Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер страница 164

Название: Lederstrumpf

Автор: Джеймс Фенимор Купер

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Klassiker bei Null Papier

isbn: 9783962813444

isbn:

СКАЧАТЬ Wunders fühlt, das er selbst unbegreiflich findet, während er seine Wirklichkeit anerkennt: die Väter von Chingachgook haben nicht gelogen.

      Die heilige Bibel ist nicht wahrer, und das ist doch das Wahrste, was es hienieden gibt. Die Leute nennen diesen aufströmenden Lauf die Flut, was bald erörtert und klar genug ist. Sechs Stunden laufen die Wasser hinein und sechs heraus und das kommt daher: wenn das Wasser in der See höher ist, als in dem Fluss, dann läuft es herein, und wenn’s der Fluss gewinnt und wieder höher wird, dann läuft es wieder hinaus.

      Die Wasser in den Wäldern und an den großen Seen laufen hinab, bis sie so flach da liegen, wie meine Hand, versetzte der Indianer, indem er diese horizontal vor sich ausstreckte, und dann laufen sie nicht weiter.

      Kein ehrlicher Mann wird das bestreiten, erwiderte der Kundschafter, ein wenig empfindlich über dieses Misstrauen gegen seine Erklärung des Geheimnisses der Flut, und ich gebe zu, dass es wahr ist im verjüngten Maßstab, und wo das Land eben ist. Aber alles kommt darauf an, nach welchem Maßstab du die Dinge betrachtest. Nun ist die Erde nach dem verjüngten Maßstab eben; nach dem vergrößerten aber ist sie rund. So mögen Teiche und Weiher und selbst die großen Frischwasserseen still stehen, wie du und ich wissen, weil wir sie gesehen haben; wenn du aber kommst und Wasser über eine große Fläche gießest, wie die See: wie kann da das Wasser vernünftiger Weise ruhig bleiben, wo die Erde rund ist? Eben so gut kannst du erwarten, dass der Fluss an dem Rand der schwarzen Klippen da oben eine halbe Meile über uns ruhig liegen bleibe, während deine eignen Ohren dir sagen, dass er in diesem Augenblick darüber hinwegbraust.

      Wenn auch unbefriedigt von der Philosophie seines Begleiters, so besaß der Indianer doch zu viel Würde, um seinen Unglauben zu verraten. Er hörte zu, wie jemand, der sich überzeugen lassen will, und nahm dann seine Erzählung mit der früheren Feierlichkeit wieder auf:

      Wir kamen von dem Orte, wo die Sonne nachts sich verbirgt, über große Flächen, wo die Büffel leben, bis wir den großen Fluss erreichten. Hier kämpften wir mit den Alligewis, bis der Boden sich von ihrem Blute rötete. Von den Ufern des großen Flusses bis zu den Gestaden des Salzsees war keiner mehr, der es mit uns aufgenommen hätte. Dann folgten in einiger Entfernung die Maquas. Wir sagten, das Land sollte unser sein, von der Stelle an, wo das Wasser nicht mehr stromaufwärts fließt, bis zu einem Flusse zwanzig Sonnen (Tagreisen) sommerwärts. Das Land, das wir als Krieger eroberten, behaupteten wir als Männer. Wir trieben die Maquas in die Wälder zu den Bären. Sie schmeckten bloß das Salz ihrer Tränen und zogen keinen Fisch aus dem großen See: wir warfen ihnen die Gräten zu.

      All das habe ich gehört und glaube es, sagte der Weiße, als er bemerkte, dass der Indianer inne hielt, aber das war lange, bevor die Engländer in das Land kamen.

      Damals wuchs eine Fichte da, wo jetzt dieser Kastanienbaum steht. Die ersten Blassgesichter, welche zu uns kamen, sprachen kein Englisch, Sie kamen in einem großen Canoe, als meine Väter das Tomahawk mit den roten Männern um sie her begraben hatten. Da, Hawk-eye, fuhr er fort, indem er seine tiefe Bewegung nur dadurch kund gab, dass er seine Stimme zu jenen tiefen Kehltönen herabsinken ließ, die seine Sprache oft so musikalisch machten, da, Hawk-eye, waren wir ein Volk, und wir waren glücklich. Der Salzsee gab uns seine Fische, der Wald sein Wild und die Luft ihre Vögel. Wir nahmen Weiber, die uns Kinder gebaren; wir beteten den großen Geist an und hielten die Maquas außer dem Bereiche unsrer Triumphgesänge.

      Weißt du etwas von deiner eigenen Familie zu jener Zeit?, fragte der Weiße. Du bist ein gerechter Mann für einen Indianer! und da du, wie ich vermute, ihre Eigenschaften geerbt hast, so müssen deine Väter brave Krieger und weise Männer beim Versammlungsfeuer gewesen sein.

      Mein Stamm ist der Ahnherr von Nationen, aber ich bin unvermischt geblieben. Das Blut von Häuptlingen rollt in meinen Adern, wo es immer verbleiben soll. Die Holländer landeten und gaben meinem Volke das Feuerwasser; sie tranken, bis Himmel und Erde sich zu berühren schienen, und wähnten in ihrer Torheit, sie hätten den großen Geist gefunden. Dann mussten sie von ihrem Lande scheiden. Schritt vor Schritt wurden sie zurück von den Gestaden getrieben, bis ich, der ich ein Häuptling und Sagamore bin, die Sonne nie anders als durch die Bäume habe scheinen sehen; und noch nie hab’ ich die Gräber meiner Väter besucht!

      Gräber bringen das Gemüt in feierliche Stimmung, bemerkte der Kundschafter, merklich gerührt von dem ruhigen Leiden seines Begleiters, und oft helfen sie einem zu guten Entschlüssen. Ich für mein Teil versehe mich dazu, dass meine Gebeine einstens unbegraben bleiben, um in den Wäldern zu bleichen, oder von den Wölfen zerrissen zu werden. Aber wo finden sich Diejenigen Deines Geschlechtes, welche vor so vielen Sommern zu ihren Verwandten nach dem Delaware gekommen sind?

      Wo sind die Blüten jener Sommer! – gefallen, einer nach dem anderen: denn alle von meiner Familie sind, wie die Reihe an sie kam, in das Land der Geister hinübergegangen. Ich stehe oben auf dem Berg und muss ins Tal hinab; und wenn Uncas meinen Fußstapfen folgt, so ist keiner mehr übrig vom Blut der Sagamoren: denn mein Knabe ist der letzte Mohikaner.

      Uncas ist da! sprach eine andere Stimme in denselben sanften Kehllauten, dicht bei ihm, wer fragt nach Uncas? Der Weiße fuhr bei dieser plötzlichen Unterbrechung mit seinem Messer aus der ledernen Scheide und machte eine unwillkürliche Bewegung mit der Hand nach seiner Büchse; der Indianer aber saß ruhig da, ohne den Kopf nach den unerwarteten Tönen umzuwenden.

      Im nächsten Augenblick schritt ein junger Krieger mit geräuschlosem Tritt zwischen ihnen durch und setzte sich an das Ufer des reißenden Stromes. Kein Laut der Überraschung entfuhr dem Vater, mehrere Augenblicke hiedurch ward keine Frage getan, noch eine Antwort gegeben, da jeder den Moment zu erwarten schien, wo er sprechen könnte, ohne weibische Neugierde oder kindische Ungeduld zu verraten. Der Weiße schien ihr Beispiel nachzuahmen, zog seine Hand von der Büchse zurück und blieb gleichfalls still und in sich gekehrt. Endlich wandte Chingachgook seine Augen langsam nach seinem Sohn und fragte:

      Wagen die Maquas, die Spuren ihrer Moccasins diesen Wäldern einzudrücken?

      Ich war ihnen auf der Fährte, antwortete der junge Indianer, und weiß, dass ihrer so viele sind, als Finger an meinen zwei Händen; aber sie liegen wie Feiglinge verborgen.

      Die Diebe sind auf der Lauer nach Skalpen und nach Beute? sprach der Weiße, den wir mit seinen Begleitern Hawk-eye nennen wollen. Der rührige Franzmann Montcalm wird seine Spione noch bis in unser Lager schicken, aber er soll erfahren, welchen Weg wir nehmen.

      Genug! versetzte der Vater, sein funkelndes Auge nach der untergehenden Sonne gerichtet, sie sollen vertrieben werden, wie das Wild aus den Büschen. Hawk-eye, wir wollen zu Nacht essen und morgen den Maquas zeigen, dass wir Männer sind.

      Ich bin zu dem einen, wie zu dem anderen bereit; aber um mit den Irokesen zu kämpfen, muss man sie in ihrem Verstecke finden, und um zu essen braucht man ein Wild – sprich vom Teufel und er ist nicht weit von dir; da bewegt sich ein Paar der stärksten Geweihe, die ich dieses Jahr gesehen habe, hinter den Büschen den Hügel hinab. Nun, Uncas, fuhr er halb flüsternd fort, indem er vor sich hin lachte, wie jemand, der gelernt hat, auf seiner Hut zu sein, ich wette mein Horn, dreimal mit Pulver gefüllt, gegen einen Wampumfuß, dass ich ihn zwischen den Augen und näher dem rechten als dem linken Auge nehme.

      Es kann nicht sein! sprach der junge Indianer, indem er mit jugendlichem Ungestüm aufsprang, ’s ist ja alles bis auf die Spitze des Geweihes hinter dem Gebüsch verborgen!

      Er ist ein Knabe! sprach der Weiße, den Kopf schüttelnd und sich zum Vater wendend. Meint er, der Jäger könne, wenn er einen Teil vom Tiere sieht, nicht sagen, wo das Übrige zu finden ist?

      Er richtete sein Gewehr und war im Begriff, eine Probe der Geschicklichkeit abzulegen, die er so sehr an sich schätzte, da fuhr der Krieger mit der Hand nach der Waffe und sagte:

      Hawk-eye! hast du Lust mit СКАЧАТЬ