Название: Der Nibelunge liet
Автор: Anonym
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 4064066113940
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‚Er ist geheißen Gunther, ein künec rîch unde hêr. 401
erwurb er dîne minne, sone gerte er niht mêr.
durch dich mit im ich her gevarn hân;
wærer niht mîn hêrre, ich heteß nimmer getân.‘
Si sprach: ‚ist er dîn hêrre unde du sîn man, 402
wil er mîn geteiltiu spil alsô bestân,
behabe er die meisterschaft, sô wird ich sîn wîp:
gewinne aber ich ir eineß, eß gêt iu allen an den lîp.‘
Dô sprach von Troneje Hagene: ‚vrouwe, lât uns sehen A.403
iuwer spil geteiltiu. end iu müeste jehen
Gunther mîn hêrre, dâ mües eß herte sîn.
er trouwet wol erwerben ein alse schœne magedîn.‘
‚Den stein sol er werfen und springen dar nâch, 404
den gêr mit mir schießen. lât iu niht sîn ze gâch.
ir muget hie wol verliesen die êre und ouch den lîp:
des sult ir iuch bedenken,‘ sprach daß minneclîche wîp.
Sîvrit der snelle zuo dem künege trat, 405
allen sînen willen er in reden bat
gên der küneginne: er solde ân angest sîn:
‚ich sol dich wol behüeten vor ir mit den listen mîn.‘
Dô sprach der künic Gunther: ‚küneginne hêr, 406
nu teilt, swaß ir gebietet. und wæres dannoch mêr,
ich bestüende eß alleß durch iuwern schœnen lîp.
mîn houbet ich verliuse, ir enwerdet mîn wîp.‘
Dô diu küneginne sîne rede vernam, 407
der spile bat si gâhen, als ir daß gezam.
si hieß ir ze strîte bringen ir gewant,
ein brünne von golde und einen guoten schildes rant.
Ein wâfenhemde sîdîn leite an diu meit, A.408
daß in deheime strîte wâfen nie versneit,
von phelle ûßer Libîâ; eß was wol getân:
von borten lieht gewürhte sach man schînen dar an.
Die zît wart den recken in gelfe vil gedreut. A.409
Dancwart und Hagene wâren ungevreut.
wie eß dem künege ergienge, des sorget in der muot.
si dâhten: ‚unser reise ist uns gesten niht ze guot.‘
Die wîle was ouch Sîvrit, der listige man, 410
end eß iemen wesse, zuo dem schiffe gegân,
dâ er die tarnkappe verborgen ligen vant.
dar în slouf er schiere: dô was er niemen bekant.
Er îlte hin widere: dô vant er recken vil, 411
dâ diu küneginne teilte ir hôhiu spil.
dâ gie er tougenlîchen, daß in dâ niemen sach
aller, die dâ wâren, vone listen daß geschach.
Der rinc was bezeiget, dô soldeß spil geschehen A.412
vor manegem küenen recken, die daß solden sehen.
wol siben hundert sach man wâfen tragen:
swer daß spil gewünne, daß si die wârheit solden sagen.
Dô was ouch komen Prünhilt: gewâfent man die vant, A.413
sam ob si wolde strîten umbe elliu küneges lant.
jâ truoc si ob den sîden manegen goldes zein,
dar under minneclîchen ir vil liehtiu varwe schein.
Dô kom ir gesinde und truogen dar zehant A.414
von alrôtem golde einen schildes rant
mit stahelherten spangen, michel unde breit,
dar under spilen wolde diu vil minneclîche meit.
Der meide schiltveßßel ein edel borte was, A.415
dar ûfe lâgen steine grüene alsam ein gras:
der lûhte maneger leije mit schîne widerß golt.
er müeste wesen küene, dem diu vrouwe wurde holt.
Der schilt was under buckeln, als uns daß ist geseit, A.416
drîer spannen dicke, den tragen solt diu meit:
von stâle und ouch von golde rîch er was genuoc,
den ir kamerære selp vierde kûme getruoc.
Alsô der starke Hagene den schilt dar tragen sach, A.417
in grôßem unmuote der helt von Troneje sprach:
‚wâ nu, künic Gunther, wie vliese wir den lîp?
der ir dâ gert ze minnen, diu ist des tiuveles wîp.‘
Vernemt noch von ihr wæte: der hæte si genuoc. B.
von Azagouc der sîden einen wâfenroc si truoc,
edel unde rîche, ab des varwe schein
von der küneginne vil manec hêrlîcher stein.
Dô truoc man der vrouwen swære unde grôß 418
einen vil scharfen gêr, dens zallen zîten schôß,
stark und ungevüege, michel unde breit,
der ze sînen ecken vile vreislîchen sneit.
Von des gêres swære hœret wunder sagen. A.419
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