Butler Parker Jubiläumsbox 6 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Jubiläumsbox 6 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740931360

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СКАЧАТЬ schweren Schritten ging Mike Rander zur Rezeption und bat um Ausstellung seiner Rechnung. Daß er dabei von einem Spitzel der Gelben Drachen beobachtet wurde, war ihm längst klar. Diese Gangster würden ihn nicht mehr aus den Augen lassen.

      Rander wunderte sich nur, daß die Gelben Drachen ihn nicht einfach ermordeten. Möglichkeiten dazu boten sich doch in jeder Zahl an. Warum planten sie wohl erst umständlich? Fragen über Fragen, auf die Mike Rander keine Antwort fand …

      *

      Josuah Parker befand sich in einer unwürdigen Lage.

      Man behandelte ihn wie ein wildes Tier und hatte ihn in einen niedrigen Eisenkäfig eingesperrt. Er vermochte darin nur zu sitzen. Die Eisenstäbe waren fingerdick und trotzten jeder Gewalt.

      Dieser Käfig stand in einem feuchten, muffigen Keller, der von zwei blakenden Petroleumlampen spärlich erleuchtet wurde. In einer Ecke des niedrigen Raumes hockten zwei riesige Chinesen, die Mah-jong spielten. Das eintönige Klappern der Steine war das einzige Geräusch in diesem Kellerraum.

      Parker klagte nicht.

      Geduldig hockte er in seinem Gitterkäfig und entspannte sich. Panikartige Zustände waren ihm fremd. Sie entsprachen auch nicht seiner Geisteshaltung.

      Bis auf seinen Universal-Regenschirm und dem Colt hatte man ihm alles belassen. Nun, die Gelben Drachen brauchten auch wirklich nichts zu befürchten. Parker war vollkommen sicher untergebracht. Ein staatliches Zuchthaus hätte ihn nicht besser verwahren können.

      Was die Chinesen mit ihm vorhatten, war Parker unbekannt. Die Tatsache allein, daß er noch lebte, ließ einige Rückschlüsse zu. Parker war längst zu dem Schluß gekommen, daß man ihn als Faustpfand, als eine Art sichere Trumpfkarte zurückbehielt. Vielleicht sollte sein junger Herr, Mike Rander, damit unter Druck gesetzt werden.

      Josuah Parker machte sich Sorgen Er kannte den bedingungslosen Einsatz seines jungen Herrn. Er würde es niemals zulassen, daß Parker als Geisel festgehalten wurde. Es bestand die Gefahr, daß auch er in eine Falle hineintappte.

      Was sollte und konnte Parker dagegen tun?

      Vorerst gar nichts. Er mußte abwarten, mußte seine Chancen sehr sorgfältig berechnen und auf eine günstige Gelegenheit warten.

      Parker hob langsam den Kopf, als die beiden Chinesen plötzlich aufsprangen und auf eine Tür zuliefen. Sekunden später tauchte ein kleiner, gebeugt gehender Chinese auf, der einen Seidenmantel trug, auf dem ein Gelber Drache gestickt war. Dieser Mann, der sich um die beiden riesigen Wächter nicht kümmerte, schritt schnurstracks auf den Gitterkäfig zu und blieb vor Parker stehen.

      »Gelbe Dlachen haben Gewalt«, sagte der Mann und rückte sich sein lackschwarzes Käppchen auf dem Kopf zurecht. »Gelbe Dlachen böse, weiden töten müssen.«

      »Mit wem habe ich das seltsame Vergnügen?« fragte Parker. »Mangels Entfaltungsmöglichkeiten sehe ich mich außerstande, höflich aufzustehen.«

      »Sie spotten wollen«, fistelte die Stimme des Gelben Drachen. »Sie Humol haben. Sie gutel Mann mit viel Idee und Klaft.«

      »Sie machen mich verlegen«, gab Josuah Parker höflich zurück. »Ich tat, was ich konnte. Unsere Nachforschungen scheinen unangenehm aufgefallen zu sein, ja?«

      »Zu neugielig, ja«, bestätigte der Gelbe Drache. »Sie unsele Geschäfte gestölt, velstehen?«

      »Lebt Miss Morefield eigentlich noch?« fragte Parker rundheraus.

      »Sie lebt«, gab der Gelbe Drache zurück. »Sie beinahe sie getötet haben. Zu neugielig, velstehen?«

      »Und was ist aus Mr. Rander geworden?« stellte Parker seine nächste Frage.

      »Lebt, abel nicht mehl in Hongkong, Sie velstehen?«

      »Mr. Rander sollte Hongkong verlassen haben?« staunte Parker.

      »El jetzt wegfliegen. El nicht mehl zulückkommen.«

      »Gott sei Dank«, stöhnte Josuah Parker auf. »Er lebt, das ist für mich die Hauptsache.«

      »Sie gegen Lösegeld fleikommen«, redete der Gelbe Drache weiter. »Sie walten müssen, velstehen?«

      »Ich verstehe Sie ausgezeichnet«, antwortete Butler Parker. »Eine höfliche und meiner Meinung nach berechtigte Frage. »Warum werde ich in diesem Käfig festgehalten?«

      »Sie gutes Mann, viele Tlicks und stalk. In Käfig sichel, velstehen, ja?«

      »Ich werde mich wohl oder übel Ihrer Weisheit und Erkenntnis beugen müssen«, sagte Josuah Parker. »Wenngleich Sie mich auch, wie ich feststellen möchte, sehr überschätzen.«

      »Gelbe Dlachen volsichtig.«

      Der kleine Mann verbeugte sich höflich und trippelte davon. Die beiden riesigen Wächter folgten ihm respektvoll, rissen die Tür auf und ließen ihren Chef passieren. Dann schlossen sie wieder die Tür, riegelten sie von innen ab und widmeten sich wieder ihrem Mah-jong-Spiel.

      Josuah Parker lehnte sich mit dem Rücken gegen die dicken Eisenstäbe und schloß die Augen. Natürlich dachte er nicht daran, einzuschlafen. Er überlegte sich eine Möglichkeit, die beiden Chinesen außer Gefecht setzen zu können …

      *

      Mike Randers Maschine wurde auf gerufen.

      Alles klappte wie am Schnürchen. Li Wang hatte nicht übertrieben. Er hatte nicht nur einen Platz reservieren lassen, sondern gleich auch für ein Ticket gesorgt. Mike Rander brauchte jetzt nur noch der charmanten Stimme im Lautsprecher zu folgen und hinaus auf das Flugfeld zu gehen.

      Im gleißenden Licht der Sonne stand die Boeing 707 am Rand der langen Betonpiste. Ein Zubringerbus brachte Rander und die übrigen Fluggäste an die Maschine. Sie war frisch aufgetankt worden. Die beiden Tankwagen fuhren langsam zurück zu den Hangars. Über ein Laufband wurden Postsäcke und Pakete in den Bauch der riesigen Maschine verladen.

      Bis zum Start waren es noch zehn Minuten.

      Mike Rander, der sich inzwischen einen Dreck darum kümmerte, ob er beobachtet wurde oder nicht, stieg die Gangway hinauf, zeigte sein Ticket und ließ sich von einer ungewöhnlich hübschen, mandeläugigen Stewardeß zu seinem Platz geleiten.

      Durch das seitliche Bullauge sah er hinauf auf das Flughafengebäude. Hinter den Absperrgittern standen die Angehörigen der Fluggäste. Sie warteten auf den Start, winkten zur Maschine hinüber und schwenkten kleine Papierfähnchen.

      Der junge Anwalt dachte selbstverständlich nicht daran, diesen bequemen Ausweg zu wählen und zurück in die Staaten zu fliegen. Er traute den Gelben Drachen nicht. Er fürchtete um Josuah Parkers Leben. Es kam für ihn nicht in Frage, Butler Parker allein in Hongkong zurückzulassen.

      Rander schreckte aus seinen Gedanken hoch.

      Wenn er die gelben Drachen düpieren wollte, mußte er sich jetzt beeilen. Es wurde höchste Zeit, die Maschine zu verlassen. Es kam darauf an, ungesehen aus der Maschine herauszukommen.

      Er wußte bereits, wie er das anzustellen hatte.

      Rander stand auf, ging nach vorn in СКАЧАТЬ