Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther Kabel
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Название: Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch

Автор: Walther Kabel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788075835246

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СКАЧАТЬ Feuerwerk …

       Inhaltsverzeichnis

      … Es war damals eine sehr helle Nacht, und ich sehe Wera Zubanoff noch immer in Gedanken vor mir, wie sie langsam die Plattentreppe emporstieg, ganz allein.

      Sie hatte es so gewollt.

      Sie war gekommen, als ich Owens Plan kaum gebilligt hatte, — sie hatte mir beide Hände hingestreckt, und ihre Finger hatten die meinen in zärtlicher Dankbarkeit umschmiegt.

      Wir standen im Baumschatten, ihre Züge waren verschwommen, aber ihre Stimme verriet, daß ich sie zu Unrecht für oberflächlich gehalten hatte.

      »Ich danke Ihnen, Olaf, Sie lieber alter Freund.«

      Und dann folgte ein leises, tief bewegtes Aufschluchzen …

      Jedem gab sie dann die Hand, wollte wissen, was wir vorhätten, — erklärte in ihrer energischen Art:

      »Weshalb die Umstände?! Ich gehe!«

      Und sie ging …

      Ging und stieg die langen Stufen hinab … angeblich im Auftrage Cordys … Die fünf sollten herunterkommen, das Gold sei gefunden, es müsse schleunigst verladen werden, Cordy wolle sofort aufbrechen.

      Das Gold!!

      Davon versprach sich Wera alles. »Es wird das Zauberwort sein, das jeden Argwohn löscht …«

      … Ich sehe sie noch … mit dem Fernglas beobachtete ich den Dünenkamm … Ihre Gestalt hob sich so scharf gegen den klaren Nachthimmel ab … Erst lagen die fünf noch faul im Sande, dann kam Leben in sie …

      Gold!!

      Sie sprangen die Schieferstufen hinab … Einer hatte es immer eiliger als der andere, — sie kamen in weiten Abständen auf die Oase zugerannt, vorn der Neger … Meine Schuld war es nicht, daß keiner von uns auf Sussik achtete, und Sussik hatte eine Repetierbüchse mit neun Schuß.

      Von links her knallte es, der Schwarze schnellte hoch, schlug nach vorn in den Sand … — Es war nicht schade um die fünf, und Sussik hatte allen Grund, Vergeltung zu üben. Daß ich ihn trotzdem grob anfuhr, — es war vielleicht mehr ein Versuch, mir einzureden, daß ich die Kerle gern geschont hätte.

      Neben mir hatte der lange Cudderson gestanden, hinter ihm sein unvergleichlicher Diener. Zu meinem Erstaunen sagte Cudderson zu dieser blutigen Knallerei kein Wort, nur nach dem letzten Schuß wandte er den Kopf:

      »Owen, hätten Sie auch so sicher getroffen?«

      »Jawohl, Sir … Das Licht genügt, — aber ob ich auf die Köpfe gezielt hätte, das wäre zu überlegen gewesen.«

      Bevor noch Wera nahte, hatten wir die Leichen ins Gebüsch gezogen … Ich hatte keine Zeit, ihr wortreich zu danken. Gupa hatte schon drei Tiere gesattelt, — nach kaum fünf Minuten brachen Sussik und ich mit einem Lasttier auf … Acht Wasserschläuche nahmen wir mit, Whisky, Konserven …

      Es ging wie im Fluge, und es mußte auch wie im Fluge gehen … Unsere Tiere waren ausgeruht. Als wir erst die Dünen hinter uns hatten, trabten wir an, ritten vier Stunden ohne jede Rast, machten nur eine Stunde Atempause, tränkten die Tiere, — — weiter …

      Mittags lag das endlose Tal mit zahllosen runden Steinhäuschen vor uns.

      Wir durchsuchten alle Gräber — alle …

      Und fanden nichts — nichts!

      Fanden nicht einmal mehr Fußspuren oder Huffährten.

      Eine ungeheure Wut schüttelte mich. Cordy hatte uns belogen …

      Wo war Lady Jane, wo waren ihre zwölf treuen Bischarin?!

      »Sussik, was hältst du davon?!«

      Sussik kniete und fügte die Steine des zuletzt durchsuchten Grabes wieder ein. »Mr. Abelsen, ich weiß nicht …« Er erhob sich und schaute nochmals ringsum. »Hier hat es gestern Sturm gegeben … Vor dem Staubsturm flüchten wir Bischarin stets in Höhlen, Zelte oder … solche Gräber. Vielleicht ist Lady Jane gefunden worden. Vielleicht …« — er zögerte — »wäre es am besten, wenn wir uns trennten, Mr. Abelsen … Ich werde die nächsten Weideplätze aufsuchen …«

      Schwaches Mißtrauen stieg in mir auf. Wer will so leicht in der Seele dieser halbwilden Gesellen lesen?!

      »Wenn Lady Jane noch lebt, werde ich sie finden,« sagte Sussik schlicht. »Wenn sie tot ist, wird der Lord uns die Stelle zeigen, wo ihre Leiche ruht. Lady Jane gehört uns, den Bischarin, und ihr Mörder wird die Stunde seiner Geburt verfluchen lernen.«

      Wir trennten uns. Sussik ritt nach Osten, ich nach Nordosten. Ich hatte das Lastdromedar bei mir, und ich trabte nur bis zum grünen Talwinkel, wie Sussik mir geraten hatte, um hier die größte Tageshitze abzuwarten. — Es war jetzt drei Uhr. Vor sechs konnte ich nicht aufbrechen. Ich hatte in der Nubischen Wüste noch keinen so glutheißen Tag erlebt, abgesehen von den Stunden jenes Nuba-Sturmes, der uns in die Grabhütten gescheucht hatte.

      Ich lag auf meiner Decke, rauchte und bedauerte nur eins: Daß ich Wrangel nicht bei mir hatte! Wäre er damals bei mir gewesen, würde ich zweifellos unsere Oase nicht wiedergesehen haben. Ich hatte von den Menschen wieder einmal genug, übergenug! Ich wäre mit Wrangel auf und davon geritten, wahrscheinlich nach Südost, — und dann hätte ich nach Wochen vielleicht die abessynischen Hochlande erreicht, längst das Ziel meiner Sehnsucht …

      … Dann war ich doch wohl infolge der Hitze eingenickt, aber meine geschärften Sinne witterten Fremdes in der Nähe, — ich fuhr hoch, — — vor mir stand die zierliche Gussy Gollan in einem gelblichen Reitanzug mit weichen hohen Ledergamaschen, riesigem Strohhut mit Nackenschleier, Reitgerte unterm Arm, am Gürtel zwei Pistolen und ein breites Jagdmesser mit bunter Lederscheide, — gepflegt die ganze Erscheinung, pikant das frische Bubengesicht, ein Lächeln um die halb geöffneten Lippen …

      »Starren Sie mich doch nicht so entgeistert an, Olaf!«

      Sie kam näher, streckte mir die Hand hin …

      »Ich freue mich, Sie … lieber Mensch! Wirklich!«

      Ohne weiteres setzte sie sich dicht neben mich und blinzelte mich übermütig an …

      »Sehr galant sind Sie gerade nicht …Bisher haben Sie kein Wort geäußert … Und nur Ihretwegen habe ich mich so in Dreß geworfen, denn … mein Kimono genügt hier … Ich wohne hier nämlich, Olaf …«

      »Wo?!« — Ich hatte mich jetzt leidlich gefaßt.

      »Da drüben in den Felsen … Da gibt es ein Loch … Höhle nennt man so etwas. Dieses Ekel von Darß wollte mich ja nicht mitnehmen, und er hat doch die Expedition finanziert, er ist gar nicht Filmoperateur, — Börsenmakler ist er und sehr reich und, Gott sei’s geklagt, mein Onkel noch dazu … Aber so reden Sie doch irgend etwas, Olaf … Freuen Sie sich denn so gar nicht, daß ich noch lebe?!«

      »Ja … Natürlich — sehr, — nur — dieses Wiedersehen kam zu unerwartet, kleine Feindin! — Wo stecken denn Ihre Begleiter?«

      »Ach СКАЧАТЬ