Die wichtigsten Dramen. Людвиг Тик
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Название: Die wichtigsten Dramen

Автор: Людвиг Тик

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9788027238385

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СКАЧАТЬ das Gehirn an einander ausgerennt haben.

      KARL fällt weinend in seine Arme. Ach! Bruder! – Du siehst, wie elend ich bin.

      REINHARD. Karl.

      KARL. Wie soll es werden?

      REINHARD. Welche plötzliche Wuth hat Dich ergriffen?

      KARL. Die Mutter stand zwischen uns, als ich kaum Adelheids Hand in der meinigen fühlte.

      REINHARD. Du hast sie hinweggejagt, das Entsetzen ergriff alle gewaltig.

      KARL. Ach! Ihr seid das nicht gewohnt, – ich dachte wohl, daß es so kommen würde. Es giebt kein Glück, das nicht abblühte und verwelkte, so wie ich es berühre.

      REINHARD. Adelheid ward blaß wie eine Leiche, – o lieber Bruder, mein Herz ist zerrissen, alle meine Hoffnung ist dahin.

      KARL. Die meinige auch.

      REINHARD. Warum hab' ich Dich nicht immer geliebt?

      KARL. Liebst Du mich jetzt?

      REINHARD. O zweifle nicht länger.

      KARL. Recht mit dem Herzen? Mit einer wahren brüderlichen Seele?

      REINHARD. O wohl, alle Liebe, die mich Jahre hindurch hätte begleiten sollen, ist auf diesen Augenblick zusammengedrängt.

      KARL. So tödte mich. – Warum fährst Du zurück?

      REINHARD. Du erinnerst mich bitter an diese Nacht.

      KARL. Das will ich nicht. – Bruder! wenn ich Dich so nennen darf, so zieh den Dolch, – Du hast ihn doch bei Dir? – Hier ist er. –

      REINHARD. Unmöglich! – Dich ergreift ein neuer Wahnsinn.

      KARL. Nein, ich bin jetzt kalt. – Aber was soll ich noch im Leben? Was erwartet mich noch, daß es der Mühe werth wäre, daß diese Tropfen mit Pein durch diese Adern rinnen? Auch die Liebe ist für mich todt, ich soll nicht daran glauben.

      REINHARD. Höre auf.

      KARL. Meine Verbrechen mag ich nicht dadurch häufen, daß ich mir selbst den Dolch in die Brust stoße; das wirst Du nicht von mir hoffen und wünschen.

      REINHARD. Ach nein, Karl! – Aber es kann ja noch alles anders werden.

      KARL. O ja, und das wird es auch, unfehlbar wird es das. Mein Wahnsinn wird nun immer älter, er schießt immer giftiger empor. Ich bin dann von jedermann verlassen, ich weiß dann von mir selber nichts und zerstoße mir an der Mauer den Kopf unter Gotteslästerungen. – Dann ist alle Hoffnung der Vergebung entflohn. – Oder Du siehst mich vielleicht auf offnem Markte vor den Augen des Volks langsam auf einem Scheiterhaufen sterben, denn ich habe meine Zunge nicht in meiner Gewalt, ich weiß nicht, was ich thun kann, was ich gewiß thun werde.

      REINHARD laut schluchzend. Hör' auf, Du zerreißest mein ganzes Herz.

      KARL. Oder Du siehst es, wie ich mich wahnwitzig in schweren Ketten schleudre und mich und den Himmel verfluche. – Willst Du darauf warten? so wird es sich ändern.

      REINHARD. Laß mich sterben, Bruder.

      KARL. Geh, Du bist ein Nichtswürdiger; so lange hast Du mich meiner Quaal überlassen, und nun kömmst Du, um mich mit Deiner Liebe erst ganz elend zu machen. Als Du mich haßtest und den Dolch gegen meine Brust erhobst, da warst Du mir theurer, da warst Du mein Bruder, jetzt kenn' ich Dich nicht mehr, – ich fluche Dir, so wie mir!

      REINHARD kniet vor ihm nieder. Bruder! – Ach! wie jedes Wort mein armes Herz zerspaltet.

      KARL, der auch niederkniet und ihn so umfaßt. O lieber Reinhard, so erhöre mich. Bei unsern Kinderjahren, bei allen Erinnerungen beschwör' ich Dich. – O wie sanft würde mir von Deiner Hand der Tod sein! – Nur ein Druck dieses Dolches, – und meine Seele ist frei.

      REINHARD. Umfasse mich recht innig, – küsse mich. – Fühlst Du jetzt meine Liebe? mein schlagendes Herz?

      KARL. Theurer!

      REINHARD. Nun so stirb. – er drückt ihm den Dolch in die Brust.

      HEINRICH. ADELHEID. CONRAD.

      ADELHEID. Wo ist er?

      REINHARD. Seht, er blutet. –

      ADELHEID. O Gott!

      KARL. Lebe wohl, Conrad, – Adelheid, lebe wohl! –

      CONRAD. Himmel! wird nun endlich dies Haus beruhigt sein?

      REINHARD. Lebe wohl, Bruder, – ich gehe in ein Kloster, das Leben hat nun keinen Reiz für mich. – er hält Karl fest in seinen Armen, die übrigen bilden eine trauernde Gruppe über ihnen. – Der Vorhang fällt.

      Die Theegesellschaft

       Inhaltsverzeichnis

       Personen

       Erster Auftritt

       Zweiter Auftritt

       Dritter Auftritt

       Vierter Auftritt

       Fünfter Auftritt

       Sechster Auftritt

       Siebenter Auftritt

       Achter Auftritt

       Neunter Auftritt

       Zehnter Auftritt

       Eilfter Auftritt

       Zwölfter Auftritt

       Dreizehnter Auftritt

       Vierzehnter Auftritt

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