Название: Der Nibelunge liet
Автор: Anonym
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 4064066113940
isbn:
man mohte michel wunder von der liehten wæte sagen.
Von Marroch dem lande und ouch von Libîân A.355
die aller besten sîden, die ie mêr gewan
deheines küneges künne, der heten si genuoc.
wol lie daß schînen Kriemhilt, daß si in holden willen truoc.
Sît sis zer hovereise heten sô gegert, 356
hermîne vedere dûhten si unwert;
phelle dar ûfe lâgen swarz alsam ein kol,
daß noch snellen degenen stüende in hôhzîten wol.
Ûß Arâbischem golde vil gesteines schein; A.357
der vrouwen unmuoße was niht ze klein.
inre siben wochen bereiten si diu cleit;
dô was ouch gewæfen den guoten recken bereit.
Dô si bereit wâren, dô was in ûf dem Rîn A.358
gemachet vlîßeclîchen ein starkeß schiflîn,
daß si tragen solde nider an den sê.
den edelen juncvrouwen was von arbeiten wê.
Dô sagte man den recken, in wæren nu bereit, B.
diu si dâ vüeren solden, ir zierlîchen kleit.
alsô si dâ gerten, daß was nu getân:
done wolden si niht langer bî dem Rîne bestân.
Nâch den hergesellen wart bote sâ gesant, A.359
ob si wolden schouwen niuweß ir gewant,
ob eß den helden wære ze kurz oder ze lanc.
eß was in rehter mâße: des seiten si den vrouwen danc.
Vür alle die si kômen, die muosen in des jehen, B.
daß si zer werlde hêten beßßers niht gesehen.
des möhten si se gerne dâ ze hove tragen:
von beßßerr recken wæte kunde niemen niht gesagen.
Vil michel danken wart dâ niht verdeit. A.360
dô gerten urloubes die recken vil gemeit;
in rîterlîchen zühten die hêrren tâten daß.
des wurden liehtiu ougen von weinen trüebe unde naß.
Si sprach: ‚vil lieber bruoder, ir möhtet noch bestân A.361
und wurbet ander vrouwen: daß hieße ich wol getân;
und dâ iu niht enstünde en wâge sô der lîp.
ir muget hie nâhen vinden ein als hôch geboren wîp.‘
Ich wæne, in sagt daß herze, daß in dâ von geschach. A.362
si weinten al gelîche, swaß ieman gesprach.
ir golt in vor den brüsten wart vor trähen sal:
die vielen in genôte von den ougen ze tal.
Si sprach: ‚hêrre Sîvrit, lât iu bevolhen sîn A.363
ûf triuwe und ûf genâde den lieben bruoder mîn,
daß im iht werre in Prünhilde lant.‘
daß lobte ir der küene mit guotem willen an die hant.
Dô sprach der degen rîche: ‚ob mir mîn lîp bestât, A.364
sô sult ir aller sorge, vrouwe, haben rât:
ich bringen iu gesunden her wider an den Rîn.
daß habt ûf mîme lîbe.‘ im neic daß schœne magedîn.
Ir goltvarwen schilde man truoc in ûf den sant 365
und brâht in zuo dem schiffe alleß ir gewant.
ir ros hieß man in ziehen: si wolden varn dan.
dô wart von schœnen vrouwen vil michel weinen getân.
Dô stuonden in diu venster diu minneclîchen kint. 366
ir schif mit dem segele ruorte ein hôher wint.
die stolzen hergesellen sâßen ûf den Rîn;
dô sprach der künic Gunther: ‚wer sol nu schifmeister sîn?‘
‚Daß wil ich,‘ sprach Sîvrit: ‚ich kan iuch ûf der vluot A.367
hinnen wol gevüeren, daß wißßet, helde guot;
die rehten waßßerstrâße sint mir wol bekant.‘
mit vreuden si dô schieden ûß der Burgunden lant.
Sîvrit dô balde ein schalten gewan, 368
von stade er schieben vaste began.
Gunther der küene ein ruoder selbe nam.
dô huoben sich von lande die snellen rîter lobesam.
Si vuorten rîche spîse, dar zuo guoten wîn, 369
den besten, den man kunde vinden umben Rîn.
ir ros stuonden ebene, si heten guot gemach.
ir schif gienc ouch ebene: lützel leides in geschach.
Ir (vil) starken segelseil wurden in gestraht: A.370
si vuoren zweinzec mîle, end eß wurde naht,
mit eime guoten winde nider gein dem sê;
ir starkes arbeiten tet sît schœnen vrouwen wê.
An dem zwelften morgen, sô wir hœren sagen, 371
heten si die winde verre dan getragen
gegen Isensteine in Prünhilde lant;
daß was niemen mêre wane Sîvride bekant.
Dô der künic Gunther sô vil der bürge СКАЧАТЬ