Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер
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Название: Lederstrumpf

Автор: Джеймс Фенимор Купер

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Klassiker bei Null Papier

isbn: 9783962813444

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СКАЧАТЬ dass Heyward, der doch ein scharfes Auge für die Verdienste der Pferde hatte, bei allem Scharfsinn nicht imstande war, zu entscheiden, durch welcherlei Bewegung sein Verfolger die Krümmungen des Weges mit so ausdauernder Kühnheit zurücklegte.

      Der Eifer und die Bewegungen des reitenden Teils waren nicht minder merkwürdig, als die seines Rosses. Bei jedem Wechsel der Evolutionen des Letztern erhob der Erstere seine hagere Gestalt in den Bügeln, und bewirkte durch die ungebührliche Verlängerung seiner Beine ein so plötzliches Wachsen und Zusammensinken seiner Gestalt, dass jede Vermutung über seine eigentlichen Dimensionen vereitelt wurde. Fügen wir noch die Tatsache hinzu, dass durch den einseitigen Gebrauch des Sporns eine Seite der Mähre sich schneller zu bewegen schien, als die andere, und dass die misshandelte Flanke durch unablässige Schläge mit dem buschigen Schwanze bezeichnet ward, so haben wir das treue Bild von Roß und Mann.

      Die Runzeln, welche sich um die schöne, offene und männliche Stirn Heyward’s gesammelt hatten, glätteten sich allmählich und um seine Lippen kräuselte ein leichtes Lächeln, als er den Fremden betrachtete. Alice strengte sich nicht eben an, ihre Heiterkeit zu unterdrücken, und selbst das schwarze, sinnige Auge Cora’s erglänzte von einer Laune, welche mehr Gewohnheit als die augenblickliche Stimmung seiner Gebieterin zu bewältigen schien.

      Suchen Sie jemand? fragte Heyward, als der andere nahe genug gekommen war, um seine Eile zu mäßigen: ich hoffe, Sie sind kein Unglücksbote.

      Ja gewiss, erwiderte der Fremde, indem er fleißigen Gebrauch von seinem dreieckigen Castor machte, um eine Circulation in der geschlossenen Luft des Waldes zu bewirken, und seine Zuhörer in Zweifel ließ, auf welche der Fragen des jungen Mannes er antwortete. Als er jedoch sein Gesicht abgekühlt hatte und wieder zu Atem gekommen war, fuhr er fort: ich höre, Sie reiten nach William Henry, und da ich ebendahin reise, so schloss ich, gute Gesellschaft würde mit den Wünschen beider Parteien zusammentreffen.

      Sie scheinen das Vorrecht der entscheidenden Stimme zu haben, erwiderte Heyward, wir sind unser drei, und Sie haben niemand, als sich selbst zu Rat gezogen.

      Gewiss. Das Erste, worüber wir im Reinen sein müssen, sind wir selbst. Ist man dessen gewiss – und wo Weiber mit im Spiel sind, ist dies nichts Leichtes – so ist das Nächste, dem Entschlusse gemäß zu handeln. Ich suchte beides zu tun und hier bin ich.

      Wenn Sie nach dem See reisen, versetzte Heyward stolz, dann sind Sie nicht auf dem rechten Wege, die Straße liegt wenigstens eine halbe Meile hinter uns.

      So ist es, erwiderte der Fremde, durch den kalten Empfang nicht entmutigt. Ich habe mich in Edward eine Woche aufgehalten, und müsste stumm sein, wenn ich mich nicht nach dem Weg, den ich zu nehmen habe, erkundigt hätte; und wäre ich stumm, so hätt’s auch mit meinem Beruf ein Ende.

      Er lächelte vor sich hin, wie einer, dem die Bescheidenheit verbietet, seine Bewunderung über einen zum Besten gegebenen, den Zuhörern aber unverständlichen Witz offen darzulegen, und fuhr dann fort: Es ist nicht klug bei Leuten von meinem Beruf, mit denen, welche sie zu unterrichten haben, sich zu gemein zu machen: deshalb folge ich nicht dem Heereszug; zudem glaube ich, dass ein Gentleman Ihres Standes am besten zu reisen weiß, und habe mich daher entschlossen, Ihnen Gesellschaft zu leisten, damit der Weg durch gegenseitige Mitteilung unterhaltender werde.

      Ein äußerst willkürlicher, wo nicht voreiliger Entschluss! rief Heyward, unentschlossen, ob er seinem steigenden Ärger Luft machen oder dem Sprecher ins Gesicht lachen sollte. Aber Sie reden vom Unterrichten und von Beruf; sind sie dem Provinzialcorps beigegeben als Lehrer in der edlen Kunst der Verteidigung und des Angriffs? oder sind sie vielleicht einer, der Linien und Winkel zieht und vorgibt, die Mathematik auszulegen?

      Der Fremde sah den Frager einen Augenblick verwundert an, dann aber löste er jede Spur von Selbstzufriedenheit in einen Ausdruck feierlicher Demut auf und antwortete:

      Von Angriff ist, hoffe ich, auf keiner Seite die Rede. Was die Verteidigung betrifft, so brauch’ ich mich nicht zu verteidigen. Mit Gottes Gnade habe ich keine offenbare Sünde begangen, seitdem ich ihn zum letzten Mal um Vergebung gebeten. Ich verstehe Ihre Anspielungen auf Linien und Winkel nicht, und überlasse das Auslegen denen, die besonders zu diesem heiligen Amte berufen sind. Ich mache auf keine höhere Gabe Anspruch, als auf eine geringe Einsicht in die glorreiche Kunst des Lobgesangs und Danksagens wie sie bei dem Psalmsingen dem Himmel dargebracht werden.

      Der Mann ist offenbar ein Schüler Apollos, rief die belustigte Alice, und ich nehme ihn unter meine spezielle Protection. Nein, weg mit diesen Runzeln, Heyward, aus Mitleid für meine neugierigen Ohren lassen Sie ihn in unsrem Gefolge reisen. Überdies, fuhr sie in gedämpftem und hastigen Tone mit einem Blick auf die entfernte Cora, welche langsam den Tritten ihres schweigsamen und düstern Führers folgte, fort: kann er vielleicht als Freund im Falle der Not unsre Kräfte verstärken.

      Glauben Sie, Alice, ich würde diejenigen, die ich liebe, auf einen geheimen Pfad führen, wenn ich mir dächte, dass eine solche Not kommen könnte?

      Nein, nein, ich denke jetzt auch nicht daran; aber dieser seltsame Mann belustigt mich, und wenn er ›Musik in seiner Seele hat‹, so wollen wir ihn nicht lieblos aus unsrer Gesellschaft verweisen. Sie deutete mit ihrer Reitgerte bittend nach dem Pfade hin, indes beider Augen in einem Blicke sich begegneten, den der junge Mann gerne verlängert hätte; dann gab er ihrem begütigenden Einfluss nach, stieß seinem Rosse die Sporen ein, und in wenigen Sprüngen war er wieder an Cora’s Seite.

      Es freut mich, Dich zu treffen, Freund, fuhr Alice fort, dem Fremden mit der Hand winkend, weiter zu reiten, indem sie ihren Narraganset wieder in einen Pass zu bringen suchte. Parteiische Verwandte haben mich beinahe überredet, dass ich bei einem Duett nicht übel anstehen könne, und wir erheitern uns den Weg, wenn wir unsrer Lieblingsneigung in etwas nachgeben. Es wird einem Wesen, das so unwissend ist, wie ich, zu besonderem Vorteil gereichen, die Meinungen und Erfahrungen eines Meisters in der Kunst zu vernehmen.

      Es ist erfrischend für Geist und Leib, sich zu seiner Zeit durch Singen von Psalmen zu erquicken, erwiderte der Meister im Gesang, indem er unbedenklich ihrer Einladung folgte, und Nichts dürfte dem Gemüt so wohl tun, als eine solche Vereinigung. Aber vier Stimmen sind erforderlich, um eine Melodie gehörig auszuführen. Nach allen Anzeigen besitzen Sie einen sanften und vollen Discant; ich kann, durch absonderliche Gunst des Himmels, einen vollen Tenor auf die höchste Note führen; aber es fehlt uns noch ein Alt und ein Bass! Der königliche Offizier dort, welcher mich nicht in seine Gesellschaft aufnehmen wollte, könnte den letztern übernehmen, wenn ich nach den Intonationen seiner Stimme im gewöhnlichen Gespräche schließen darf.

      Urteilen Sie nicht zu voreilig nach flüchtigen und täuschenden Scheinbarkeiten, entgegnete lächelnd das Mädchen, wenn Major Heyward auch bei Gelegenheit solche tiefe Töne anstimmen kann, so glauben Sie mir, dass seine natürliche Stimme sich mehr zu einem weichen Tenor, als für den Bass eignet, den Sie gehört haben.

      Ist er also im Psalmsingen besonders erfahren? fragte ihr schlichter Begleiter.

      Alice hätte gerne laut aufgelacht, bezähmte aber ihre Laune, als sie antwortete:

      Ich fürchte, er hält es mehr mit weltlichem Gesang. Das wechselnde Soldatenleben ist wenig geeignet, ernstere Neigungen zu begünstigen.

      Die Stimme ist dem Menschen, wie andere Talente, zum Gebrauch, nicht zum Missbrauch gegeben. Mir kann niemand nachsagen, dass ich je meine Gaben vernachlässigt habe. Ich danke Gott, dass, obgleich ich schon meine Jugend, wie König David, der Musik gewidmet habe, kein profaner Vers jemals meine Lippen entweihte.

      So haben Sie denn Ihre Kunstversuche auf den heiligen Gesang beschränkt?

      Ja. Wie die Psalmen Davids jede andere Sprache weit übertreffen, so übertrifft auch die Psalmodie, welche von den Gottesgelehrten СКАЧАТЬ