Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller
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Название: Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027238613

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СКАЧАТЬ Trupp inzwischen Tuchfühlung mit den Seneca hatte, wußte, daß diese am Morgen dieses Tages den Miamihäuptling und einen jungen Weißen gefangen hatten. Nur diese beiden konnten das sonderbare Blaßgesicht, das sich für einen Oneidakrieger ausgab, meinen.

      Der Irre, in dem unklare Vorstellungen mit realen Eindrücken der jüngsten Vergangenheit durcheinanderliefen, sagte: »Starker Bob jetzt sehr traurig.« Sein Gesicht wurde wieder leer. »Bob?« sagte er, »Bob?« Ein unheimliches Lächeln verzerrte sein Gesicht; plötzlich begann er zu kichern, und er krähte: »Way-te-ta weiß jetzt, oh, Way-te-ta weiß: Ned! Bob! Ned! Bob und Ned!« Er fuchtelte mit den Armen; seine Augen glänzten wie im Fieber.

      Der aufmerksam lauschende und ihn unausgesetzt beobachtende Hurone begriff, daß mit dem Blaßgesicht nicht alles in Ordnung, daß sein Verstand verwirrt war. Er sagte in achtungsvollem Ton, einen Schritt zurücktretend: »Ich habe die Junge Tanne gesehen. Auch den roten Häuptling.«

      »He?« grinste Way-te-ta, »gesehen? Wo sind sie?«

      »Sie haben mich ausgesandt, ihren Freunden zu sagen, daß sie erst am Abend zurückkehren.«

      »Gut! Gut!« Der Irre begann kichernd herumzuhüpfen. »Wird den starken Bob freuen. Bob? Bob?« Er starrte den Indianer an. »Bob und Ned«, murmelte er, »Bob und Ned.«

      »Will mich mein Bruder zum Lager seiner Freunde geleiten, daß ich die Nachricht ausrichten kann?« sagte der Indianer.

      »Komm! Sehr gut! Komm!« antwortete Way-te-ta, »werden sich sehr freuen allesamt: Goldhaar, Bob und der alte Mann!«

      »So gehe mein Bruder voran!«

      Way-te-ta schlug den Weg zum Lager ein; der Hurone blieb ihm dicht an der Seite. Er hatte vorher ein Zeichen mit der Hand nach den Büschen im Hintergrund gegeben und wußte, daß seine Krieger ihm unhörbar folgten.

      Als sie auf etwa zweihundert Schritt dem Lager nahegekommen waren, wurden die Felsen erkennbar, in deren Schutz die Gefährten verweilten.

      »Dort am Quell, vor der Höhle!« Way-te-ta wies mit der Hand, und der Hurone nickte. Ein leiser Ruf brachte zwanzig bis an die Zähne bewaffnete Krieger an seine Seite. Er wußte, daß er dem Rest der kleinen Gesellschaft auf der Spur war, an deren Vernichtung dem jungen freigebigen Yengeese soviel gelegen war.

      Way-te-ta schien verblüfft und beunruhigt, als er die vielen Indianer so unvermutet neben sich auftauchen sah.

      »Alles Freunde!« beruhigte ihn sein Begleiter. Er gab einige halblaute Befehle, worauf die Krieger sich nach allen Seiten verstreuten, den Lagerplatz vor der Höhle in einem Halbkreis umstellend. An ein Entrinnen der auf solche Weise Eingeschlossenen war nicht mehr zu denken.

      Der Hurone ging mit dem blondhaarigen Blaßgesicht auf den Höhleneingang zu. Etwa hundert Schritte davor blieb er stehen und trat hinter einen Baum. »Mein Bruder gehe jetzt zu seinen Freunden und sage ihnen, An-da-wa, der Hurone, stehe mit zwanzig Kriegern hier. Er komme als Freund und wolle die weißen Männer zur Jungen Tanne führen. Hat mein Bruder verstanden?«

      »Way-te-ta hat verstanden«, sagte der Irre und schritt auf den Höhleneingang zu, vor dem Burns unruhig auf und ab ging, während die beiden anderen hinter ihm an der Erde hockten. Der alte Farmer sah kaum auf, als er den Kranken erblickte, indessen trat der dicht vor ihn hin und sagte: »Ein Hurone mit zwanzig Kriegern ist da. Er bringt Nachricht von der Jungen Tanne.«

      Bob und Richard Waltham sprangen bei diesen Worten auf, und Burns stieß unwillkürlich einen Schrei aus. Alle drei starrten den Wahnsinnigen an.

      »Was sagst du da?« keuchte Burns.

      »Hurone steht dort hinter dem Baum«; Way-te-ta wies mit der Hand hinter sich. »Die anderen sind da überall.« Er beschrieb einen Halbkreis. »Way-te-ta traf sie im Walde und brachte sie hierher. Sie wollen Euch zu Ni-kun-tha und der Jungen Tanne führen.«

      Alle drei atmeten schwer und starrten verständnislos auf den vor ihnen stehenden Mann. Sprach er die Wahrheit oder redete er irre?

      »Großer Gott, was ist das? Was sagst du da?« flüsterte Burns, dessen Gesicht fahl geworden war.

      »Geh nur hin«, versetzte der Irre, »der Hurone will dich sprechen.«

      Während sie, von der Nachricht überwältigt, nicht wußten, was sie tun sollten, ertönte vom Baum her die Stimme des Huronen:

      »Will einer der weißen Männer mit mir reden? Es ist nutzlos, zu kämpfen.«

      Der alte Farmer stieß einen keuchenden Laut aus und griff unwillkürlich nach der hinter ihm an der Felswand lehnenden Büchse. Richard Waltham war, hinter einen der Bäume an der Quelle tretend, schon dabei, sein Gewehr zu spannen. Bob, urplötzlich zur Erkenntnis der Lage gekommen, stieß einen grimmigen Fluch aus.

      Aber Burns hatte sich nun gefaßt. Er gebot den anderen, sich ruhig zu verhalten, und sagte mit leiser Stimme: »Ich will mit ihm reden. Ich fürchte, John befindet sich in der Hand der Wilden.« Er ließ die Büchse stehen und trat waffenlos ein paar Schritte vor. »Hier stehe ich, Hurone«, sagte er. »Komm hervor und sage, was du zu sagen hast.«

      Der Indianer trat augenblicklich hinter dem Baum hervor, lehnte die Büchse gegen den Stamm und kam waffenlos näher.

      »Was willst du, Indianer?« fragte Elias Burns.

      »Die Häuptlinge wollen die weißen Männer an ihrem Lagerfeuer sehen«, entgegnete der Hurone. »Ich bin ausgesandt, sie zu holen.«

      »Sage mir zuvor eines, Indianer«, stieß der Farmer heraus, »aber bei dem großen Geist, an den du glaubst, sprich die Wahrheit: Wo ist mein Sohn, der junge Weiße, den der Unglückliche da Junge Tanne nannte?«

      »Die Junge Tanne und der Miamihäuptling befinden sich im Lager der Seneca«, antwortete der Indianer ruhig, »die Seneca sind den Huronen befreundet und mit ihnen auf dem Kriegspfad.«

      »Oh, mein Gott!« stöhnte Burns leise; er zitterte unwillkürlich.

      »An-da-wa folgte ihren Spuren vom Irokesenlager rückwärts bis hierher«, fuhr der Hurone fort. »Wenn die weißen Männer mit uns gehen, werden sie ihre Freunde sehen. Huronen und Irokesen lagern nicht weit auseinander.«

      »Was geschieht, wenn wir freiwillig folgen?« fragte Burns, der allmählich mit wachsender Kaltblütigkeit auch seine Haltung zurückgewann.

      »Die Häuptlinge werden es sagen.«

      »Und wenn wir uns weigern?«

      »An-da-wa verfügt über zwanzig Krieger. Ihre Büchsen sind geladen. An-da-wa wird die Skalpe der Blaßgesichter ins Lager bringen; sein Auftrag wird auch so erfüllt sein.«

      »Hölle und Teufel!« knurrte der hinter Burns stehende Bootsmann. »Das ist offenbar eine verfluchte Geschichte. Hört zu, Master«, raunte er dann, »bin trotzdem fürs Kämpfen. Liefern wir uns den Bluthunden aus, werden sie uns ohnehin abschlachten. Man hat Beispiele. Möchte meine Haut nicht leichtfertig zu Markt tragen und schlimmstenfalls noch ein paar rote Halunken mit ins Jenseits nehmen.«

      Der Irre, der in offenbarer Ratlosigkeit bisher schweigend zugehört hatte, sagte jetzt, zu Burns gewandt: »Warum wollen die weißen Männer nicht mit den Huronen zur Jungen Tanne gehen? Die Huronen sind Freunde der Oneida.«

      »Treffliche СКАЧАТЬ