Sprachkunst. Dietmar Wolfgang Pritzlaff
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Название: Sprachkunst

Автор: Dietmar Wolfgang Pritzlaff

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783961896592

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СКАЧАТЬ haben Sie genau mein Schicksal erläutert. Inzwischen kann ich es bereits auswendig. Daher habe ich an diesem einsamen Advents-Sonntag all meinen Mut genommen um Ihnen für das Gedicht ein „DANKE“ zu schicken.

      Ich warte und hoffe, dass Sie noch mehr so treffende Gedanken in die Zeitung übertragen werden!

      In diesem Sinne erlaube ich mir – Ihnen, eine ganz schöne Weihnacht zu wünschen und anschließend ein gutes 1989! (Ebenfalls Ihrer Familie) – Frau W. aus Meinerzhagen

      Ich war völlig von den Socken. Meine Gedichte – ich – hatte einen Fan. Wurde gelesen und regte zum Denken an. Genau das war mein größter Wunsch. So lieb und nett, so wunderbar offen für meine Werke. Ich bedankte mich mit einem Brief.

      Postkarte, 16.12.1988

      Junger Freund! Unendliche Freude über Ihre Post. Bedanke mich herzlich. Werde Ihnen bald noch einen Brief schreiben, betreffs Ihres Gedichtes VON DER VERGÄNGLICHKEIT. Hatte ein seltsames Erlebnis damit. Freundlichen Gruß Frau W.

      Daraufhin schrieb ich einen weiteren Brief und sandte als Dankeschön einige meiner Gedichte gleich mit.

      Frau W. reagierte prompt:

      Brief, 20.12.1988

      In aller Ruhe habe ich Ihre Gedichte aufgenommen. Dazu eine Mappe angelegt. Damit hatte ich aber wirklich nicht gerechnet, so schnell in den Besitz weiterer Gedichte von Ihnen zu kommen. Vielen, vielen Dank nochmals!

      Bei einer Weihnachtsfeier habe ich mir erlaubt ganz feierlich die Begeisterung Ihrer Gedichte an die Menschheit weiter zu geben. Mit Erfolg!

      So, jetzt zu meinem Erlebnis. Es war das Gedicht TRAURIGKEIT welches mir unter die Haut ging. Freute mich in Gedanken auf die nächste Zeitungsausgabe. Am 7. Dezember – also Mittwoch den 7. Dezember musste sie erscheinen.

      Dieser Mittwoch war gleichzeitig der 3. Todestag meines Mannes Wolfgang.

      Doch an diesem Tag, kam kein Bote mit der Zeitung. Mutig schrieb ich dann einen Weihnachtsgruß an Sie, den ich montags zum Briefkasten trug.

      Meine innere Stimme und Gedanken einen Vers von Ihnen versäumt zu haben, ließen mich einen Umweg zum Zeitungsverlag machen. Höflich kam meine Beschwerde von meinen Lippen. „Botenmangel.“ Dann eine nette Stimme: „Frau W., dort liegen noch alte Ausgaben, bitte bedienen Sie sich!“ Erfreut darüber eilte ich nach Hause. Den Regen spürte ich kaum, er fiel in Strömen. Noch im Mantel blätterte ich hastig in dem Blatt. Selten war ich so gerührt als ich Ihren Namen lesen durfte. (Gedicht VON DER VERGÄNGLICHKEIT)

      SELTSAM – 5 Tage nach der Suche!

      Mein total trüber Tag, war nun zu einem guten Abschluss gekommen. Mein Gebet schmeckte nicht fahl – wie sonst. Ich dachte an die „Rose unter dem Schnee“ – und freue mich jetzt auf die „Stille Nacht“

      Herzlichst – Frau W.

      In einem weiteren Brief forderte ich einfach auf, auf meine private Post zu warten. Gedichte müssen ja erst mal geschrieben werden und ich wollte passende der lieben Frau W. senden.

      Postkarte, 04.01.1989

      Nach dem das neue Jahr erst einige Tage alt ist, durfte ich mich schon freuen. WOHIN? Habe ich voll aufgenommen. Sehr sinnvoll für die heutige Zeit. Mein persönliches DANKE dafür. Mögen all Ihre Schöpfungen auch weiterhin dem Leser zugänglich bleiben. Freundliche Grüße – Frau W. (aus Meinerzhagen)

      Im nächsten Brief schrieb ich Frau W., dass ich eine große Ausstellung in Lüdenscheid bekommen hatte. Meine Kunst kannte die Frau ja noch nicht. Bei der Gelegenheit wollte ich unbedingt diese Frau kennenlernen. Leider kam sie nicht.

      Brief, 09.03.1989

      Unendlich groß war meine Freude über die Nachricht Ihrer Ausstellung in Lüdenscheid. Es war mein Vorsatz diese unbedingt zu besuchen. Der Umstand oder das Schicksal kann man fast sagen, hat es anders gewollt. Ausgerechnet in dem Zeitraum hatte ich den Tod meines Schwagers in der Lüneburger Heide zu beklagen. Wenige Tage später am 22.02.1989 der nächste Todesfall (entfernter Verwandter) eines 42jährigen Mannes, Vater zweier Kinder. Ein Opfer unserer Zeit? Es war Selbstmord. Das alles war für mein Gefühl wirklich viel zu verkraften.

      Inzwischen habe ich Ihren netten Brief erhalten. Vielen Dank dafür! Wollte sofort Antwort geben, habe aber dann noch auf das Wochenblatt gewartet. Allerdings diesmal umsonst. Na, sollen die anderen Versuchsdichter auch mal zum Zuge kommen, nicht wahr? Dabei muss ich gestehen, dass Ihre Gedichte einfach wahrer und gut sind. Habe schon oft gedacht: Diese – Ihre Gedichte – passen überhaupt nicht in den Rahmen des Wochenblattes.

      Deshalb bin ich mit Ihnen glücklich, dass es bereits Ausstellungen gibt. Geben Sie mir bitte für die Ausstellung in Altena rechtzeitig den Termin, ja? Die Möglichkeit besteht nach dort zu kommen durch meinen Sohn Frank. Er hat in Altena einen Berufskollegen (Verkaufsberater) die auch privat befreundet sind. Ich selbst habe keinen Führerschein, also auf meine Jungens angewiesen.

      Habe zwei nette Söhne. Sie leben aber nicht mehr bei mir (bereits eigene Familie).

      Ach, ich möchte Ihnen so viel erzählen doch ich weiß nicht, ob ich Sie damit nicht nerve...

      Habe alles was ich zum Leben brauche – leider auch viele Stunden der Einsamkeit. Doch gerade in diesen Stunden verarbeite ich immer wieder Ihre Gedichte. Dann ist es, als ob ein alter Bekannter mit mir spricht. Die Verbindlichkeit junger Dichterfreund sind Ihre wunderbaren Gedichte. Heute habe ich GEDANKEN-DIMENSIONEN in meinem Kopf arbeiten lassen. Merke dann aber, dass es mich entspannt hat.

      Meine guten Wünsche begleiten Sie!

      Viele Grüße schickt Ihnen aus Meinerzhagen

      Frau W.

      Herzzerreißend! Ich sandte meine Beileidsbekundungen und eine Einladung zu einer weiteren Ausstellung in Altena. Wieder sollten meine Kunstwerke gesammelt ausgestellt werden. Aber ich durfte Frau W. wieder nicht kennenlernen. Oder war sie doch anwesend gewesen und hatte sich nicht zu erkennen gegeben?

      Es war einfach zu viel los bei mir. Vorbereitung weiterer Ausstellungen. Umzug von Altena nach Essen. Ich konnte mich jetzt um meine Gedicht-Freundin nicht kümmern. Später aus Essen schrieb ich nochmals einen Brief, der aber unbeantwortet blieb. Danach habe ich nicht mehr nach Frau W. geforscht. Was ist aus ihr wohl geworden?

      Kapitel 13: Autoren-Hilfe 1

      1989 lernte ich einen Freund namens Hans-Joachim Hepfner in meinem Alter kennen. Ein in sich selbst versunkener verkopft denkender Mensch und Autor.

      Ich war bei ihm zu Besuch und war von vielen seiner meist surrealen Lyrik begeistert. So was hatte ich noch nicht geschrieben und gelesen, wie das so ist, „befruchtet“ man sich mit so einem Treffen gegenseitig.

      Nach unserem Treffen traute ich mich mehr freidenkende Lyrik zu verfassen. Nichts zu erklären und einfach nur experimentieren.

      Hans-Joachim wiederum wollte nur in seiner „Bude“ hocken und bloß nichts veröffentlichen. Er gab höchstens Freunde und Bekannte mal was zu lesen.

      Ich schlug ihm vor, es mal bei einer Anthologie zu versuchen. Er lehnte ab. Damals konnte man СКАЧАТЬ