sie in ein anderes Warenhaus kutschiert haben, um jedem Verdacht aus dem Weg zu gehen. So einfach ist das al-les.«

      Kathy Porter hätte noch einige Einwände und Fragen Vorbringen können, doch auch sie kannte schließ-lich die skurrilen Wesenszüge der älteren Dame. Zudem machte Agatha Simpson einen äußerst aufgekratz-ten Eindruck, ein sicheres Zeichen dafür, daß sie sich in Hochstimmung befand. In solch einer Situation durfte man sie nicht zurück auf die Erde holen.

      »Der Besitzer des besagten Morris ist ein gewisser Clay Herberts«, meldete Parker in diesem Augenblick von der Tür her. »Er wohnt in der Nähe des Finsbury Park und betreibt dort eine Blumenhandlung.«

      »Alles Tarnung«, stellte die Detektivin fest, stand auf und reckte sich kriegerisch. »Fahren Sie den Wagen vor, Mister Parker. Diesem Mister Clay Herberts werde ich jetzt mal auf die Finger klopfen. Lord Castner wird staunen, wie schnell sein Fall gelöst sein wird.«

      »Mister Herberts ist Königlicher Hoflieferant, Mylady.«

      »Ich wundere mich immer wieder, womit meine Verwandten sich abgeben«, stellte Agatha Simpson fest, die mit dem gesamten Blut- und Geldadel der Insel verschwägert war. »Ich werde an maßgebender Stelle mal ein ernstes Wort reden müssen.«

      Agatha Simpson genehmigte sich noch einen zweiten Kreislaufbeschleuniger und blitzte ihren Butler un-ternehmungslustig an.

      »Ich denke, daß ich selbst fahren werde«, sagte sie, »in diesem gräßlichen Nachmittags verkehr braucht man Geschicklichkeit und Entschlußkraft.«

      »Ich könnte vielleicht die U-Bahn benutzen, Mylady«, erklärte Kathy Porter daraufhin hastig. Sie kannte die einmalige Geschicklichkeit der Lady Simpson, wenn sie erst mal am Steuer eines Wagens saß. Den Mut der älteren Dame bezweifelte sie ebenfalls nicht. Ein Kamikaze-Flieger wäre in solch einer Situation noch sehr vorsichtig gewesen.

      »Papperlapapp«, entschied Lady Agatha wegwerfend, »dieses Fahrgeld werden wir einsparen, Kindchen.«

      »Ich werde den Wagen Vorfahren.« Josuah Parker überlegte verzweifelt, wie er den Tatendrang seiner Herrin ein wenig steuern konnte.

      *

      »Was ist denn mit diesem Wägen los?« wunderte sich Lady Simpson eine Viertelstunde später, als sie Parkers hochbeiniges Monstrum rasant bewegen wollte. Obwohl sie Vollgas gab, kam Parkers Wagen nicht in Schwung, was seine Gründe hatte.

      Josuah Parker, an Selbstmord nicht interessiert, hatte das ehemalige Taxi leicht frisiert und am Vergaser einige schnelle Manipulationen vorgenommen. Da die Zylinder des Motors nicht die gewohnte Menge Ben-zin erhielten, leisteten sie verständlicherweise weniger Arbeit. Parker war mit dieser Lösung vollauf zufrie-den. Kathy Porter hatte dem Butler bereits intensivdankbare Blicke zugeworfen.

      »Das ist ja scheußlich«, ärgerte sich Agatha Simpson von Meter zu Meter, »eine Schnecke ist dagegen ein Formel-Rennwagen.«

      »Nach der Rückkehr werde ich mich sofort mit dem Motor auseinandersetzen«, versprach Parker gemes-sen.

      »Wenn das so weitergeht, werden wir am Picadilly Circus übernachten müssen«, raunte die ältere Dame, »dabei hatte ich mich schon so auf die Ausfahrt gefreut.«

      Nun, sie brauchten am Picadilly Circus nicht zu übernachten. Sie überquerten ihn und nahmen dann die nordöstliche Richtung. Es dauerte etwa eine Stunde, bis das Ziel erreicht war. Lady Simpson stieg übelge-launt aus dem Wagen. Sie wußte, daß die Fahrt sie um einen Genuß betrogen hatte. Sie schwor sich insge-heim, sobald wie möglich eine neue zu unternehmen. Sie fuhr leidenschaftlich gern Auto und hielt sich für eine brillante Fahrerin. Anderer Ansicht waren Parker und Kathy Porter, doch sie redeten nicht darüber.

      »Ein neutral aussehendes Blumengeschäft«, stellte Parker fest und deutete mit der Spitze seines altväter-lich gebundenen Universal-Regenschirms auf die beiden Schaufenster, die ein Blumenangebot präsentierten.

      »Was normal ist, kommt mir stets verdächtig vor«, urteilte Lady Agatha. »Lenken Sie mich nicht unnötig ab, Mister Parker! Wir werden diesen sauberen Herrn Herberts gleich zur Rede stellen. Ich kann mir schon denken, wie das Subjekt aussieht. Kathy hat es uns sehr genau beschrieben.«

      Sie kümmerte sich nicht weiter um ihre beiden Begleiter.

      Grimmig und entschlossen überquerte sie die Fahrbahn und zuckte mit keiner Wimper, als der hier stark fließende Verkehr prompt in sich zusammenfiel. Die Detektivin schaute weder rechts noch links, überhörte das kreischende Bremsen von Wagen, die zu Notmaßnahmen gezwungen wurden, und übersah souverän einen leichteren Auffahrunfall. Sie hätte ein festes Ziel vor Augen und steuerte es hartnäckig an.

      Ein Lastwagenfahrer beging den gravierenden Fehler, Lady Simpson mit dem Ausdruck »Spinatwachtel« zu titulieren. Er hätte es besser nicht getan. Obwohl die streitlustige Dame die Fahrbahn fast halb überquert hatte, wandte sie sich um, maß den Fahrer mit eisigem Blick und … marschierte zu Parkers Bestürzung zu-rück. Sie hielt auf den Fahrer zu, der wohl ahnte, was ihm blühte. Er gab Gas, wollte Lady Agatha bluffen und sie zwingen, den Weg freizugeben.

      »Mylady«, stöhnte Parker verhalten, als sie keinen Zoll wich. Sie ging schnurstracks auf den flachen Küh-ler des Lasters zu und zwang den Fahrer, eine Vollbremsung zu vollziehen. Dann winkte sie den jungen, derben Mann aus dem Fahrerhaus zu sich herunter auf die Straße.

      Er gehorchte und wirkte ein wenig irritiert.

      »Sie sind ein Lümmel«, herrschte Lady Simpson ihn an. »Wie können Sie sich unterstehen, eine etwas angejahrte СКАЧАТЬ