Butler Parker Box 2 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Box 2 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740918705

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СКАЧАТЬ weinen zu wollen. Seine Nase vibrierte. Der Unterkiefer zitterte.

      Dann zuckte der Gangster zusammen. Explosionsartig mußte er niesen. Es schüttelte ihn derart durch, daß er fast das Gleichgewicht verlor.

      »Ich nehme mir die Freiheit, Ihnen Gesundheit zu wünschen«, meinte Parker. Dann nahm er das Filterpapier hoch und hielt es Strickton unter die Nase.

      Der Gangster schüttelte sich. Er stieß unartikulierte Laute aus. Erneut warf er seinen Kopf in den Nacken, erneut mußte er explosionsartig niesen.

      Diesmal war die Erschütterung so groß, daß es ihm die Beine unter dem Körper wegriß.

      »Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, ich wünsche Ihnen erneut eine gute Gesundheit«, murmelte Parker. »Mir scheint, die Mischung ist gelungen.«

      Strickton aber war nicht in der Lage, sich für die segensreichen Wünsche zu bedanken.

      Seine Nase und sein Rachen produzierten ein Dauerfeuer von Niesexplosionen. Strickton wankte hilflos durch den Kellerraum und schnappte stöhnend nach Luft. Tränen schossen ihm aus den Augen. Er hielt sich an der Kante des Arbeitstisches fest und ließ die donnernden Niesanfälle wehrlos über sich ergehen.

      Parker griff nach seinem Universal-Regenschirm. Er fürchtete nicht den feinen Sprühregen aus Stricktons Nase, sondern wollte nur die Qualen des Gangsters hilfreich beenden.

      Er wartete eine günstige Gelegenheit ab.

      Sie kam sehr schnell.

      Strickton riß wieder den Kopf in den Nacken und wartete auf die Entladung der nächsten Explosion.

      Ein Zittern ging durch seinen Körper. Donnernd nieste er. Sein Kopf wurde auf die Brust geschleudert. Sein Kinn knallte dabei auf den bleigefütterten Griff von Parkers Regenschirm, den der Butler in die günstige und entsprechende Lage gebracht hatte.

      Der Knockout war vollkommen.

      Strickton ging in die Knie und beteiligte sich nicht mehr weiter an den chemischen Versuchen …

      *

      Im Gegensatz zum Yard wußte Candels sehr gut, wo sich das Hauptquartier der Rauschgift-Gang befand. Ihm war bekannt, daß Ben Turpins’ Brotfabrik der Dreh- und Angelpunkt der Gang war.

      Nach dem Niederbrennen seines Etablissements und nach seiner Unterhaltung mit Inspektor Madler hatte er vorgehabt, London so schnell wie möglich zu verlassen. Es gab in England schließlich gesündere Gegenden.

      Nachdem seine Nerven sich aber wieder beruhigt hatten, war er zu einem anderen Entschluß gekommen. Lefty Candels hatte sich entschlossen, blutige Rache zu nehmen. Turpins mochte stark sein und viele Leute um sich haben, doch das zählte nicht. Ihm war ja nicht bekannt, was er, Lefty Candels, plante.

      Und Candels hatte sich allerlei in den Kopf gesetzt. Auge um Auge, Zahn um Zahn, das war seine Devise. Turpins sollte ihn noch kennenlernen.

      Natürlich kam der im wahrsten Sinne des Wortes abgebrannte Gangster nicht auf die Wahnsinnsidee, ganz allein in die Brotfabrik zu stürmen. Er sah bessere Möglichkeiten.

      So wußte er zum Beispiel, wo Ben Turpins wohnte. So war ihm bekannt, wer Turpins Teilhaber waren und wo auch sie wohnten. Mit diesem Wissen ließ sich sehr viel anfangen. Wenn man dazu noch verstand, mit Benzin und Zeitzündern umzugehen, so ergaben sich wirkungsvolle Möglichkeiten.

      Außer Ben Turpins gab es noch drei Männer, denen er ein helles Licht auf setzen wollte.

      Es waren die Gesellschafter Ben Turpins. Sie hießen Harold Load, Selvyn Powell und Reginald Crofting. Auch sie wohnten in London und waren schnell und gut zu erreichen. Ob sie mit Turpins unter einer Decke steckten, war Lefty Candels nicht bekannt. Ob sie vom Rauschgift wußten, interessierte Candels in diesem Moment nicht mehr. Hauptsache, er brachte die Brotfabrik durcheinander und schadete Turpins. Ob es auf Umwegen geschah oder nicht, war unerheblich.

      Candels war nicht leichtsinnig.

      Nach dem Niederbrennen seines Hauses tauchte er unter. Immerhin hatte er hier in der riesigen Stadt einige Freunde, auf die er sich verlassen konnte. Sie verbargen ihn nicht nur, sondern verschafften ihm auch die Dinge, die er für seinen Rachefeldzug benötigte.

      Im Verlauf dieses späten Nachmittags nahm Candels Maß.

      Er hatte sich einen unscheinbaren Wagen ausgeborgt und fuhr die Adressen seiner Opfer ab.

      Zuerst kam das Haus Ben Turpins an die Reihe.

      Es lag in der Nähe der Docks. Bis zur Brotfabrik war es nicht weit. Turpins wohnte in einem stattlichen, säulengeschmückten Haus. Dahinter gab es einen kleinen, ummauerten Garten, in den sich gut eindringen ließ.

      Harold Load hatte sich in einem modernen Apartment in Poplar eingerichtet. Auch hier sah der Gangster keine Schwierigkeiten. Der Verkehr in diesem Haus war rege. Es konnte nicht auffallen, wenn er hier kurz auftauchte.

      Der Gesellschafter Selvyn Powell wohnte in Eastend, genauer gesagt, im Stadtteil Bethnal Green. Hier hatte er sich ein schmalbrüstiges Haus gemietet, dessen zwei untere Etagen von Büroräumen eingenommen wurden. Im dritten Stock befand sich die Privatwohnung.

      Reginald Crofting, der dritte Gesellschafter, bevorzugte Whitechapel als Wohnsitz. Auf Äußerlichkeiten schien er keinen Wert zu legen. Er hauste im Anbau eines rauchgeschwärzten, verkommen aussehenden Hauses. Crofting war geschäftlich sehr aktiv. Er besaß nicht nur einige Teestuben, sondern auch einige Garagenbetriebe und eine Schrottverwertung.

      Nachdem Lefty Candels Maß genommen hatte, entschloß er sich, zuerst mal Harold Load auf die Zehen zu treten …

      *

      Josuah Parker hatte den Gangster Strickton gerade auf einen Stuhl gehievt, als er Besuch erhielt.

      Die gut gesicherte Tür öffnete sich. Die beiden Gorillas traten ein. Ihnen folgte ein Mann, den Parker noch nicht gesehen hatte. Dieser Mann hatte treuherzig aussehende Seehundaugen und besaß zwei wulstige Narben am Hals. Es handelte sich um den Chef der Brotfabrik Ben Turpins.

      »Was ist mit Strickton los?« fragte Turpins sofort mit scharfer Stimme. Seine beiden Leibwächter nahmen ihre Waffen schußbereit hoch. Es war vor allen Dingen Stan Bigels, der endlich eine Möglichkeit witterte, sich an dem Butler rächen zu können.

      »Mit wem habe ich die Ehre?« erkundigte sich Josuah Parker, ohne sich auch nur im geringsten aus der Ruhe bringen zu lassen.

      »Das werden Sie gleich merken«, schnauzte Turpins gereizt.

      »Darf ich unterstellen, daß Sie Mr. Ben Turpins sind?«

      »Was ist mit Strickton?« fragte Turpins noch mal, ohne Parkers Frage zu beantworten.

      »Ich fürchte, Ihr Vertrauensmann hat zuviel Kokain geschnupft«, erläuterte Parker. »Ich muß gestehen, daß selbst ich von dem Wirkungsgrad meines Kokains überrascht bin.«

      »Sie haben es neu hergestellt?« Turpins Gereiztheit verschwand. Er sah den Butler fast wohlwollend an,

      »Die Versuche gelangen ausgezeichnet«, meinte Parker und deutete auf Strickton. »Sie als Fachmann in Giften, Mr. Turpins, werden СКАЧАТЬ