DER FEUERVOGEL. Daphne Niko
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Название: DER FEUERVOGEL

Автор: Daphne Niko

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Sarah Weston Abenteuer

isbn: 9783958353909

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СКАЧАТЬ du meinst, Tocho.« Der Boss wandte sich an Daniel. »Den Sohn des Chiefs zu kennen hat Ihnen dieses Mal aus der Klemme geholfen. Aber wir behalten Sie im Auge.«

      Die drei Männer gingen davon und der Schnitzer zog sich ins Innere des Betonsteinhauses zurück. Daniel und Sarah näherten sich Tocho.

      »Danke, Mann«, sagte Daniel. »Warum hast du das getan?«

      »Ich hab zufällig gehört, wie Sie sagten, dass das Mädchen vermisst wird. Das sind schlechte Neuigkeiten.«

      »Was meinst du?«, fragte Sarah.

      »Das kann ich jetzt nicht besprechen. Ich bin spät dran zur Feldarbeit.« Tocho nickte zum Rand des Tafelbergs und zum Tal darunter. »Wir treffen uns dort in einer halben Stunde. Dort kann ich offener sprechen.« Er stemmte sich in den auffrischenden Wind und folgte den Steinstufen hinunter ins Tal.

      Tocho war unten im Trockenbett, wo er neben einer der jungen Pflanzen hockte. Er behandelte die Blätter mit einer Ehrfurcht, die nur jene verstehen konnten, die das Land bestellten und Leben aus der Erde lockten.

      Sarah betrachtete das flache, dürre Land am Fuß des Tafelbergs. Mais und Bohnen waren in weit auseinanderstehenden Reihen angepflanzt, vermutlich, um jeder einzelnen wertvollen Pflanze die beste Überlebenschance unter den trockenen Umständen zu geben. Für jeden, der fruchtbares Ackerland gewohnt war, schien es unmöglich, dass nahrhafte Feldfrüchte aus dem Wüstenstaub wachsen konnten.

      Sarah näherte sich ihm von hinten. »Sieht aus, als bekommt ihr eine gute Ernte«, sagte sie.

      Er stand auf und wischte sich die Hände an der Rückseite eines karierten Hemds ab. »Wir werden sehen. Wir betrachten das nie als selbstverständlich.« Er bot Daniel die Hand an. »Ich bin Tocho. Vom Raven-Clan.«

      »Daniel Madigan. Ich glaube, du hast meine Partnerin, Sarah Weston, schon kennengelernt.«

      Tocho wandte sich an Sarah. »Ist das Mädchen Ihre Tochter?«

      »Nein«, sagte sie. »Wir kümmern uns nur für eine Weile um sie.«

      »Sie ist voller Sorgen.« Tocho sah zur Sonne. Seine straffe Haut hatte die Farbe und den Glanz von neuem Kupfer.

      »Ja. Und jetzt ist sie verschwunden.«

      »Und Sie glauben, dass sie hier ist? Sind Sie deshalb hergekommen?«

      Daniel trat einen Schritt vor. »Ein Zeuge sagte, dass sie in einen Truck eingestiegen ist, der jemandem aus dem Stamm der Hopi gehört. Und dann war da das hier.« Er hielt die Roadrunner-Kachina in die Höhe.

      »Lassen Sie mich raten.« Er warf Sarah einen Blick zu. »Der Navajo-Kerl, mit dem Sie im Canyon geritten sind.«

      Sarah blieb stumm.

      »Sie sollten nicht jedem glauben. Die Menschen hier haben Geheimnisse. Absichten.« Tocho starrte den Gegenstand in Daniels Hand an. »Die wurde meinem Volk vor Jahren gestohlen. Wir fanden nie heraus, wer sie genommen hat. Und jetzt taucht sie dort auf, wo ein Kind verschwindet. Wer immer sie dort hingelegt hatte, wollte uns entweder darin verwickeln …«

      »Oder uns von der richtigen Spur abbringen«, sagte Daniel.

      »Hören Sie, ich bin kein Detektiv. Ich bin ein einfacher Farmer.« Er bückte sich, um eine Hacke aufzuheben. »Wenn Sie jetzt nichts dagegen haben …«

      Sarah unterbrach ihn. »Ich denke, du weißt mehr, als du verrätst. Ich weiß, dass du und dein Volk uns nicht vertraut, aber das Leben eines Mädchens ist in Gefahr. Hilfe anzubieten liegt doch bestimmt innerhalb eures Sittenkodex.«

      Er grub die Hacke in den Boden. »Sie sollten gehen.«

      Sarah beugte sich nahe zu seinem Gesicht und sprach leise. »Was ist an jenem Tag im Blue Canyon passiert, Tocho?«

      Er presste die Lippen zusammen. »Sie wurde auserwählt. Mehr kann ich nicht sagen.«

      »Auserwählt wozu?«

      »Das würden Sie nicht …«

      »Verstehen? Gib mir eine Chance.«

      »Sie erhielt eine Nachricht aus der Geisterwelt.«

      »Hat sie dir erzählt, welche das war?«

      »Sie hat vieles gesagt, aber nichts davon verstanden. Ich habe sie gewarnt, den Vorfall für sich zu behalten. So ist es sicherer für sie.«

      Phoebe hatte das Geheimnis mit Nakai geteilt. Das hatte gereicht, um sie in Gefahr zu bringen. »Ich weiß, dass diese Legenden etwas sehr Persönliches für dein Volk sind, aber kannst du uns irgendwas verraten, das uns hilft, sie zu finden?«

      »Unser Volk durchquerte diese Berge vor vielen Jahrhunderten. Was es zurückließ, ist unser Erbe. Nicht als Dinge, sondern als Erinnerungen. Verstehen Sie, was es bedeutet, etwas in Ehren zu halten, das man nicht sehen oder berühren kann?«

      Sarah antwortete nicht. Als Wissenschaftlerin handelte sie mit dem Greifbaren. Doch als Frau hatte sie sich oft auf Intuition und Glauben verlassen. Sie spürte, dass Tochos Glaube tiefer reichte als das, und sie täuschte nicht vor, ihn zu verstehen.

      »Es ist unsere Vergangenheit. Es steht Ihnen nicht zu, über sie zu spekulieren – oder Anspruch auf sie zu erheben.« Er ging in die Hocke und konzentrierte sich wieder auf die Pflanzungen. »Gehen Sie jetzt bitte. Ich habe noch viel zu tun, bis die Sonne untergeht.«

      Daniel zog die Kachina aus dem Rucksack. »Ich glaube, das gehört euch.«

      Tocho nahm sie mit beiden Händen entgegen und hielt sie einen langen Augenblick vorsichtig fest. »Danke. Auch wenn es nichts bedeutet, aber ich hoffe, dass Sie das Mädchen finden.«

      »Weißt du irgendwas über ein Kreuz, Tocho?« Sarah stellte es in den Raum, in voller Erwartung, nichts daraus zu gewinnen. »Ein altes Franziskanerkreuz, vielleicht mit einer Nachricht darauf?«

      Er sah nicht auf.

      »Wir haben etwas gefunden, das wir für ein Fragment dieses Kreuzes halten. Ich dachte, es könnte dein Volk interessieren, wenn man eure Geschichte bedenkt.«

      »Es ist ein Symbol für das Böse in den Herzen der Menschen. Ich will nichts damit zu tun haben.«

      Sarah kritzelte ihre Telefonnummern und die Adresse des Camps auf einen Papierfetzen und reichte ihn ihm. »Falls du deine Meinung änderst, komm bitte zu uns. Trotz deiner Geringschätzung für Archäologen sind wir auf deiner Seite.«

      Er steckte den Zettel in seine Tasche und harkte mit einem Handrechen über die Erde. Die berühmte Verschwiegenheit der Hopi war zum Verrücktwerden. Dennoch sagte ihr etwas, dass das Gespräch mit Tocho Raven noch nicht beendet war. Sie würden ihn wiedersehen; da war sie sicher.

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