Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер
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Название: Lederstrumpf

Автор: Джеймс Фенимор Купер

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Klassiker bei Null Papier

isbn: 9783962813444

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СКАЧАТЬ Ich habe die Canoe’s in Sicherheit gebracht, und das ist ein Trost, weil die Vagabunden jetzt schwimmen oder Flöße bauen müssen, um sich diesem Haus zu nähern. Bis Sonnenuntergang werden wir durch Chingachgook verstärkt werden, wenn es mir gelingt, ihn in ein Canoe zu schaffen; und dann, denk’ ich, können wir Zwei für die Arche und das Castell stehen, bis einige von den Offizieren in den Garnisonen von diesem Kriegszug hören, was früher oder später der Fall sein muss, wo wir dann auf Hilfe von dieser Seite, wenn nicht von einer andren – rechnen dürfen.

      Die Offiziere! rief Judith ungeduldig, und ihre Farbe ward röter, und ihr Auge drückte eine lebhaftere, aber vorübergehende innere Bewegung aus. Wer denkt jetzt an die herzlosen galanten Herrn, Wer spricht von ihnen? – Wir sind allein genügend, das Castell zu verteidigen; – aber was ist’s mit meinem Vater und mit dem armen Hurry Harry?

      Es ist natürlich, dass Ihr solche Sorge empfindet für Euern Vater, Judith, und ich denke, Ihr solltet eben so gesinnt sein in Betreff Hurry Harry’s.

      Jetzt begann Wildtöter eine gedrängte aber klare Erzählung alles dessen, was während der Nacht sich begeben hatte; keineswegs die Unfälle seiner beiden Begleiter verhehlend, noch auch seine eigne Meinung, was die Folgen sein könnten. Die Mädchen hörten mit tiefer Aufmerksamkeit zu; aber keine verriet jene weibliche Ängstlichkeit und Bestürzung, welche bei einer derartigen Mitteilung unausbleiblich sich geäußert hätte bei Solchen, die weniger an die Wechselfälle und Missgeschicke eines Grenzerlebens gewohnt gewesen wären. Zum Erstaunen Wildtöters schien Judith die mehr Niedergeschlagene; Hetty horchte aufmerksam zu, schien aber über die vernommenen Tatsachen mehr in melancholischem Schweigen zu brüten, als dass sie ihre Gefühle äußerlich verraten hätte. Die Unruhe der Erstern ermangelte der junge Mann nicht, ihrem Interesse für Hurry ebenso sehr, als ihrer kindlichen Liebe zuzuschreiben, während er sich Hetty’s anscheinende Gleichgültigkeit aus der geistigen Finsternis erklärte, welche gewissermaßen ihren Verstand verdunkelte und sie vielleicht nicht alle Folgen voraussehen ließ. Beide jedoch sprachen Wenig; Judith und ihre Schwester machten sich mit den Vorbereitungen zur Morgenmahlzeit zu schaffen, wie denn Leute, die regelmäßig mit solchen Dingen sich zu beschäftigen haben, selbst mitten unter Leiden und Kummer mechanisch darin fortarbeiten. Das einfache aber nahrhafte Frühstück ward von allen Dreien in düsterm Schweigen eingenommen. Die Mädchen aßen Wenig, Wildtöter aber bewies, dass er eine wesentliche Eigenschaft eines guten Soldaten besaß, die, dass er unter den beunruhigendsten und peinlichsten Umständen seinen guten Appetit behielt. Das Mahl ging beinahe zu Ende, ehe nur eine Silbe gesprochen wurde; dann aber fing Judith an zu sprechen in jener hastigen und krampfhaften Weise; in welcher das Gefühl, den Zwang überwindend, ausbricht, nachdem dieser noch schmerzlicher und peinlicher geworden ist, als selbst die Äußerung der innern Bewegung.

      Dem Vater würde dieser Fisch gemundet haben! rief sie aus, er sagt, der Salm der Seen sei beinahe so gut, wie der des Meeres.

      Euer Vater ist mit dem Meer bekannt gewesen, so höre ich, Judith, versetzte der junge Mann, der sich nicht enthalten konnte, einen forschenden Blick auf das Mädchen zu werfen; denn wie alle, die Huttern kennen lernten, empfand er einige Neugier, seine frühere Geschichte zu erfahren. Hurry Harry sagt mir, er sei einmal Matrose gewesen.

      Judith schien zuerst in einige Verlegenheit zu geraten; dann unter dem Einfluss von Gefühlen, die ihr in mehr als einer Hinsicht neu waren, wurde sie plötzlich mitteilsam und nahm, wie es schien, lebhaften Anteil an dem Gegenstand des Gesprächs.

      Wenn Hurry Etwas von Vaters Geschichte weiß, so wollte ich, er hätte es mir erzählt! rief sie aus. Manchmal glaube auch ich, er sei einmal Matrose gewesen und manchmal auch wieder nicht. Wenn dieser Schrank offen wäre, oder wenn er sprechen könnte, könnte er uns in seine ganze Geschichte einweihen. Aber seine Schlösser und Riegel sind zu stark, um aufgebrochen zu werden wie Packschnüre.

      Wildtöter wandte sich zu dem fraglichen Schranke und besichtigte ihn zum ersten Mal genau. Obgleich er entfärbt war, und Spuren von häufiger übler Handhabung an sich trug, war er doch, wie er jetzt sah, von weit besserem Stoff und vorzüglicherer Arbeit, als alles Ähnliche, was er früher gesehen. Das Holz war dunkel, edel und war einmal trefflich poliert gewesen, obgleich die Behandlung, die er musste erfahren haben, wenig Glanz mehr übrig gelassen, und verschiedne Schrammen und Rissen die herben Collisionen verrieten, in welche er mit noch härtern Gegenständen geraten war. Die Ecken waren stark mit Stahl beschlagen, sorgfältig und reich gearbeitet, während die Schlösser, deren er nicht weniger als drei hatte, und die Bänder von einer Arbeit und Façon waren, welche selbst in einem Magazin von ausgezeichneten Meubles Aufmerksamkeit erregt haben würde. Der Schrank war auch groß; und als Wildtöter aufstand, und ihn von der einen Seite an seiner massiven Handhabe aufzuheben versuchte, fand er, dass die Schwere vollkommen der äußern Erscheinung entsprach.

      Habt Ihr je diesen Schrank geöffnet gesehen, Judith, fragte der junge Mann mit der Freimütigkeit des Grenzers, denn von Zartgefühl in solchen Dingen wussten die Leute auf der äußersten Grenzmarke der Zivilisation in jenen Tagen Wenig, wie vielleicht auch jetzt noch.

      Nie. Vater hat ihn nie in meiner Gegenwart geöffnet, wenn er ihn überhaupt je öffnet. Kein Mensch hier hat je seinen Deckel gehoben gesehen, wenn nicht Vater, auch weiß ich von ihm nicht einmal, ob er ihn so gesehen.

      Da irrst du dich, Judith, versetzte Hetty ruhig, Vater hat den Deckel aufgemacht, und ich habe es mit angesehen.

      Ein Gefühl männlichen Stolzes hielt Wildtöters Mund geschlossen; denn während er sich nicht bedacht hätte, in seinen Fragen an die ältere Schwester weit über die Grenzen der Schicklichkeit, nach unsern Begriffen, hinauszugehen, empfand er doch gerechte Bedenklichkeiten, den vielleicht nicht ganz ehrenhaften Vorteil zu benützen, welchen der schwache Verstand der jüngern ihm darbot. Judith indessen, die keine solche Rücksichten zu nehmen hatte, wandte sich rasch zu ihrer Schwester und verfolgte das Gespräch:

      Wann und wo hast du den Schrank offen gesehen, Hetty?

      Hier – und zu wiederholten Malen; Vater öffnet ihn oft, wenn du weg bist, beachtet es aber gar nicht, wenn ich da bin, und alles, was er tut, sehe, und alles höre, was er sagt.

      Und was tut er, und was sagt er?

      Das kann ich dir nicht sagen, Judith, versetzte die andere mit leiser aber entschlossener Stimme, Vaters Geheimnisse sind nicht meine Geheimnisse.

      Geheimnisse! das ist noch seltsamer, Wildtöter, dass Vater sie Hetty sagen sollte, und mir nicht!

      Dazu hat er guten Grund, Judith, obgleich du diesen nicht erfahren sollst. Vater ist nicht hier, um selbst zu antworten, und ich werde nicht Mehr davon sagen.

      Judith und Wildtöter waren überrascht, und etwa eine Minute lang schien die Erstere gekränkt und traurig. Plötzlich jedoch sich wieder fassend, wandte sie sich von ihrer Schwester weg, als fühlte sie Mitleid mit ihrer Schwäche, und sagte, zu dem jungen Mann sich wendend:

      Ihr habt mir Eure Geschichte erst halb erzählt, und da abgebrochen, wo Ihr in dem Canoe zu schlafen anfingt – oder vielmehr, wo Ihr aufstandet, um auf das Schreien des Wasservogels zu lauschen. Auch wir haben das Geschrei der Wasserhühner gehört, und gedacht, es möge wohl einen Sturm bedeuten, obgleich wir auf diesem See und zu dieser Jahrszeit wenig Gewitter zu haben pflegen.

      Die Winde blasen und die Stürme heulen, wie es Gott gefällt, bald zu dieser, bald zu jener Jahrszeit, versetzte Wildtöter, und die Wasservögel lassen sich hören nach ihrer Natur. Besser wäre es, wenn die Menschen ebenso ehrlich und offen wären. Nachdem ich aufgestanden, um den Vögeln zu lauschen, und merkte, dass es nicht Hurry’s Signal sein könne, legte ich mich nieder und schlief. Als der Tag anbrach, war ich auf und munter, wie gewöhnlich, und dann eilte ich den beiden Canoe’s nach, damit nicht die Mingo’s sich ihrer bemächtigten.

      Ihr СКАЧАТЬ