Название: Der Nibelunge liet
Автор: Anonym
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 4064066113940
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Die von Tenemarken sprâchen sâ zehant: 310
‚ê daß wir wider rîten heim in unser lant,
wir gern stæter suone: des ist uns recken nôt:
wir hân von iuwern degenen manegen lieben vriunt tôt.‘
Liudegast geheilet sîner wunden was: 311
der vogt von den Sahsen nâch strîte wol genas.
etelîche tôten si ließen dâ ze lant.
dô gie der künic Gunther, dâ er Sîvriden vant.
Er sprach zuo dem recken: ‚nu rât, wie ich tuo. 312
unser geste wellent rîten morgen vruo
und gerent stæter suone an mich und mîne man:
nu râtâ, degen küene, waß dich des dünke guot getân.
‚Waß mir die hêrren bieten, daß wil ich dir sagen: 313
swaß vünf hundert mære goldes mügen tragen,
daß gebent si mir gerne, wil ich si ledic lân.‘
dô sprach Sîvrit: ‚daß wær übele getân.
‚Ir sult si ledeclîchen hinnen lâßen varn: 314
und daß die recken edele vürbaß bewarn
vîentlîcheß rîten her in iuwer lant,
des lât iu sicherheit geben beider hêrren hant.‘
‚Des râtes wil ich volgen.‘ dâ mite si giengen dan. 315
den sînen widerwinnen wart daß kunt getân,
ir goldes gerte niemen, daß si dâ büten ê.
dâ heime ir lieben vriunden was nâch den hermüeden wê.
Manegen schilt vollen man dar schatzes truoc; 316
er teilt es âne wâge den vriunden genuoc,
bî vünf hundert marken und eteslîchen baß.
Gêrnôt der vil küene der riet Gunthere daß.
Urloup si dô nâmen, alsô si wolden dan. 317
dô sach man die geste vür Kriemhilde gân
und ouch, dâ vrou Uote diu küneginne saß.
eß enwart nie degenen mêre geurloubet baß.
Herberge wurden lære, dô si dannen riten. 318
doch bestuont dâ heime mit hêrlîchen siten
der künic mit den sînen und manec edel man:
die sach man tegelîche vür vroun Kriemhilde gân.
Urloup nemen wolde ouch Sîvrit ein helt guot: 319
er wânde niht erwerben, des er hete muot.
der künic sagen hôrte, daß er wolde dan:
Gîselher der junge in von der reise gewan.
‚War woldet ir nu rîten, edel Sîvrit? 320
belîbet bî den recken, tuot, des ich iuch bit,
bî Gunther dem künege und bî sînen man.
hie sint vil schœne vrouwen, die man iuch sol sehen lân.‘
Dô sprach der starke Sîvrit: ‚sô lât diu ros stân. 321
ich wolde hinne rîten; des wil ich abe gân;
und traget hin die schilde. jâ wolde ich in mîn lant:
des hât mich her Gîselher mit grôßen triuwen erwant.‘
Sus beleip der küene durch vriunde liebe dâ. 322
jâ wær er in den landen niender anderswâ
gewesen alse sanfte: dâ von daß geschach,
daß er nu tegelîche die schœnen Kriemhilde sach.
Durch ir unmâßen schœne der hêrre dâ beleip. A.323
mit maneger kurzwîle man nu die zît vertreip;
wan daß in twanc ir minne: diu gab im dicke nôt;
dar umbe sît der küene lac vil jæmerlîchen tôt.
Âventiure
wie Gunther gên Isenlande nâch Prünhilt vuor.
Iteniuwiu mære sich huoben über Rîn: A.324
man seite, daß dâ wære manec magedîn.
der dâhte im eine werben des künic Gunthers muot.
daß dûhte sîne recken und die hêrren alle guot.
Eß was ein küneginne geseßßen über sê, IV.325
ir gelîche was deheiniu mê.
si was unmâßen schœne, vil michel was ir kraft;
si schôß mit snellen degenen umbe minne den schaft.
Den stein warf si verre, dar nâch si wîten spranc. 326
swer ir minne gerte, der muose âne wank
driu spil an gewinnen der vrouwen wol geborn:
gebrast im an eime, er het daß houbet verlorn.
Des het diu juncvrouwe unmâßen vil getân, A.327
do gevriesch eß bî dem Rîne ein rîter wol getân.
der wande sîne sinne an daß schœne wîp;
des muosen vil helde sît verliesen den lîp.
Dô si eines tages sâßen, der künec und sîne man, C.
manegen ende si eß mâßen beidiu wider unde dan,
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