Название: Butler Parker Box 2 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker
isbn: 9783740918705
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»Was gibt es, Pemwick?« fragte Madler knapp.
»Der Wagen ist noch immer auf dem Grundstück, Sir.«
»Sehr schön, Pemwick. Warten Sie hier! Gibt es noch eine andere Ausfahrt vom Grundstück?«
»Meines Wissens nicht, Sir.«
»Wieso, haben Sie sich das Grundstück nicht angesehen?«
»Dazu hatte ich keine Zeit mehr, Sir.«
»Hoffentlich gibt es keine bösen Überraschungen«, murmelte der Inspektor. Er sah müde und abgekämpft aus. Langsam überquerte er die Straße. Nichts an ihm erinnerte an einen Yard-Beamten. Er konnte einer jener Angestellten sein, die zu Tausenden ihren Wohnungen zustreben.
Madler beobachtete scharf.
Die Einfahrt zum Grundstück schien unbewacht zu sein. Eine gute Gelegenheit, sich auf die Rückseite des Hauses zu stehlen und einen Blick in den Lastwagen zu werfen.
Madler wollte gerade einbiegen, als er lautes Motorengeräusch hörte. Sekunden später durchschnitten Scheinwerfer die Dunkelheit. Der Lastwagen befand sich bereits auf der Auffahrt und fuhr mit großer Geschwindigkeit auf die Straße zu.
Madler sprang blitzschnell hinter einen Torpfeiler und verbarg sich. Wenig später rauschte der Lastwagen bereits an ihm vorbei, stoppte kurz ab und schwenkte auf die Straße. Dann wurde der Motor wieder auf Touren gebracht. Der Lastwagen verschwand in der Dunkelheit der Straße.
Inspektor Madler zerkaute einen Fluch.
Damit hatte er nicht gerechnet. Der Lastwagen war schneller davongefahren, als er es vermutet hatte. Nur gut, daß er sich wenigstens das Kennzeichen hatte merken können. Damit ließ sich schon etwas anfangen.
Falls der Lastwagen nicht gestohlen worden war …!
*
Josuah Parker sichtete die Bestände und war äußerst zufrieden Die Gangster hatten sich genau an seine Bestell-Liste gehalten und aus Dr. Snyders Labor alles das mitgebracht, was er gewünscht und aufgeschrieben hatte.
Als Labor stand dem Butler ein großer, aber niedriger Kellerraum zur Verfügung. Da die Fenster fehlten, gab es hier eine Luftabsaugevorrichtung, die prächtig funktionierte.
»Zufrieden?« erkundigte sich Strickton voller Stolz. Der Gangster-Vormann stand neben Parker und sah zu, wie der Butler die ersten Handreichungen tat.
»In der Tat, wir sind vollkommen komplett«, antwortete der Butler.
»Wann können Sie mit der Arbeit beginnen?«
»Ich denke, in zwei Tagen«, redete Parker sich heraus. Er kannte sich zwar in vielen Dingen aus, doch ein ausgebildeter Chemiker war er nicht.
»In zwei Tagen? Sie sind verrückt! Der Chef will schon morgen die ersten Proben sehen. Halten Sie sich ’ran, Parker!«
»Sie unterschätzen die Schwierigkeiten des Verfahrens«, protestierte der Butler.
»Die sind Ihre Sache. Noch etwas. Sie werden nur tagsüber arbeiten können.«
»Ich hatte nichts anderes vor. Das heißt, es gibt ja Arbeitsphasen, die ich nur …«
»Nur tagsüber«, wiederholte Strickton noch mal.
Parker verstand. Während oben in der Brotfabrik gearbeitet wurde, sollte er hier unten in den Kellerräumen Kokain herstellen. Die Gangster wollten kein Risiko eingehen und verdächtige Arbeitsgeräusche während der Nacht vermeiden.
»Ich werde mir Ihre Arbeit übrigens ansehen«, redete Strickton weiter. »Betrachten Sie mich als Ihren Assistenten.«
»Ich soll Sie anlernen?«
»Erraten, Parker! Ich will das Verfahren studieren!«
Josuah Parker schaltete noch mal. Die Absicht der Gangster war klar. Sobald Strickton wußte, wie das Rauschgift hergestellt wurde, hatte er, Parker, ausgespielt. Dann mußte er von der Bühne abtreten und sollte sicher in der Themse verschwinden.
Der Butler ließ sich nichts anmerken.
Er war mit allen Vorschlägen einverstanden. Er wußte, was er produzieren würde. Nachträglich beglückwünschte er sich dazu, sich bei Dr. Snyder so eingehend erkundigt zu haben. Und zudem standen auf einem Arbeitstisch einige Handbücher der Chemie. Parker als gewitzter Mann, versehen mit einigen Grundkenntnissen, traute sich durchaus zu, einen Stoff herzustellen, der dem Kokain verblüffend ähnlich sah.
»Worauf warten wir noch?« Strickton zog sich die Jacke aus und sah sehr unternehmungslustig aus. »Machen wir uns an die Arbeit, Parker! Ich bin gespannt, wie Sie das Giftzeug zusammenbrauen werden.«
»Und ich erst«, murmelte der Butler.
»Was sagten Sie?« wollte Strickton wissen, der nicht genau hingehört hatte.
»Oh, nichts«, entschuldigte sich Josuah Parker höflich. »Nichts …!«
*
»Haben Sie den Lastwagen endlich auf gespürt?« fragte Inspektor Madler gereizt. Seit Stunden wartete er darauf, daß die Außenbeamten Erfolg hatten.
»Leider ist es so, Sir, wie Sie’s vermutet hatten«, antwortete Sergeant Wilbert. »Der Wagen ist gestohlen worden. Er wurde in einer kleinen Gasse der London-Docks gefunden. Leer natürlich.«
»Ist er auf Spuren untersucht worden?«
»Die Laborleute sind noch bei der Arbeit, Sir. Sieht aber schon jetzt so aus, als hätten die Gangster mit Handschuhen gearbeitet.«
»Wie in Doc Snyders Labor«, meinte Inspektor Madler brummig. »Alles ist ausgeräumt worden, Arbeitstische, Anlagen und dieses undefinierbare Glaszeug, wie es die Chemiker benützen.«
»Ich möchte nur wissen, wozu die Gangster diese Sachen brauchen, Sir.«
»Sie sind noch nicht dahinter gekommen, Wilbert?«
»Nicht direkt, Sir«, entschuldigte sich Wilbert.
»Dann will ich Ihnen auf die Sprünge helfen. Die Gangster wollen Rauschgift in eigener Regie herstellen. Und wissen Sie auch, warum Parker verschwunden ist?«
»Weil er von den Gangstern gekidnappt worden ist, Sir?«
»Richtig. Aber weshalb kidnappten sie ihn?«
»Oh, Sir, jetzt begreife ich.« Sergeant Wilbert strahlte. »Mr. Parker soll wahrscheinlich als Chemiker eingesetzt werden.«
»Sie treffen den Nagel auf den Kopf, Wilbert.«
»Kann er das denn, Sir? Ich meine, Sie kennen ihn doch sehr gut.«
»Ob Parker sich schon mal als Chemiker betätigt hat, weiß ich nun wirklich nicht. Aber wie ich ihn kenne, wird er sich СКАЧАТЬ