Butler Parker 109 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 109 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740918620

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СКАЧАТЬ schaute sich ängstlich nach einer halb geöffneten Tür im Hintergrund um. »Meine Frau, Madam. Sie verstehen!«

      »Ich erwarte ein volles Geständnis von Ihnen«, herrschte Lady Simpson den Verwirrten an. »Ich hoffe, das alles wird sich außergerichtlich regeln lassen.«

      »Nicht so laut«, beschwor der Rundliche die Lady. Er drehte sich um und lief zur Tür. Agatha Simpson mißverstand das gründlich und glaubte an einen Fluchtversuch. Bevor Kathy Porter sie daran hindern konn-te, schickte die Detektivin bereits ihren Pompadour auf die Luftreise. Es handelte sich um einen kleinen, perlenbestickten Handbeutel, in dem ältere Damen noch heute einige Gegenstände ihres persönlichen Be-darfs verwahren, wie zum Beispiel Taschentuch, Puderdose, ein wenig Kleingeld und vielleicht auch Pillen-dosen.

      Im Falle der Lady Agatha war das jedoch erheblich anders. Ihr Pompadour enthielt den berüchtigten Glücksbringer, der aus einem normalen Hufeisen bestand. Aus Gründen der Humanität hatte Lady Simpson dieses Hufeisen allerdings mit Schaumstoff umwickelt. Dennoch war der Pompadour mitsamt seinem Glücksbringer eine geradezu vernichtende Waffe.

      Der Pompadour sauste also durch die Luft und landete auf dem Hinterkopf des Mannes.

      Der Erfolg war niederschmetternd, was den Zoohändler anbetraf. Es war, als hätte man ihm die Beine un-ter dem Leib weggezogen. Er blieb für Sekunden wie angewurzelt stehen, schnappte nach Luft und breitete sich anschließend auf dem Fußboden aus. Hier blieb er völlig entspannt und benommen liegen.

      »Schwächling«, stellte Agatha Simpson kopfschüttelnd fest, »die Jugend von heute hat kein Stehvermö-gen mehr.«

      »Verständlich, Mylady«, gab Kathy Porter besorgt zurück. Sie war zu dem rundlichen Zoohändler geeilt und hatte den Pompadour aufgehoben. Sie wog ihn respektvoll in der Hand.

      »Dieser Lümmel wollte sich einer Vernehmung durch Flucht entziehen«, behauptete die Detektivin grimmig.

      »Vielleicht wollte er wirklich nur die Tür schließen, Mylady«, sagte Kathy Porter.

      »Schnickschnack, Kindchen«, widersprach ihre Chefin. »Ist das nun dieser Lümmel aus dem Waren-haus?«

      »Die Ähnlichkeit ist zumindest verblüffend, Mylady.«

      »Dann ist er es! So etwas spüre ich. Sehen Sie sich nur das Gaunergesicht dieses Individuums an. Durch-suchen wir seine Räuberhöhle!«

      Der grasgrüne Papagei hatte sich inzwischen entschieden, etwas für Bert Dolgan zu tun. Er plusterte sich auf, krächzte versuchsweise, schrie dann gellend nach der Polizei und sprach deutlich von einem Überfall. Wer ihm diese Worte beigebracht hatte, war im Moment nicht zu klären, doch seine Stimme war laut und gut zu verstehen.

      Lady Simpson sah den Papagei streng an, marschierte auf ihren stämmigen Beinen auf ihn zu und baute sich vor ihm auf. Der Papagei war ein kluger Vogel mit ausgebildeten Instinkten. Seine Stimme wurde so-fort erheblich leiser, weil er um seinen Hals fürchtete. Er flüsterte noch ein unfeines Wort, zog den Kopf ein und sah zur Seite. Dann vergrub er seinen Kopf in den Federn und schwieg.

      »Dein Glück«, sagte Lady Agatha, »ich will kein Wort mehr hören!«

      »Mister Dolgan kommt zu sich«, rief Kathy, die bei dem Zoohändler zurückgeblieben war.

      »Dann kann er sich jetzt auf etwas gefaßt machen!« Die Detektivin fixierte den Rundlichen, der sich ge-rade aufsetzte und vorsichtig nach seinem Hinterkopf fingerte.

      »Was … Was war denn?« erkundigte sich Dolgan unsicher.

      »Sie haben sich den Kopf am Regal gestoßen«, erklärte Lady Agatha wegwerfend, »aber lassen wir das. Zurück zur Sache! Ich erwarte endlich Ihr Geständnis!«

      »Meine Frau«, stöhnte Bert Dolgan.

      »Soll meine Sekretärin sie holen?«

      »Nein, nur das nicht! Ich sage ja alles!«

      »Keine leeren Versprechungen! Ich warte und höre!«

      »Ja, Madam, ich bin’s gewesen«, gab Bert Dolgan zu.

      »Und was haben Sie sich dabei gedacht, Sie Lümmel?«

      »Eigentlich nichts, Madam.«

      »Seit wann tun Sie das?« Lady Agatha ließ sich nicht mehr vom Thema abbringen. Sie triumphierte inner-lich. Hiermit konnte sie ihrem stets skeptischen Butler wieder mal beweisen, wie gut sie als Kriminalistin war.

      »Wann ich damit angefangen habe, weiß ich nicht mehr genau, Madam«, stöhnte Bert Dolgan und erhob sich vorsichtig. »Es kam eines Tages einfach über mich.«

      »Sie Lümmel!«

      »Ich weiß, daß ich es nicht hätte tun dürfen, Madam.« Er sah beschämt zu Boden.

      »Also, die Einzelheiten«, verlangte Lady Agatha streng.

      »Wie sind Sie denn dahinter gekommen, Madam?«

      »Sie wurden beobachtet.«

      »Daher …« Bert Dolgan ließ den Kopf hängen und schnaufte. »Ich werde es aber nie wieder tun. Ehr-lich!«

      »Was werden Sie nie wieder tun?« Lady Agatha wurde unsicher.

      »Ich werde alles noch heute verbrennen.«

      »Wie war das?« Die Detektivin glaubte eine Ungeheuerlichkeit gehört zu haben.

      »Ich werfe heute noch alles ins Feuer«, wiederholte Bert Dolgan hastig. »Heft für Heft.«

      »Wovon reden Sie eigentlich?« Die resolute Sechzigerin wurde ärgerlich.

      »Die Pornohefte«, antwortete Bert Dolgan. »Das Risiko ist einfach zu groß. Wenn meine Frau das erfährt, bekomme ich einen Riesenkrach.«

      »Ich möchte sie sehen.«

      »Meine Frau?« Er starrte sie entsetzt an.

      »Die Hefte«, schaltete Kathy sich ein, die sich nur mit letzter Mühe vor einem Lachkrampf bewahren konnte.

      »Ich weiß nicht, ob ich die den Damen zeigen darf.«

      »Her damit, Sie Flegel!«

      Bert Dolgan seufzte, bekam einen roten Kopf und bückte sich nach einem überdachten Hundekorb aus Weidengeflecht. Dann holte er eine Sammlung von billigen, ausgiebig bebilderten Pornoheften hervor und zeigte sie.

      »Sie werden mich nicht anzeigen, Madam?« fragte er nervös.

      »Und seit wann hypnotisieren Sie junge Frauen?«

      »Ich … Ich verstehe kein Wort, Madam.«

      »Verstellen Sie sich nicht, Sie Individuum!«

      »Man sollte vielleicht gehen, Mylady«, flüsterte Kathy Porter, um deren Augen sich Lachfalten bildeten. »Das scheint nicht der Mann zu sein, den Sie suchen.«

      »Ich werf’ sie sofort ins Feuer«, sagte Bert Dolgan noch mal, »ich werd’ mich nie wieder СКАЧАТЬ