Butler Parker Jubiläumsbox 5 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Jubiläumsbox 5 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740929428

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СКАЧАТЬ der gelassenen und selbstverständlichen Würde eines anglikanischen Erzbischofs schritt er die Treppe herunter und wandte sich der Theke zu.

      Gauner und Ganoven der unteren Preisklasse tuschelten miteinander und wußten nicht, was sie von Parker halten sollten. Solch eine Erscheinung hatten sie noch nie gesehen.

      Nelson. Haynes, der seine Stammkunden kannte, witterte Unheil. Er konnte sich sehr gut vorstellen, daß dieser seltsam gekleidete Besucher schon bald zum Ziel rauher Späße wurde. Das wollte er verhindern. Schon in Anbetracht der Flaschen und Gläser.

      Schnell glitt er von seinem Drehsitz herunter, lief um die Theke und baute sich vor Parker auf.

      »Sie müssen sich verlaufen haben«, sagte er zu Parker. »An Ihrer Stelle würde ich gehen.«

      »Ohne triftigen Grund können Sie mir ein Glas sicher nicht verweigern«, antwortete Josuah Parker. »Sie können es mir dort drüben an den Tisch bringen.«

      »Mann, hauen Sie ab, gleich wird ein toller Wirbel losgehen.« Haynes schwitzte bereits und beobachtete abschätzend die Theke. »Sie gehören nicht hierher, wollen Sie das nicht begreifen?«

      »Ich fühle mich ausgezeichnet in Ihrem Lokal.« Parker sah sich wohlgefällig nach allen Seiten um. »Wenn Sie jetzt bitte an das Bier denken wollen. Nicht zu kalt, bitte …!«

      »Na ja, schließlich sind es Ihre Knochen.« Haynes zuckte die Schultern und gab die Bestellung auf. Parker nahm in einer kleinen Nische Platz und legte seinen Regenschirm quer über den Tisch. Die Spitze wies in das Lokal hinein.

      Ein stark angetrunkener Schläger an der Theke starrte wie hypnotisiert auf Parkers Melone. Er hatte sie nicht abgenommen. Es hätte dem Stil des Hauses doch zu sehr widersprochen. Dieser Angetrunkene nun ergötzte sich innerlich an der Vorstellung, diesem seltsamen Vogel, wie er Parker insgeheim nannte, die Melone tief über die Ohren zu treiben. Er nahm noch einen ermunternden Schluck aus dem Glas und schwankte dann auf Parkers Nische zu. Er überhörte die Warnrufe Haynes’ und achtete nur auf die Zurufe seiner Freunde.

      »Was kann ich für Sie tun?« erkundigte sich Parker höflich, als der Angetrunkene schwankend und sabbernd vor dem Tisch stehenblieb.

      »Was haste denn da aufm Kopf?« fragte der muskelbepackte Mann und wies auf Parkers Melone.

      »Scher dich zurück an die Theke«, zischte Haynes ihm zu. Er lieferte das bestellte Bier bei Parker ab.

      Der Angetrunkene reagierte sauer. Er warf den Kneipenwirt mit einer abrupten Handbewegung durch den Raum. Haynes landete leicht erschüttert vor der Theke, schüttelte sich und beeilte sich, zu dem abgebrochenen Baseball-Schläger zu kommen, der unter der Kasse griffbereit lag und für Betrunkene gedacht war.

      »Was haste denn da auf’m Kopf?« wiederholte der Angetrunkene mit grölender Stimme seine Frage. Seine blutunterlaufenen Augen glitzerten böse. Er streckte die Hand aus und nahm Maß.

      »Falls Sie es noch nicht begriffen haben, möchte ich Ihnen in aller Deutlichkeit sagen, daß Sie stören.« Parker schüttelte verweisend den Kopf. Er liebte es nicht, von der Seite angesprochen zu werden.

      »Ach nee …!«

      Der angetrunkene Schläger fühlte sich prompt beleidigt. Er verzichtete auf weitere Einleitungen und holte mit der Faust zum Schlag aus. In diesem Augenblick drückte der Butler auf einen verborgenen Knopf am Schirm. Bruchteile von Sekunden später schnellte aus dem unteren Teil des Universal-Regenschirms die federnde Klinge eines Stockdegens. Parker hatte die Entfernung genau berechnet. Die zitternde und wippende, rasiermesserscharfe Degenspitze blieb genau vor dem Leib des Angetrunkenen stehen.

      »Sie werden sich verletzen«, warnte Parker.

      Der Schläger stutzte, sah hinunter und wurde blaß. Er sah die drohend auf ihn gerichtete Degenspitze, schnaufte und warf sich ängstlich zurück. Sein Pech, daß er dabei ausglitt. Er landete krachend auf dem schmutzigen Boden.

      Erneut wurde es sehr still in der Kellerbar. Die Stammkunden kannten diesen Schläger. Sie ahnten, was jetzt kommen würde. Sie rechneten damit, daß der seltsam gekleidete Gast nun in seine Einzelbestandsteile zerlegt wurde.

      Langsam erhob sich der Schläger. Mit dem Handrücken fuhr er sich über den breiten Mund. Die Lippen zeigten kein Grienen mehr. Sie preßten sich zu einem schmalen Strich zusammen.

      Parker hob das Glas und nahm einen kleinen Schluck. Den Schläger übersah er vollkommen. Er schien für ihn überhaupt nicht zu existieren. Der Stockdegen war übrigens längst wieder zurück in den Regenschirm gekrochen.

      Der Angetrunkene schielte auf den Schirm, machte einen kleinen Bogen und warf sich dann plötzlich auf Butler Parker. Dabei stieß er ein fast unmenschliches Brüllen aus.

      Einige besonders zartbesaitete Gäste senkten den Blick. Sie wollten sich den häßlichen Anblick ersparen, wenn Parker durch die Luft gewirbelt wurde.

      Andere wieder rissen die Augen weit auf und rechneten mit einer handfesten Schlägerei.

      Haynes spielte mit dem Baseball-Schläger und schlich um die Theke herum. Er wollte möglichst schnell eingreifen und den Schläger auf den Kopf des Angetrunkenen niedersausen lassen.

      Parker hingegen schien den Angriff mit reiner Höflichkeit beantworten zu wollen. Er lüftete seine Melone und hatte dabei das Pech, daß die runde Fläche ausgerechnet, die Nase des Schlägers traf. Da die schwarze Kopfbedeckung mit solidem Stahlblech gefüttert war, wurde die Nase des Schlägers empfindlich getroffen.

      Der Mann wich ein paar Zentimeter zurück, sammelte sich und startete einen neuen Angriff.

      Parkers Melone schwenkte zurück. Es ergab sich, daß der ebenfalls starke Rand der Kopfbedeckung den Hals des Schlägers traf. Womit die ungemütliche Unterhaltung auch schon beendet wurde, denn der Angetrunkene wurde sofort ohnmächtig, stieß noch einen Seufzer aus und legte sich auf den Boden. Das starke Muskelpaket war nur noch eine weiche Masse Fleisch, ohne jeden Zusammenhalt.

      »Ich bedaure diesen Zwischenfall ungemein«, sagte Parker höflich und deutete eine Verbeugung in Richtung Theke an. »Ich möchte feststellen, daß ich Gesprächspartner dieses Schlages«, er deutete auf den Ohnmächtigen, »nun wirklich nicht schätze.«

      Polternd fiel der Baseball-Schläger aus Haynes’ Hand. Er begriff die Welt nicht mehr. Kopfschüttelnd ging er zurück hinter die Kasse und vertippte sich einige Male. Die Gäste murmelten miteinander und warfen scheue Blicke in Richtung Parker. Keiner kümmerte sich um den ohnmächtigen Angetrunkenen.

      Parker erfrischte sich mit einem Schluck Bier und … zuckte mit keinem Muskel, als dicht neben seiner Hand ein Wurfmesser in der Tischplatte landete. Ein bekannter Messerheld hatte es geworfen. Es reizte ihn, Parker herauszufordern.

      Ruhig und gelassen stellte Parker das Glas nieder, zog das Messer aus der Tischplatte und wog es nachdenklich in der Hand. Der bleigefüllte Griff lag gut in der Hand. Dann aber, nur so aus dem Handgelenk heraus geschleudert, schickte er das Messer auf die Rückreise.

      Nur ein blitzschnelles silbernes Blinken war zu sehen. Dann stöhnte der Messerheld auf. Die Klinge des Messers hatte die Zigarette dicht vor seinen Lippen durchtrennt.

      Ein Meisterwurf, zumal da Parker ein ihm fremdes Messer benutzt hatte.

      Der Held spuckte den kläglichen СКАЧАТЬ