Gesammelte Werke. Henrik Ibsen
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Henrik Ibsen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027237722

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СКАЧАТЬ genug zu schaffen in Vike.

      Paul Flida. Sigurd Ribbung machte Euch wohl noch mehr zu schaffen in Varmeland, nach allem, was man hört.

      Dagfinn auffahrend. Ja, wer war es, der Sigurd Ribbung entwischen ließ?

      Gregorius Jonsson. Sigurd Ribbung entsprang uns in Nidaros, das ist männiglich bekannt.

      Dagfinn. Aber es ist nicht männiglich bekannt, daß Ihr ihn daran hindertet.

      Bischof Nikolas zum Jarl, der sich auf einen Zug besinnt. Hört Ihr, Jarl? – Ihr wart es, der Sigurd Ribbung entwischen ließ.

      Jarl Skule rückt einen Stein. Das Lied ist alt.

      Gregorius Jonsson zu Dagfinn. Ich dächte doch, Du hättest von dem Isländer gehört, von Andres Torstejnsson, Sigurd Ribbungs Freund –

      Dagfinn. Jawohl – als Sigurd entwischt war, hängtet Ihr den Isländer, das weiß ich.

      Bischof Nikolas setzt einen Stein und sagt lachend zum Jarl. Nun schlag' ich den Bauer, Herr Jarl.

      Jarl Skule laut. Schlagt ihn – ein »Bauer« ist nicht viel wert. Rückt einen Stein.

      Dagfinn. Nein – der Isländer mußte dran glauben, als Sigurd Ribbung nach Varmeland entwischte.

      Unterdrücktes Lachen unter den Königsmannen; das Gespräch wird leise fortgesetzt; gleich darauf tritt ein Mann ein und flüstert Gregorius Jonsson etwas zu.

      Bischof Nikolas. Und nun mach' ich den Zug hier, – und Ihr habt verloren.

      Jarl Skule. Es scheint so.

      Bischof Nikolas sich im Stuhle zurücklehnend. Ihr habt zuletzt den König nicht gut geschützt.

      Jarl Skule wirft die Schachfiguren durcheinander und steht auf. Ich bin es schon lange müde, Königsbeschützer zu sein.

      Gregorius Jonsson nähert sich und spricht leise. Herr Jarl, Jostejn Tamb läßt melden, das Schiff liege klar und könne unter Segel gehen.

      Jarl Skule leise. Gut. Er zieht ein versiegeltes Pergament hervor. Hier ist der Brief.

      Gregorius Jonsson. den Kopf schüttelnd. Jarl, Jarl – ist das ratsam?

      Jarl Skule. Was?

      Gregorius Jonsson. Das Siegel des Königs ist darauf.

      Jarl Skule. Ich handle zu des Königs Nutz und Frommen.

      Gregorius Jonsson. Dann laßt den König selber das Anerbieten ablehnen.

      Jarl Skule. Das tut er nicht, wenn er befragt wird. All sein Sinnen ist darauf gerichtet, die Ribbunger zu bändigen, deshalb will er sich nach andern Seiten sichern.

      Gregorius Jonsson. Klug mag es sein, was Ihr da tut, – aber es ist gefährlich.

      Jarl Skule. Das überlaß mir. Überbringe den Brief und sage Jostejn, er soll sofort in See gehen.

      Gregorius Jonsson. Es soll geschehen nach Eurem Gebot.

      Geht rechts ab und kommt nach einer Weile wieder zurück.

      Bischof Nikolas zum Jarl. Ihr habt viel zu tun, scheint es.

      Jarl Skule. Aber wenig Dank davon.

      Bischof Nikolas. Der König ist aufgestanden. Håkon kommt herunter; alle Mannen erheben sich von den Tischen.

      Håkon zum Bischof. Es muß uns höchlich erfreuen, wie frisch und wacker Ihr in all diesen lustigen Tagen ausgehalten habt.

      Bischof Nikolas. Es flackert noch dann und wann einmal auf, Herr König. Aber lange dauert's wohl nicht mehr. Ich hab' den ganzen Winter krank gelegen.

      Håkon. Ja, ja, – Ihr habt ein kraftvoll Leben gelebt, reich an mancher rühmlichen Tat.

      Bischof Nikolas schüttelnd den Kopf. Ach, damit ist's so weit nicht her – viel bleibt noch ungetan. Wer nur wüßte, ob man für das alles noch Zeit hat!

      Håkon. Die Lebenden müssen die Erbschaft derer übernehmen, die abtreten, ehrwürdiger Herr; wir alle wollen ja das Beste für Land und Volk. Er wendet sich zum Jarl. Eins wundert mich höchlich: keiner von unseren Vögten auf Hålogaland hat sich zur Hochzeit eingestellt.

      Jarl Skule. Wohl wahr – Andres Skjaldarband hatt' ich ganz sicher erwartet.

      Håkon lächelnd. Und Vegard Väradal auch.

      Jarl Skule. Auch Vegard, ja.

      Håkon scherzend. Und ich hoffe, Ihr hättet meinen alten Freund jetzt besser aufgenommen als vor sieben Jahren auf der Brücke von Oslo, wo Ihr ihn so in die Wange stacht, daß das Schwert sich selbst herausschnitt.

      Jarl Skule mit erzwungenem Lachen. Ja, damals, als Gunnulf, Euer Ohm, meinem besten Freund und Ratgeber Sira Ejlif die rechte Hand herunterhieb.

      Bischof Nikolas munter. Und als Dagfinn der Bauer und die Hofmannen eine starke Nachtwache auf das Königsschiff sandten und sagten, der König wäre nicht sicher im Schutz des Jarls!

      Håkon ernst. Die Tage sind vorbei und vergessen.

      Dagfinn nähert sich. Zum Waffenspiel drunten auf der Wiese kann jetzt geblasen werden, wenn's Euch beliebt, Herr.

      Håkon. Wohlan! Heut wollen wir noch jedwede Freude mitnehmen – morgen werden wir wieder anfangen, an die Ribbunger und an den Jarl von Orknö zu denken.

      Bischof Nikolas. Ja so, der weigert sich ja, die Steuer zu zahlen?

      Håkon. Hätt' ich nur die Ribbunger vom Halse, so zög' ich selbst hinüber westwärts. Håkon geht hinauf zur Erhöhung, reicht Margrete die Hand und führt sie rechts hinaus; nach und nach folgen die andern.

      Bischof Nikolas zu Ivar Bodde. Auf ein Wort. Wer ist der Mann, der Jostejn Tamb heißt?

      Ivar Bodde. Es ist ein Schiffersmann von Orknö hier, der so heißt.

      Bischof Nikolas. Von Orknö? Hm! Und jetzt segelt er heim?

      Ivar Bodde. Ja, das mag er wohl.

      Bischof Nikolas leiser. Mit kostbarer Ladung, Ivar Bodde!

      Ivar Bodde. Mit Korn und Webereien, glaub' ich.

      Bischof Nikolas. Und mit einem Briefe vom Jarl Skule.

      Ivar Bodde stutzig. An wen?

      Bischof Nikolas. Weiß nicht – das Königssiegel war dran –

      Ivar Bodde packt ihn am Arme.. Herr Bischof, – ist das wahr, was Ihr sagt?

      Bischof Nikolas. Pst! Bringt mich nicht in diese Geschichte hinein.

      Er entfernt sich von ihm.

      Ivar Bodde. Da muß ich doch gleich –! Dagfinn! Dagfinn, Dagfinn –! Drängt sich durch die Menge an der Ausgangstür.

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