Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер
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Читать онлайн книгу Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер страница 39

Название: Lederstrumpf

Автор: Джеймс Фенимор Купер

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Klassiker bei Null Papier

isbn: 9783962813444

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СКАЧАТЬ das ihm die geheimnisvollen Wälder als Beute darböten.

      Der Leser hat wohl schon bemerkt, dass bei all der auffallenden Freimütigkeit und Ungebundenheit des Benehmens, das Judith bei ihrem Grenzleben sich angeeignet, doch ihre Sprache edler war, als deren ihre männlichen Gesellschafter sich bedienten, ihren Vater mit eingeschlossen. Dieser Unterschied erstreckte sich ebenso auf die Aussprache, wie auf die Wahl der Worte und die Sätze. Nichts vielleicht verrät so bald die Erziehung und den Umgang, als die Art zu sprechen; und wenige Vorzüge erhöhen so den Reiz weiblicher Schönheit, wie eine anmutige und fließende Sprache, während Nichts so bald jene Entzauberung bewirkt, welche die notwendige Folge einer Nichtzusammenstimmung von Erscheinung und Benehmen ist, als eine gemeine Betonung der Stimme oder der Gebrauch unedler Worte. Judith und ihre Schwester waren auffallende Ausnahmen unter allen Mädchen ihrer Klasse, die ganze Grenze entlang; die Offiziere der nächsten Garnison hatten der Erstern oft geschmeichelt mit der Versicherung, dass wenige Damen in den Städten sich besser als sie auf diesen wichtigen Punkt verständen. Dies war zwar weit nicht buchstäblich wahr, aber doch so weit, dass das Kompliment ihr füglicherweise konnte gemacht werden. Die Mädchen verdankten diesen Vorzug ihrer Mutter, denn sie hatten in der Kindheit schon von ihr diese vorteilhafte Eigenschaft angenommen, die kein späteres Studium und Arbeit ohne eine Schattenseite zu geben vermag, wenn man nicht in der frühern Lebensperiode darauf geachtet hat. Wer diese Mutter war, oder vielmehr gewesen war, wusste niemand als Hutter. Sie war jetzt zwei Sommer tot, und wie Hurry erzählte, war sie im See versenkt worden; ob aus einem gewissen Vorurteil, oder aus Widerwillen gegen die Mühe, ihr ein Grab zu graben, war oft Gegenstand der Erörterung unter den rohen Wesen jener Gegend gewesen. Judith hatte die Stelle nie besucht, Hetty aber war bei der Bestattung zugegen gewesen, und sie ruderte oft um Sonnenuntergang oder beim Mondschein ein Canoe an die Stelle, und starrte hinab in das durchsichtige Wasser, in der Hoffnung, doch einmal mit einem flüchtigen Blick die Gestalt erschauen zu können, die sie von Kindheit an bis zu der traurigen Stunde des Scheidens so zärtlich geliebt hatte.

      Müssen wir den Felsen genau in dem Augenblick erreichen, wo die Sonne untergeht? fragte Judith den jungen Mann, wie sie neben einander standen, Wildtöter das Steuerruder haltend, und sie mit der Nadel an einem feinen Kleidungsstück arbeitend, das weit über ihrer Stellung im Leben und eine völlige Neuheit in den Wäldern war. Werden einige Minuten früher oder später die Sache vereiteln? es wird sehr gefährlich sein, lang der Küste so nahe zu bleiben, wie der Fels ist.

      Ja wohl, Judith; das ist eben die Schwierigkeit. Der Fels ist nur einen Flintenschuss vom Ufer entfernt, und es geht nicht an, zu lang und zu nahe da herum zu fahren. Wenn man mit einem Indianer zu tun hat, muss man rechnen und vorsichtig sein, denn eine rote Natur liebt sehr List und Tücke. Jetzt seht Ihr, Judith, dass ich gar nicht auf den Fels zu steure, sondern hier östlich davon, und jetzt werden die Wilden in dieser Richtung traben, und sich müde Füße machen, und alles für Nichts.

      Ihr glaubt also, sie sehen uns, und beobachten unsre Bewegungen, Wildtöter? Ich hoffte, sie würden in die Wälder zurückgegangen sein, und uns einige Stunden ungestört lassen.

      Das ist ganz die Einbildung eines Weibes. Es gibt keinen Nachlass in der Wachsamkeit eines Indianers, wenn er auf dem Kriegspfad ist; und Augen sind in dieser Minute auf uns geheftet, obwohl der See uns schützt. Wir müssen dem Felsen mit Überlegung nahe kommen, und die Elenden auf eine falsche Spur zu bringen suchen. Die Mingo’s haben gute Nasen, höre ich; aber eines weißen Mannes Vernunft sollte es immer ihrem Instinkt gleich tun.

      Judith knüpfte jetzt ein rasch abwechselndes Gespräch mit Wildtöter an, worin das Mädchen ihr steigendes Interesse für den jungen Mann verriet; ein Interesse, das sie bei seiner ehrlichen Unbefangenheit und bei ihrer Charakterentschiedenheit, unterstützt durch das Selbstgefühl, welches die ihren persönlichen Reizen so allgemein gezollte Schätzung in ihr geweckt hatte, weniger zu verhehlen bestrebt war, als unter anderen Umständen wohl der Fall gewesen wäre. Sie war nicht eigentlich aufdringlich und keck in ihrem Benehmen, obgleich in ihren Blicken oft etwas so Freies war, dass es den ganzen Beistand ihrer ausnehmenden Schönheit brauchte, um nicht einen Verdacht gegen ihre Klugheit, wo nicht gegen ihre Sittlichkeit aufkommen zu lassen. Bei Wildtöter jedoch waren solche Blicke einer so ungünstigen Deutung weniger ausgesetzt; denn sie sah ihn selten an, ohne viel von der Aufrichtigkeit und Natur zu zeigen, welche die reinsten Gefühle des Weibes begleiten. Es war etwas auffallend, dass bei der längern Gefangenschaft ihres Vaters keines von den Mädchen eine große Unruhe um ihn an den Tag legte; aber wie schon gesagt, ihre Lebenserfahrungen und Gewohnheiten machten sie zuversichtlich und sie sahen seiner Befreiung mittelst eines Lösegelds mit einer Sicherheit entgegen, die großenteils ihre anscheinende Gleichgültigkeit erklären konnte. Schon früher einmal war Hutter in den Händen der Irokesen gewesen, und wenige Häute hatten leicht seine Befreiung erkauft. Dieser Vorfall jedoch hatte, was die Schwestern nicht wussten, zur Zeit des Friedens zwischen England und Frankreich statt gehabt, wo die Wilden durch die Politik der verschiednen Colonialregierungen im Zaum gehalten wurden, statt, wie jetzt, zu ihren Verbrechen und Grausamkeiten ermutigt zu werden.

      Während Judith in ihrer Weise redselig und zutraulich war, blieb Hetty nachdenklich und schweigsam. Einmal zwar trat sie nahe zu Wildtöter hin und befragte ihn etwas genauer über seine Absichten, so wie über die Art, wie er seinen Plan auszuführen gedenke; aber weiter ging ihr Verlangen, sich mit ihm zu unterhalten, nicht. Sobald ihre einfachen Fragen beantwortet waren – und das wurden sie alle aufs befriedigendste und wohlwollendste – entfernte sie sich wieder auf ihren Sitz, und fuhr fort, an einem groben Kleidungsstück zu arbeiten, das sie für ihren Vater fertigte, manchmal leise eine schwermütige Weise vor sich hin summend, und oft seufzend.

      So verstrich die Zeit; und als die Sonne anfing, hinter dem Saum des Fichtenwaldes zu glühen, der den westlichen Berg begrenzte, oder etwa zwanzig Minuten vor ihrem wirklichen Untergang, befand sich die Arche beinahe ganz unten bei dem Landvorsprung, wo Hutter und Hurry waren zu Gefangenen gemacht worden. Wildtöter hatte, indem er zuerst auf die eine Seite des See’s, dann auf die andere zusteuerte, seine eigentliche Absicht zu erraten erschwert; und ohne Zweifel kamen dadurch die Wilden, welche seine Bewegungen zuverlässig beobachteten, auf den Glauben, sein Zweck sei, mit ihnen zu verkehren, an dieser Stelle, oder in der Nähe derselben, und es war zu vermuten, dass sie nach dieser Richtung hineilten, um bereit zu sein, sich die Umstände zu Nutze zu machen. Diese List war wohl ausgesonnen, denn die Schwingung der Bai, die Krümmung des See’s und das zwischenliegende tiefe Marschland machten es, wie zu vermuten war, möglich, dass die Arche den Fels erreichte, ehe die Verfolger, falls sie sich wirklich in der Nähe des Vorsprungs gesammelt hatten, Zeit bekamen, den Bogen, den sie hier beschreiben mussten, zu Land zu machen. Um diese Täuschung gelingen zu machen, hielt sich Wildtöter so nahe ans westliche Ufer, als nur immer der Vorsicht gemäß war; dann hieß er Judith und Hetty in das Haus oder die Cajüte gehen, kauerte sich selbst zusammen, sodass seine Person durch den Rand der Fähre versteckt wurde, gab dieser plötzlich die entgegengesetzte Richtung, und steuerte so rasch er konnte, der Ausströmung zu. Begünstigt durch einen verstärkten Wind bewegte sich die Arche dergestalt vorwärts, dass er sich das vollständige Gelingen seines Plans versprechen durfte, obwohl die krebsähnliche Bewegung des Fahrzeugs den Steuermann nötigte, die Spitze nach einer ganz anderen Richtung schauen zu lassen, als diejenige war, in welcher es sich wirklich bewegte.

      Neuntes Kapitel.

      Verschwenderisch bist mit Lächeln du,

      Darob dein Zürnen man vergisst,

      Dir jubeln tausend Inseln zu,

      Wenn wieder du gekommen bist;

      Die Herrlichkeit, von dir entsandt,

      Badet in Wonne See und Land.

      Der Himmel.

      Es hilft vielleicht dem Leser zum bessern Verständnis der jetzt zu СКАЧАТЬ