Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther Kabel
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Название: Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch

Автор: Walther Kabel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788075835246

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СКАЧАТЬ packe meine Schreiberei weg … die anderen schlafen schon. Wrangel liegt neben meinem Steinschreibtisch und träumt, seine Pfoten laufen im Traum, sein linkes Ohr hat einen neuen Riß, er balgt sich immer mit den abscheulichen Dib herum, die draußen im Chor heulen, nur im Chor, — wie auf ein Zeichen stimmen sie ihre herzzerreißenden Klagelieder an, — man glaubt Kinder schreien zu höre. Wenn sie schweigen, beginnen die Fenneks mit ihrem hastigen Gekläff, und dann gibt es einen Höllenlärm, einen Kampf aller gegen alle. Die hellgelben Fenneks sind in der Ueberzahl, und sie verbeißen sich trotz ihrer kleinen Schnäuzchen mit ihren nadelscharfen Zähnen so fest, daß der Dib sie nicht abschütteln kann. Wehe dem Dib, den sie irgendwo in die Enge treiben können! Und dabei fressen sie alles, Eidechsen, Mäuse, Junghasen, Datteln — ja, die Datteln nicht zu vergessen. Wenn im August die Dattelreife beginnt, haben die Fenneks es gut, sagt Sussik. Aber, sagt er auch, es sei Unsinn, daß behauptet würde, die Fenneks könnten klettern. — Ich habe nie einen Fennek auf einem Baume gesehen.

      Morgen reiten wir, und dann muß Sussik sprechen, muß! Ich will endlich Klarheit haben. — …

      Eine Woche ist es her, als ich diese Blätter weglegte und schrieb »Morgen reiten wir!« — Wir ritten nicht. Es kam alles ganz anders, und alles ist nun vorüber. Gupa schläft dort drüben im Palmenhain den ewigen Schlaf, fern von seiner mongolischen Heimat, Adolar ist unterwegs nach St. Antonius, und die anderen …? Viele bedeckt der feine Pulversand draußen im Dünenmeer, manche entflohen, der Rest ritt davon, zum Teil enttäuscht, zum Teil beglückt.

      Sussik, Wrangel und ich sind allein in unserer Oase. — —

      …Ich war wie immer so auch damals noch vor dem Schlafengehen draußen umhergewandelt, hatte mich über das Getier gefreut, das so zahm geworden, daß es kaum von mir Notiz nimmt. Im Sternenlicht buddelten Fenneks am Rande des Haines nach Mäusen, ein Dib schärfte sich die Zähne an dem Antilopenschädel und versuchte das Hirn freizulegen. Ich stand im Schatten, und Wrangel schlief im Zelt.

      So kam es. Wrangel hätte mich gewarnt.

      Sie kamen lautlos herangeschlichen, — ein riesiger Neger war es, der mir seine Pranken um den Hals legte, und Cordy schlug mit dem Pistolenkolben zu, ich verlor für kurze Zeit die Besinnung.

      Den Freunden erging es ähnlich, und Cordy hätte meinen Hund niedergeschossen, wenn Wera ihm nicht in den Arm gefallen wäre. Da haben sie denn Wrangel an die Kette gelegt. Das war aber auch der einzige Beweis für ein besseres Gefühl, den James Cordy halb gezwungen lieferte. Im übrigen war er ein von Goldgier besessener Teufel.

      Sie hatten uns in meinem Zelt auf die Bodenmatte gesetzt, uns vier, mit dem Rücken gegen zwei Kisten gelehnt und sehr zuverlässig gefesselt.

      Sie — das waren Cordys Gesellen: Drei Araber, ein Neger, zwei Mischlinge, alles Kanaillen bösester Art. Ich hatte meinen Feind Cordy so noch nie gesehen. Er saß zurückgelehnt da, die Zeltlampe schien ihm hell in das braune, verwüstete Gesicht. Sein dünnes graues Haar lag wirr um die hohe Stirn, eine Strähne beschattete das linke Auge, das rechte funkelte um so niederträchtiger.

      Er hatte seine Garde weggeschickt. Der Neger sollte Wera nebenan bewachen, die anderen sollten die Reit- und Lasttiere über den Plattensteig in die Oase bringen.

      Cordy war bartlos, seine äußere Erscheinung vernachlässigt, sein Körper irgendwie ruiniert. Seine schmutzigen Hände flatterten nervös, sein Mund zuckte, aber — noch hatte er Gewalt über sich.

      »Also das sind Sie!« sagte er mit kaltem Hohn zu mir. »Das ist der Abelsen, der Wera Zubanoff im zärtlichen Spiel das Geheimnis ablocken wollte!«

      Eine Antwort hätte sich erübrigt. Der Mensch war keine Antwort wert. Aber es ging hier nicht allein um meine Person.

      »Und das ist,« sagte ich, » … das ist Lord James Cordy, der mich mit der Kugel verschiedentlich fehlte … — ein Meuchelmörder, ein Frauenräuber, ein …«

      »Seien Sie nicht albern, Mann!! — Haben Sie das Gold gefunden? Sie müssen es gefunden haben … Sie sind lange genug hier …« Seine Worte überstürzten sich. »Lange genug, um genau suchen zu können … Sollten Sie es anderswo verborgen haben, — ich werde euch schon die Zunge lösen!! Reden Sie!!«

      »Sehr gern …« Es war die Wahrheit. Vielleicht hing hier alles davon ab, wie ich redete.

      Dieses schlotternde Bündel verbrauchter Nerven da konnte unmöglich mir geistig gewachsen sein. Nur von Cordy konnte ich die Schleier lüften lassen.

      »Ich habe das Gold leider nicht gefunden. Ich bezweifele auch daß etwas zu finden ist. Hätten wir es entdeckt, wären wir nicht mehr hier, denn die Dummheit werden Sie uns wohl kaum zutrauen, hier das Eintreffen der anderen Anwärter abzuwarten und somit zumindest blutige Kämpfe zu riskieren!«

      Er blickte mich scharf an. Dann beugte er sich vor und lachte mir schrill ins Gesicht. »Die anderen Anwärter liegen in der Totenstadt der Berge … Meine teure Gattin war nicht vorsichtig genug. Sie und ihre Bischarin teilten das Schicksal des Spions, den ich dort schon vorher mal lebend begraben ließ. Die Steinhütten eignen sich prächtig dazu. Wenn man die Löcher dort in der Außenmauer wieder verschließt, ahnt niemand, daß dort drinnen Lebende verhungern …«

      Neben mir hüstelte Sussik warnend. Er hätte es nicht zu tun brauchen, ich war schon im Bilde: Sussik war der Spion, den Cordy soeben erwähnt hatte … Also der eine Punkt war bereits geklärt, auch das Andere, die Hauptdinge, würden folgen.

      Cordy war in seiner satanischen Genugtuung über den Streich, den er seiner Frau gespielt hatte, Sussiks Warnungszeichen entgangen. Er lehnte sich wieder zurück …

      »Und Sie … Sie werden denen da Gesellschaft leisten!« fügte er mit einem schrecklichen Grinsen hinzu. »Ich kann keine Mitwisser dulden — keine!«

      Er beobachtete mich lauernd.

      »Natürlich nicht,« sagte ich gleichgültig. »Ich würde nicht anders handeln … Hätte ich Wera Zubanoff in der Gewalt, würde mir es genügen!«

      Es war eine plumpe, inhaltlose Anzapfung. Er fiel prompt darauf herein.

      »Aber das infame Weib verrät nichts, das ist es!« zischte er fast geifernd.

      Da lachte ich ihn an. Ich konnte die inneren Zusammenhänge noch immer nicht richtig zusammenfügen, ich wußte zu wenig, — nur eins konnte ich: diesen Verbrecher aushorchen.

      »Sie wäre ja eine Närrin, gäbe sie die Waffe aus der Hand, Mr. Cordy …! So lange sie schweigt, ist sie vor Ihnen sicher … Es sei denn, Sie fänden das Gold ohne Weras Angaben, was ich bezweifele. Ich habe hier alles um und um gekehrt, kein Fußbreit Boden blieb undurchsucht, — es ist nichts da!«

      Er nagte mit den gelben Oberhauern die Lippe. Er schielte mich höhnisch an … »Was können Sie groß gesucht haben!!« meinte er wegwerfend. »Sie fanden nicht einmal den alten Stollen. »Allerdings nicht. — Stollen?! Das ist mir neu …«

      »Und das Neue bricht Ihnen das Genick, —Sie fanden den Stollen nicht, ich kannte die Treppe nicht, nun bin ich jedenfalls hier, und das Frauenzimmer wird reden!! Sie weiß Bescheid, ihr Mann hat es ihr anvertraut, aber der blöde Kerl ist ja jetzt unauffindbar, soll irgendwo in einem Koptenkloster stecken und seine Sünden abbüßen, der Idiot!! Sünden — lächerlich!«

      »Die Nubische Goldminen-Aktiengesellschaft …« gab ich ihm auf gut Glück ein anderes Stichwort. Er war in dem Wahn befangen, Wera hätte СКАЧАТЬ