Sprachkunst. Dietmar Wolfgang Pritzlaff
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Название: Sprachkunst

Автор: Dietmar Wolfgang Pritzlaff

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783961896592

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СКАЧАТЬ KINDER AN DIE MACHT. Kinder sind dumm, blöd und müssen alles ausprobieren und erlernen. Mit dieser rohen Gewalt an die Macht? Bin ich völlig dagegen.

      Unser Theaterstück über Gewalt spielte mit Neid und Missgunst. Kasperle schenkte Gretchen eine kleine Puppe, die aber das Krokodil haben wollte, weil er neidisch darauf war. Das Krokodil wollte Gretchen beißen, ihr die Sachen zerreißen. In unserem Stück gab es also einen Grund. Dem Krokodil wurde eine neue Schultasche geschenkt, damit es auch was Schönes hatte, dann gab es Ruhe.

      Aber so plötzlich wie der Junge zugeschlagen hatte, das kam nicht in unserem Stück vor. Das war einfach nur schockierend für unsere jugendlichen Seelen.

      Kapitel 6: Das erste Hörspiel

      1978 hörte ich zum ersten Mal das Musical DER KRIEG DER WELTEN. Die Science-Fiction-Vorlage hierfür stammte von H.G. Wells. Jeff Wayne schrieb die Musicalfassung. Richard Burton mit seiner rauen Stimme war als Sprecher dabei. In der deutschen Fassung übernahm das Curt Jürgens.

      Ich stellte es meiner Cousine vor, die auch ganz begeistert reagierte. Unheimlich spannende Geschichte, mit tollem Sound-Design unterlegt und klasse Songs.

      Wir wollten auch so ein Hörspiel machen. Da wurde nicht vorher was aufgeschrieben, sondern wieder aus dem Stehgreif gleich auf einen Kassettenrekorder aufgenommen.

      Unser Hörspiel sollte auf dem Saturn spielen. Damals stellten wir uns vor, wie man auf dem Saturn-Ring spazieren gehen konnte und genau da landeten Außerirdische im Zwischenstopp und begegneten Saturn-Reisenden von der Erde. Natürlich waren unsere Außerirdischen gefährliche übelriechende schmatzende Schwabbelwesen die nur eines im Sinn hatten: die Menschen zu fressen. Filme mit freundlichen Außerirdischen wie E.T. oder UNHEIMLICHE BEGENUNG DER DRITTEN ART kamen erst Jahre später in die Kinos. Also mussten die Außerirdische noch schön böse sein.

      Als ein Außerirdischer seine fliegende Untertasse öffnet sollte das, wie in dem Musical sein, ein metallisches Aufschrauben. Dafür nahmen wir ein Einmachglas, hielten es in die Kloschüssel, damit es hohl klang und mahlten Glasdeckel und Glas aufeinander. Es klang damals für uns perfekt.

      Natürlich wurde unser Hörspiel nicht abendfüllend. Etwa 15 Minuten lang wurde unser Werk, mit Krachen und Knirschen, mit Schreien und Stimmenverstellen. Aber für uns eine runde Sache und jede Menge Spaß. Wir brauchten 4 Tage um es rund zu kriegen.

      Wir stellten das Stück meinen Eltern vor. Rebecca und ich waren völlig aus dem Häuschen gibbelten und lachten, wir waren von uns selbst beeindruckt. Weniger beeindruckt waren meine Eltern. Es war für sie ganz nett, aber von unserer großen Kunst nicht angetan.

      „Geht doch lieber draußen spielen“, gab mein Vater zu Bedenken. „Ihr seid jeden Tag, Stunde für Stunde in der Wohnung.“

      Sie wollten es nicht verstehen, dass wir auf so was „voll Bock“ damals hatten. Hätte man uns doch mal gelobt für unsere Kreativität, aber die hat damals keiner wahrgenommen.

      Kurz darauf zog die Familie meiner Cousine auf einen anderen Berg der Stadt. Es war umständlich dort hinzukommen. Entweder mühsam zu Fuß, oder mit dem Bus, aber der kostete Geld.

      Noch später zog die Familie nach Hagen. Toll. Meine erste kreative Muse war weg und ich sah meine Cousine nur in den Sommerferien, wenn es Schülerferienkarten für die Hälfte des Geldes gab. Irgendwie haben wir uns dann völlig aus den Augen verloren. Mist!

      Kapitel 7: Texte zu Ausstellungen

      Ich wollte ein Gesamtgefühl, ein Gesamtkonzept für die Eröffnungsfeierlichkeiten bei meinen Ausstellungen. Texte und Musik und Kunstobjekte sollten eine Einheit bilden und mehr sein als nur irgendwelche Bilder an der Wand.

      Zu den Ausstellungen SEELENTIEFEN 1988 in Altena, FARBEN UND FORMEN 1988 in Neuenrade, ODE AN DIE FREUDE 1988 wiederum in Neuenrade, ANDERS’88 und DENK-ART 1989 jeweils in Lüdenscheid, verfasste ich weiterführende Texte.

      Sie sollten nie die jeweilige Ausstellung konkret beschreiben, sondern weiterdenken lassen. Über die Ausstellung hinaus, über die Kunstwerke hinweg, einen Einblick in meine Denk-Art sein.

      Einige wenige dieser Texte sind nachzulesen in meinem E-Book NACHTREIGEN. Ich werde diese Texte nochmals raussuchen für eine zweite Auflage des Lyrik-Buches und solchen Ausstellungs-Texten ein Forum bieten, um wirklich mein Gesamtwerk herauszubringen. NACHTREIGEN – Vol. 2 – erweiterte Version soll dann das E-Book heißen. Aber das erst demnächst.

      Kapitel 8: Provinz-Rock in Lüdenscheid

      Liedtexte schrieb ich mit dem Anspruch: „So schwer kann das doch nicht sein“ – seit 1978. Mit 15 Jahren sah ich den ersten „Eurovision Songcontest“ der damals noch „Grand Prix Eurovision de la Chanson de Europeanne“ hieß.

      Ich wollte mit einem Lied selbst teilnehmen. Also nur als Texter und Komponist. Niemals als Sänger.

      Ich schrieb meine Lieder für die Schublade. Mit 22 im Jahre 1986 lernte ich beim Technischen Hilfswerk, Ortsverband Altena, Tom kennen. Wir leisteten gemeinsam unseren Wehrersatzdienst in dem Ortsverband ab. Tom spielte E-Gitarre in einer Rockband namens‚ DRUCKWELLE Lüdenscheid, weil die Mitglieder aus Lüdenscheid kamen.

      Ein Mitglied verließ die Gruppe und die Band suchte einen neuen Sänger. Tom fragte mich, ob ich nicht Lust hätte mal vorzusingen. Ausprobieren muss man das doch mal. Beim nächsten Probetermin stand ich vor einem Mikrofon, vor mir den Songtext und es wurde laut. Sehr laut. Ich verstand mich überhaupt nicht und summte und brummte so vor mich hin. Hard Rock hin und her, singen ist super schwer, wenn man nicht durchkommt. Ich wurde gefragt, ob ich überhaupt gesungen hätte. Toll, ja wie denn? Die Instrumente wurden deutlich heruntergefahren und endlich verstand auch ich mein eigenes Gesinge. Denn mehr war da nicht. „Du musst wie eine Rockröhre schreien und kreischen und... und... und...“ Wenn ich laut singe verliert meine Stimme die Tiefe und klang überhaupt nicht mehr rauchig. Ich versuchte in sämtlichen Tonlagen zu kreischen, aber das wurde nicht annähernd ACDC oder SKORPIONS. Denn ständig wurde der Ton doch wieder lautgestellt. Die Bandmitglieder konnten ihre Instrumente nicht richtig hören. Ach!

      Das war natürlich nur vorgeschoben. Jeder wollte lauter als der andere sein. Das musste ja Chaos werden. Kein Lied, dass ich an diesem Abend noch vorgesetzt bekam, hatte wirklich einen Band-Charakter. Lautes Durcheinander würde es am besten bezeichnen. Wir mussten einsehen, dass wird nix. Völlig niedergeschlagen fuhr ich nach Hause.

      Dennoch kam ein Lied von mir zu Ehren.

      1988 suchte die Band Texte und ich gab Tom einige meiner deutschsprachigen Texte. Es war ja die große Zeit der Neuen Deutschen Welle. Da konnte man schon mal auf Deutsch singen.

      Die Band fand einen neuen Sänger und mein Song sollte auf einem Open-Air-Konzert in Lüdenscheid vorgestellt werden. Natürlich fuhr ich nach Lüdenscheid. Nur Lüdenscheider Gruppen spielten auf dem Festival. Jeder der Bands hatte maximal eine halbe Stunde Zeit sich zu präsentieren. Dann kamen schon der Umbau und die nächste Band.

      Mein Lied HARD ROCK FEELINGS erklang. Zunächst hatte ich es überhaupt nicht erkannt. Da ich zu meinen Liedtexten schon eine Melodie beim Schreiben im Kopf hatte und ich auch darauf bestand, dass der Liedtext so und nicht anders zu spielen СКАЧАТЬ