Im Zeichen der Liebe. Barbara Cartland
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Название: Im Zeichen der Liebe

Автор: Barbara Cartland

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

isbn: 9781788670746

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СКАЧАТЬ Er brauchte nur einen Ballsaal zu betreten, und die Frauenherzen schlugen höher. Hunderte Augenpaare blickten ihn sehnsüchtig und unmißverständlich auffordernd an.

      „Er sieht aus wie ein griechischer Gott“, hatte eine der Schönheiten im Marlborough House ihrer Nachbarin zugeflüstert.

      „Wie viele Götter kennst du, meine Liebe?“ hatte die Freundin erwidert.

      „Nur einen“, lautete die Antwort, „und den leider nicht so gut, wie ich es wünschte.“

      Sir Charles war indessen noch immer bei der Eröffnung des Suezkanals.

      „Als ich vor einem Vierteljahr Großfürst Michael von Rußland traf“, erzählte er eben, „vertraute er mir an, er hätte die feste Absicht, der feierlichen Eröffnung beizuwohnen. Also noch ein Mitglied eines regierenden Hauses, das anwesend sein wird.“

      „Ich glaube, England hält sich zurück, da es von Anfang an gegen den Bau des Kanals war“, sagte darauf Lord Milthorpe. „Palmerston sprach sich entschieden dagegen aus, und Stratford de Redcliffe unternahm von Beginn an alles, um de Lesseps’ Plan zum Scheitern zu bringen.“

      „Ich kann de Lesseps nur bewundern“, bemerkte Sir Charles dazu. „Es waren harte Jahre voller Enttäuschung und Resignation für ihn, ehe die finanziellen Voraussetzungen für den Baubeginn geschaffen waren.“

      „Und jetzt ist der Kanal ein fait accomplit,“ stellte Lord Milthorpe fest, „und England ist entschlossen, an de Lesseps’ Triumph nicht teilzunehmen.“

      „Ich sehe nicht ein, warum alle Briten zu Hause bleiben sollen“, ließ sich der Herzog plötzlich vernehmen.

      „Was schlägst du vor, Varien?“ fragte Sir Charles.

      „Ich schlage vor, daß wir das tun, was dem Prinzen untersagt wird.“

      „Du meinst, wir sollten uns die Eröffnung nicht entgehen lassen?“

      „Natürlich nicht! Warum auch?“

      „Ja, warum?“ rief Lord Milthorpe. „Varien, du hast immer schon Gespür dafür bewiesen, was wirklich wichtig ist. Natürlich mußt du hinfahren! Ein Herzog bleibt immer Herzog, und wir wissen, wie vertraut du mit der Kaiserin bist.“

      „Varien ist mit jeder schönen Frau ,vertraut, wie du es zu nennen beliebst“, stichelte Sir Charles. „In Paris wimmelt es von gebrochenen Herzen, wenn er sich dort aufhält.“

      „Das Herz der Kaiserin bestimmt nicht“, meinte darauf der Herzog. „Sie wird sich freuen, wenn wir für de Lesseps, der eine ihrer Cousinen zur Frau hat, eintreten. Franz Joseph ist meiner Meinung nach zwar ein Langweiler, dafür ist Großfürst Michael umso amüsanter.“

      „Dann wirst du also fahren“, rief Lord Milthorpe aufgeregt. „Wenn du mich nicht mitnimmst, Varien, hänge ich mich auf.“

      „Das kann ich nicht verantworten“, erwiderte der Herzog lachend. „Somit habe ich keine andere Wahl: Du wirst mich begleiten, George. Laß uns beim Lunch darüber beraten, wer mitfahren soll. An Bord der Jupiter ist genügend Platz für alle unsere guten Freunde.“

      „Ach, ich vergaß, daß du eine neue Jacht hast - ein Dampfschiff!“ Lord Milthorpe geriet ins Schwärmen. „Welche Jungfernfahrt wäre schöner als eine Fahrt zum Suezkanal?“

      „Der Prinz wird vor Neid erblassen“, rief Sir Charles. „Der Khedive von Ägypten soll glänzende Festlichkeiten planen.“

      „Glänzend ist die richtige Bezeichnung für seine Arabischen Nächte“, meinte Lord Milthorpe lächelnd.

      „Nun, das wäre also geregelt“, stellte der Herzog mit einem Anflug von Langeweile fest, als finde er die Begeisterung seiner Freunde übertrieben. „Ihr müßt mir nur sagen, wen ihr unbedingt dabeihaben wollt, damit mein Sekretär die Einladungen rechtzeitig verschicken kann.“

      Das sagte er in einem Ton, als sei das Thema für ihn damit erledigt, doch Sir Charles meinte nachdenklich: „Varien, mir fallt eben etwas ein ... ich glaube nicht, daß ich mitkommen kann.“

      „Aber warum nicht, Charles? Du willst doch nicht behaupten, daß du die Jagd einem Ägyptenaufenthalt vorziehst? Außerdem könnten wir dort unten eine Gazellenjagd arrangieren. Eine sehr amüsante Sache, besonders, wenn man noch nie Gazellen gejagt hat.“

      „Varien, du weißt genau, daß ich nichts lieber täte, als mit der Jupiter nach Ägypten zu fahren.“

      „Was hält dich dann davon ab?“ wollte der Herzog wissen.

      Sir Charles ließ sich ein wenig Zeit mit der Antwort.

      „Morgen trifft meine Tochter in London ein. Ich habe mich noch nicht darum gekümmert, in wessen Obhut ich sie geben soll. Ich kann sie unmöglich allein in London lassen.“

      „Deine Tochter? Fast habe ich vergessen, daß du eine hast!“ ließ sich Lord Milthorpe daraufhin vernehmen.

      „Bettina war in einem französischen Internat“, erklärte Sir Charles. „Eigentlich hätte sie schon debütieren sollen, aber Sheila Buxton, ihre Patin, erkrankte. Und vor kurzem ist die Ärmste gestorben.“

      „Ja, das hörte ich. Eine wunderbare Frau. Ich fand sie immer überaus sympathisch“, bemerkte dazu Lord Milthorpe.

      „Du hast also eine Tochter, um die du dich kümmern mußt, Charles“, stellte der Herzog bedächtig fest,

      „So ist es.“

      „Dann muß deine Tochter einfach mitkommen“, sagte der Herzog, „da wir dich und deine gute Laune keinesfalls entbehren können.“

      In Sir Charles’ Blick leuchtete etwas auf.

      „Ist das dein Ernst?“

      „Ja, natürlich. Eine Person zusätzlich spielt keine Rolle. Und noch etwas ... ich werde einen jungen Mann für deine Tochter miteinladen - warum nicht meinen vermutlichen Erben?“

      „Du meinst doch nicht etwa Eustace?“ rief Lord Milthorpe entgeistert.

      „Natürlich meine ich Eustace. Es wird meinem Halbbruder nicht schaden, wenn er von seinen ewigen Moralpredigten abgelenkt wird und meine Freunde im Oberhaus endlich in Ruhe läßt. Ständig bekomme ich ihre Klagen zu hören, weil er ihnen mit seinen Horrorgeschichten Angst einflößen will und sie gleichzeitig dazu drängt, ihre Taschen zu leeren.“

      Keiner seiner Freunde gab ihm darauf eine Antwort. In seiner Gegenwart wagte es niemand, an seinem Halbbruder Kritik zu üben, im Gegenteil, man bemühte sich, etwas Nettes über ihn zu sagen.

      „Varien, ich finde es sehr großzügig, daß du Bettina mitnehmen willst“, brach Sir Charles nach einer Weile das Schweigen. „Ich kann nur hoffen, das Kind ist keine Langweilerin geworden. Seinerzeit war sie nicht auf den Mund gefallen und wußte zu allem etwas zu sagen.

      „Wenn sie auch nur ein bißchen nach ihrem Vater geraten ist, wird sie wie ein Lebenselixier auf unsere Gesellschaft wirken“, scherzte Lord Milthorpe gut gelaunt.

      „Danke, George“, sagte darauf Sir Charles. „Ich werde mich sehr bemühen, meiner СКАЧАТЬ