Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther Kabel
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Название: Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch

Автор: Walther Kabel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788075835246

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СКАЧАТЬ modern seine Gebeine am Amur, Mr. Cordy …«

      »Ist mir bekannt … Fattmoore war ein Schwätzer … Sein älterer Bruder rüstete damals 1903 die Expedition aus und nannte sich bescheiden Houston, ein Name, der zu nichts verpflichtet . .«

      »Nur zum Sterben, — Houston kehrte nie zurück …« Ich sagte das mit einem kühlen Achselzucken. Innerlich jubelte ich, denn nun lichtete sich das Dunkel, nun wurde mir auch klar, wer der Filmregisseur Howard Houston sein mußte.

      »Das Weib hat Ihnen ja recht viel erzählt! Stimmt, nur der Zettel, den Houston kurz vor der Katastrophe durch einen Araber nach Bir Schikr sandte, war das letzte Lebenszeichen von ihm.« Cordy nagte wieder die Unterlippe … »Wenn man nur wüßte, ob der Zettel noch vorhanden ist?!« Wieder traf mich der lauernde Blick. »Sprach Wera davon, Abelsen?!«

      »Andeutungen — nur in Andeutungen … Sie ist sehr vorsichtig, Cordy.« Ich schlug einen vertraulichen Ton an. »Wir sollten uns zusammentun, Cordy … Sie allein erreichen nichts … Ich verlange nur ein Viertel des Gefundenen. Das genügt uns …«

      Sein Blick flog über meine Gefährten hin … Ich las ihm die Gedanken von der Stirn ab.

      Prächtig war es, wie Freund Adolar mir da half.

      Er schrie empört: »Und wir, Abelsen?! Wollen Sie uns etwa im Stiche lassen?!«

      Gupas Baß mengte sich ein.

      »Du bist ein Schurke, Abelsen! Jetzt erst erkenne ich dich!!« — und er spie mir vor die Füße.

      Das Theater klappte …

      Ein Mensch wie Cordy konnte sich natürlich gar nicht vorstellen, daß jemand alles Gold der Welt verachtete und nicht einen Finger rühren würde, um Gold zu erbeuten.

      Er stand auf, zerschnitt rasch meine Fußfesseln, half mir auf die Beine und führte mich ins Freie.

      Hinter uns drein klangen Tübbickes wütende Schimpfworte.

      Wir standen dicht am Teich. Cordy flüsterte nur noch: »Abelsen, — ich bin einverstanden … Ein Viertel Ihnen, den Rest mir … Werden Sie aber die Zubanoff so weit … einseifen können, daß sie …«

      » … Meine Sorge!! — Wir müssen es nur geschickt machen …«— Ich blickte mich scheinbar scheu um und fuhr noch leiser fort: »Geben Sie mir Gelegenheit, noch in dieser Nacht auch Wera zu befreien … Alles zum Schein … Tun Sie nachher vor meinen Begleitern so, als ob wir nicht einig geworden … Fangen Sie jetzt an zu fluchen, werden Sie grob … stoßen Sie mich in das Zelt zurück … Meine Begleiter würden Wera warnen, — Sie verstehen!!«

      »Oh — ein schlauer Hund sind Sie!!«

      Und er … fluchte, brüllte, drohte, jagte mich mit der Pistole in der Hand in das Zelt, fesselte mich von neuem … » … Sie Idiot!! Sie Idiot!! Rücksicht auf Ihre Freunde …!! Für so dumm hätte ich Sie nicht gehalten …!!«

      Dann ließ er uns allein, schickte jedoch den Neger als Wächter und vollführte im Nebenzelt bei Wera einen ähnlichen wilden Tanz: Ein betrogener Betrüger, der sich selbst betrog. — Tübbicke blinzelte mir verständnisvoll zu, Gupa betrachtete den Neger, der sich in dem Stuhl rekelte und dem eine Zigarre zwischen den Wulstlippen hing, etwa mit dem Interesse eines Henkers für den Deliquenten, und Sussik schielte zum Zeltdach hoch, wo eine Ganseidechse am Rande des Lichtscheins der Lampe auf fliegendes Gewürm lauerte.

      Tübbickes zufriedenes Blinzeln war verfrüht. Mir selbst erschien die Zukunft durchaus nicht so rosig. Meine Spiegelfechterei gegen Cordy mochte Erfolg gehabt haben, aber Cordy würde es schon so einrichten, daß die Vorteile kurzer Freiheit und kurzen Beisammenseins mit Wera gering blieben, wir würden unausgesetzt umlauert werden und, selbst im günstigsten Falle, würde es mir kaum gelingen, die Freunde und Wrangel oder gar die Dromedare mit uns zu nehmen. Wenn dies wegfiel, durfte ich mit Wera nicht fliehen. Die Wüste draußen barg zweifellos noch mehr Gegner mit noch stärkeren Hilfskräften. Den angeblichen Howard Houston aus Hollywood mit seinem Riesentroß! Dieser Houston war ein Bruder zweier Toten. Der eine lag am Amur verscharrt, des anderen zerstreute Gebeine hatten wir im Tale der Stadt der Toten der Erde wieder übergeben.

      Ich sann vor mich hin … Mir ward dabei nicht eben leichter ums Herz. Es mußte schnell gehandelt werden, Lady Jane und die Bischarin durften nicht in den Grabhütten verhungern. Ich mußte hart und erbarmungslos sein wie ein Felsblock, der im Absturz alles zermalmt. Diesem Ungeheuer von Cordy gegenüber wäre Menschlichkeit Schwäche gewesen.

      In dem Augenblick fiel mir etwas ein …

      Mein Gesicht überzog sich mit tiefer Röte, mein Herz hämmerte, beruhigte sich wieder.

      Cordys Urteil war gesprochen.

      12. Kapitel

       Der unvergleichliche Mac

       Inhaltsverzeichnis

      Cordys lärmende Stimme nebenan verebbte, und durch die Stille drang laut und klar Wera Zubanoffs helles Organ.

      »Niemals!! — Mehr habe ich Ihnen nicht zu sagen, Sie Elender!«

      Dann wurde es ganz still.

      Als ich vorhin aus der Betäubung erwacht war, hatte ich Wera nur flüchtig gesehen. Sie durfte sich frei bewegen, aber sie wurde ständig bewacht, sie allein hätte nichts für uns tun können, — für Wrangel war sie freilich Lebensretterin geworden, und das dankte ich ihr von Herzen als guter Freund.

      Nun lebten in der Oase neue Geräusche auf, Cordy beobachtete wohl das Nahen seiner Leute mit den Tieren, seine Befehle waren kurz und nervös, seine Stimme ertönte stets in der Nähe, er behielt Wera im Auge.

      » … Kettet den Elefant weiter weg an … Die Dromedare sollen ungehindert weiden …«

      » … Abu Tirr, du bewachst unseren Harem!«

      Dann Schritte, — Abu Tirr kam, und Cordy entfernte sich. Er würde nun sein Gelichter einweihen, er würde Wachen verteilen … Ich durfte ihn nicht unterschätzen! — Ich war gespannt, wie er uns für die Nacht unterbringen würde, wie er die Komödie vorbereitete, von der er ein zärtliches Schäferspiel zwischen Wera und mir und die Enthüllung des letzten Geheimnisses erhoffte, von der ich ganz anderes erwartete, das mit Gold und Liebe nichts zu tun hatte, weit eher mit Chemie.

      Gupa sagte plötzlich halblaut zu dem schwarzen Herkules, der in einem schmierigen Beduinenmantel steckte, denn für die Figur paßte kein normaler Anzug:

      »Warst du es, der den …Spion lebendig begrub? Ich glaube ja …«

      Der Neger fletschte das prachtvolle Gebiß. Er war ein Vollblutneger irgendwo aus der Gegend der großen Seen wohl, wo der Nil entspringt.

      »Halts Maul!« grinste der Schwarze. — Er war sicherlich in Kairo oder Alexandria Lastträger gewesen — oder weit Schlimmeres, denn er trug am kleinen Finger einen dicken silbernen Ring mit einem Skarabäus und in den Ohren rote Korallen.

      Gupa sagte etwas lauter: »Ich sah dich in Bir Schikr, schwarzes Schwein, — du wartetest dort auf deinen Herrn СКАЧАТЬ