Название: Der Nibelunge liet
Автор: Anonym
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 4064066113940
isbn:
Mit in kom dô Dancwart und ouch Hagene: A.386
wir hœren sagen mære, wie die degene
von rabenswarzer varwe truogen rîchiu kleit.
ir schilde wâren niuwe, michel, guot unde breit.
Von Indîâ dem lande sach man si steine tragen, 387
die kôs man an ir wæte vil hêrlîchen wagen.
si ließen âne huote daß schiffel bî der vluot:
sus riten zuo der bürge die helde küene unde guot.
Sehs und ahzec türne si sâhen drinne stân, 388
drî palas wîte und einen sal wol getân
von edelem marmelsteine grüene alsam ein gras,
dar inne diu küneginne mit ir ingesinde was.
Diu burc was entsloßßen, vil wîte ûf getân. 389
dô liefen in enkegene die Prünhilde man
und enphiengen die geste in ir vrouwen lant.
ir ros man hieß behalden und ir schilde vor der hant.
Dô sprach ein kamerære: ‚gebet uns diu swert A.390
und die liehten brünne.‘ ‚des sît ir ungewert,‘
sprach von Troneje Hagene, ‚wir wellens selbe tragen.‘
dô begunde Sîvrit im den hovesite sagen.
‚In dirre burc phliget man, daß wil ich iu sagen, A.391
daß neheine geste sulen wâfen tragen:
lât si tragen hinnen, daß ist wol getân.‘
des volgte ungerne Hagne Guntheres man.
Man hieß den gesten schenken und schaffen guot gemach. A.392
manegen snellen recken man ze hove sach
in vürstlîcher wæte allenthalben gân;
doch wart michel schouwen an die küenen getân.
Dô wart vroun Prünhilde gesaget mit mæren, B.
daß unkunde recken dâ komen wæren
in hêrlîcher wæte gevloßßen ûf der vluot.
dâ von begonde vrâgen diu maget schœne unde guot:
‚Ir sult mich lâßen hœren,‘ sprach diu künegîn, A.393
‚wer die unkunden recken mügen sîn,
die ich sô hêrlîche dort sihe stân,
und durch wes liebe die helde her gevarn hân.‘
Dô sprach ein ir gesinde: ‚vrouwe, ich mac wol jehen, A.394
daß ich ir deheinen mêre habe gesehen,
wan Sîvride gelîche einer drunder stât:
den sult ir wol enphâhen: daß ist mit triuwen mîn rât.‘
Der ander der gesellen der ist sô lobelîch: B.
‚ob er gewalt des hæte, wol wær er künic rîch
ob wîten vürsten landen und mohte er diu hân.
man siht in bî den andern sô rehte hêrlîche stân.
‚Der drite der gesellen der ist sô gremlîch B.
und doch mit schœnem lîbe, küneginne rîch,
von swinden sînen blicken, der er sô vil getuot.
er ist in sînen sinnen ich wæne grimme gemuot.
‚Der jungeste dar under der ist sô lobelîch: B.
magtlîcher zühte sihe ich den degen rîch
mit guotem gelæße sô minneclîche stân.
wir möhtenß alle vürhten, hete im hie iemen iht getân.
‚Swie blîde er phlege der zühte und swie schœne sî sîn lîp,B.
er möhte wol erweinen vil wætlîchiu wîp,
swenne er begonde zürnen. sîn lîp ist sô gestalt,
er ist in allen tugenden ein degen küene unde balt.‘
Dô sprach diu küneginne: ‚Nu brinc mir mîn gewant: A.395
und ist der starke Sîvrit komen in mîn lant
durch willen mîner minne, eß gât im an den lîp.
ich vürhte in niht sô sêre, daß ich werde sîn wîp.‘
Prünhilt diu schœne wart schiere wol gekleit. A.396
dô gie mit ir dannen manegiu schœniu meit,
wol hundert oder mêre; gezieret was ir lîp.
die geste wolden schouwen diu vil wætlîchen wîp.
Dâ mite giengen degene ûß Isenlant, A.397
Prünhilde recken: die truogen swert enhant,
vünf hundert oder mêre. daß was den gesten leit:
dô stuonden von dem sedele die küenen helde gemeit.
Dô diu küneginne Sîvriden sach, 398
zuo deme gaste si zühteclîchen sprach:
‚sît willekomen, hêr Sîvrit, her in ditze lant!
waß meinet iuwer reise? daß hete ich gerne bekant.‘
‚Vil michel genâde, vrou Prünhilt, A.399
daß ir mich ruochet grüeßen, vürsten tohter milt,
vor disem edelen recken, der hie vor mir stât:
wan der ist mîn hêrre; der êren hete ich gerne rât.
‚Er ist künec ze Rîne: waß sol ich sagen mêr? A.400
durch СКАЧАТЬ