Butler Parker Box 2 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Box 2 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740918705

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СКАЧАТЬ ob Ihr Freund nun tatsächlich Rauschgift herstellen kann oder nicht.«

      »Leider, Wilbert.« Inspektor Madler wurde nachdenklich, sah gar nicht mehr so optimistisch aus.

      »Kommen die Gangster dahinter, daß Mr. Parker sie täuscht, werden sie ihn umbringen.«

      »Verdammt, das stimmt. Wir dürfen ihn nicht in der Patsche sitzen lassen. Daß die Dinge sich derart entwickeln würden, konnten wir natürlich nicht vorausberechnen.«

      »Sollte man nicht Ben Turpins’ Brotfabrik unter die Lupe nehmen, Sir? Vielleicht wird er dort festgehalten.«

      »Auf einen Verdacht hin werden wir keinen Durchsuchungsbefehl bekommen, Wilbert. Und falls Parker dort festgehalten wird, dann so, daß wir ihn nicht finden können. Ich glaube kaum, daß er dort festgehalten wird.«

      »Wo sonst, Sir?«

      »Für den richtigen Tip würde ich ein Vermögen hergeben, Wilbert. Viel Zeit wird mein alter Freund Parker bestimmt nicht haben. In ein oder zwei Tagen werden die Gangster dahinterkommen, daß er für sie wertlos ist.«

      »Könnte man nicht ohne Durchsuchungsbefehl, Sir, ich meine, könnte man nicht als Privatmann in der Brotfabrik erscheinen?« Wilbert wirkte etwas unsicher, als er diesen Vorschlag machte. Er wußte nur zu gut, wie korrekt sein Inspektor war.

      Doch diesmal schien er die richtigen Worte gefunden zu haben. Madler überlegte kurz. Dann zwinkerte er Wilbert zu.

      »Keine schlechte Idee, Wilbert. Sie machen sich. Sie werden es noch zu etwas bringen.«

      »Demnach darf ich mitkommen, Sir?«

      »Sie sind verrückt. Wenn ich schon illegal erscheine, dann allein. Es genügt, wenn ich aus dem Yard ’rausgeschmissen werde.«

      »Darf ich wenigstens wissen, wann Sie zur Brotfabrik fahren werden?«

      »Noch in der kommenden Nacht, Wilbert. Ich habe das dumpfe Gefühl, daß ich keine Zeit verlieren darf. Hoffentlich ist es nicht schon zu spät für Parker …«

      Butler Parker zog eine Show ab, die sich wirklich gewaschen hatte. Er hatte sich behelfsmäßig eingerichtet und arbeitete als Chemiker. Auf zwei Bunsenbrennern gurgelten und kochten große Glaskolben. Undefinierbare Flüssigkeiten, die giftgrün und tiefblau gefärbt waren, verbreiteten üble Düfte.

      Parker stand vor einem Arbeitstisch und hantierte mit Reagenzgläsern herum. Er maß ab, schüttete wieder weg, murmelte geheimnisvolle Worte, die an die Beschwörungen indianischer Medizinmänner erinnerten und hielt seinen Assistenten Strickton in dauernder Bewegung.

      Der Gangster war fasziniert. Er ließ sich vorerst noch täuschen. Er spitzte die Ohren und strengte seinen Kopf an. Er machte sich Notizen und stellte immer wieder neue Fragen. Er wollte so schnell wie möglich in die Geheimnisse der Rauschgiftherstellung eingeweiht werden.

      Parker verzapfte einen horrenden Unsinn. Er erfand Formeln und Zusammenstellungen, die nicht nur neu waren, sondern auch jeden Chemiker zu dicken Lachtränen gereizt hätten.

      Was er da zusammenbraute, hätte er selbst nicht sagen können. Ihm kam es vorerst darauf an, Strickton in Bewegung zu halten und dessen Neugier zu befriedigen. Parker spielte ein Theater, in dem es um sein Leben ging. Er machte sich keine Illusionen. Kamen die Gangster dahinter, daß er sie hinters Licht führte, würden sie ihn sofort erledigen und in die Themse werfen.

      Er hatte seine altertümliche Zwiebeluhr befragen müssen, um herauszubekommen, wie spät es war. Nun, über ihm mußten die riesigen Teigkneter bereits auf Hochtouren arbeiten. Zu hören waren sie nicht. Dafür brodelten und kochten die giftig gefärbten Flüssigkeiten viel zu laut.

      »Wann werden wir die erste Probe haben?« fragte Strickton, als der Butler eine kurze Verschnaufpause einlegte.

      »Bald, sehr bald schon«, gab Parker zurück. »Um einen sogenannten analytischen Massenvergleich anstellen zu können, Mr. Strickton, benötige ich echtes Rauschgift. Verfügen Sie darüber?«

      »Das können Sie haben, Parker. Jede Menge. Wir sind gut eingedeckt.«

      »Dann darf ich um eine Probe bitten«, meinte Parker.

      Strickton ging zur Tür, pochte dagegen und wartete, bis von außen geöffnet wurde. Die beiden Gorillas, die dort Wache hielten, ließen sich vorsichtig sehen. Einer von ihnen war Stan Bigels, der Gangster mit der Zahnlücke. Er konnte den Butler noch immer nicht ausstehen. Das hing wahrscheinlich mit der Kaltwasserbehandlung zusammen, die Parker ihm hatte angedeihen lassen.

      Strickton gab seine Wünsche durch. Dann schloß sich die Tür.

      »Sie haben ungewöhnliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen«, sagte Parker zu Strickton. »Ich müßte mich fast geschmeichelt fühlen. Immerhin bin ich doch nur ein alter und verbrauchter Mann.«

      »Uns können Sie nicht mehr täuschen«, gab Strickton grinsend zurück. »Machen Sie sich keine Hoffnungen, Parker, uns legen Sie nicht noch mal aufs Kreuz! Wir sind gewarnt!«

      »Überprüfen Sie die Alkaloidmischung«, ordnete Parker ablenkend an. Er deutete auf die tiefblaue Flüssigkeit, die fast verkocht war. Als Strickton sich abwandte, langte der Butler nach einer Glasflasche, die mit einem weißen Pulver gefüllt war.

      Der Butler füllte ein Reagenzglas davon ab und steckte es in seine Westentasche. Als Stan Bigels und sein Begleiter wieder in der Tür erschienen, um das echte Kokain abzuliefern, wandte Parker schnell einen Taschenspielertrick an. Er vertauschte die eingekochte und eingedickte tiefblaue Flüssigkeit mit dem weißen Pulver im Reagenzglas. Das ging schnell und gekonnt über die Bühne. Strickton konnte keinen Verdacht schöpfen.

      »Hier ist das Kokain«, meinte Strickton, der zum Arbeitstisch zurückgekehrt war. Er sah das weiße Pulver im Glaskolben über der abgedrehten Flamme und musterte Parker erstaunt. Fragend wies er auf den Kolben.

      »Sie haben den entscheidenden Moment leider verpaßt, Mr. Strickton«, bedauerte der Butler. »Ich denke, mir ist die erste Probe gelungen. Wir sollten nun einen Vergleichstest vornehmen. Ich möchte annehmen, daß eine kurze Riech- und Geschmacksprobe reichen wird.«

      »Hoffentlich haben Sie nicht danebengehauen«, sagte Strickton mißtrauisch.

      »Ich bin mir meiner Sache vollkommen sicher.« Parker blieb ruhig und konzentriert. Er glich einem erfahrenen Fachmann, für den es keine Pannen gibt. Er nahm den Glaskolben vorsichtig herunter und schüttete etwas von dem weißen Pulver auf ein Blatt Filterpapier. Er reichte es Strickton hin.

      »Riechen Sie«, befahl er. »Sie werden entzückt sein, hoffe ich.«

      Strickton war sehr neugierig.

      Die Selbstverständlichkeit, mit der Parker redete, überzeugte ihn. Strickton sah sich bereits in naher Zukunft als Rauschgifthersteller. Was der Butler schaffte, konnte auch für ihn nicht schwer sein.

      lief beugte er sich über das rauhe Filterpapier. Er brachte seine Nase dicht an das weiße Papier heran. Dann schnüffelte er ausgiebig und glich in diesem Moment einem Fuchs, der die Spur einer fetten Gans gewittert hat.

      Plötzlich richtete er sich auf.

      Seine Oberlippe kräuselte sich, warf sich wulstartig auf. Er nahm den Kopf СКАЧАТЬ