Gesammelte Werke. Henrik Ibsen
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Henrik Ibsen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027237722

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СКАЧАТЬ Der Sinkende, ob ohne Hoffnung auch,

       Hält fest doch noch an den zerbrochnen Planken.

       Und schlingt das Wrack die nasse Gruft hinab,

       Und rettet nichts ihn mehr in weiter Runde, –

       Die letzte Planke mit der letzten Kraft

       Umklammert er und geht mit ihr zu Grunde.

      Aurelia.

       Doch lacht ihm gastlich eine Küste zu,

       Mit grünen Wäldern längs den weißen Wellen,

       Da schwellt ihm Hoffnung neu die sieche Brust;

       Er strebt den Hainen zu, den hohen, hellen.

       Dort ist es schön; verbannt sind Lärm und Hast;

       Die Flut selbst dämpft den Schall, wie süß erschrocken;

       Dort legt er seinen müden Leib zur Rast,

       Und kühler Abend fächelt ihm die Locken

       Und jagt ihm jede Sorgenwolke fort,

       Daß ihm die Pulse fest und freudig schlagen;

       Und er verweilt und findet Ruhe dort

       Und Schutz nach den vergangnen schweren Tagen.

       Nur ferner Widerhall vom Lärm der Welt

       Vermag in sein behaglich Heim zu dringen,

       Ein Laut, der ihm den Frieden nicht vergällt,

       Der ihm nur heller läßt die Seele klingen;

       Er mahnt ihn leis an die entschwundne Zeit

       Voll wilder Freuden und zerschellter Pläne;

       Und doppelt preist er seine Einsamkeit

       Und weiht den Ehren Roms nicht eine Träne.

      Catilina.

       Du redest Wahrheit; und ich folgte Dir

       Vielleicht noch heut hinweg aus Lärm und Wirren; –

       Wenn Du mir eine solche Stätte wüßtest,

       Da wir in Ruh' und Stille leben könnten?

      Aurelia (froh.)> Du wolltest, Catilina! O des Glücks, Der Wonne mehr, als diese Brust kann fassen! So sei's denn! Komm! Wir ziehn noch diese Nacht Von dannen –

      Catilina. Doch wohin, wohin denn, Liebste?

       Nenn mir den Fleck, da sorglos ich mein Haupt

       Zur Ruhe legen dürfte!

      Aurelia. Wie Du redest!

       Vergaßest unsern kleinen Landsitz Du,

       Wo meine Kindheit schwand, und wo wir später

       In unsrer Liebe erstem, jungem Glück

       So manchen muntern Sommertag verbrachten?

       Wo ward ein Wiesengrund so grün erschaut?

       Wo lud ein Wald Dich mit so kühlem Gruße?

       Sieh, wie die weiße Villa uns nun traut

       Aus dunklen Bäumen winkt zu stiller Muße!

       Dort wollen wir im holden Zeitvertreib

       Ländlicher Freuden Seit' an Seite schalten,

       Dort soll erheitern Dich ein zärtlich Weib

       Und küssen Dir hinweg die bösen Falten.

       (Lächelnd.) Und trittst mit einem Arm voll Blumen Du Herein zu mir, an Deiner Herrin Rocken, So jubl' ich meinem Blumenfürsten zu Und drück' ihm grünen Lorbeer in die Locken! Doch Du erbleichst? Wie Du die Hand so hart Mir drückst! Wie Deine Blicke mich durchdringen!

      Catilina.

       Ertrag's, daß Deine Lust zu schanden ward; –

       Denn ich vermag Dich nicht dorthin zu bringen.

       Ich kann es niemals mehr!

      Aurelia. Du machst mir angst!

       Allein, nicht wahr, Du scherzest, Catilina?

      Catilina.

       Ich scherzen! Wär's, o wär's doch nur ein Scherz!

       Doch jedes Wort von Dir, gleich einem Pfeile

       Durchbohrt es diese tiefgequälte Brust,

       Der keine Ruhe je das Schicksal gönnt.

      Aurelia.

       Ihr Götter! Sprich! Was meinst Du?

      Catilina. So sieh her!

       Hier ist Dein Landgut, hier Dein Glück der Zukunft!

       (Er zieht einen Beutel mit Gold hervor und wirft ihn auf den Tisch.)

      Aurelia.

       Du hast verkauft, o –?

      Catilina. Alles, ja, verkauft.

       Und das zu welchem Zweck? Um zu bestechen –

      Aurelia.

       Nicht mehr, nicht weiter! Laß uns nicht begrübeln,

       Was nicht zu ändern mehr; es schafft nur Leid.

      Catilina.

       Mich martert zehnmal mehr Dein stilles Dulden,

       Als selbst ein Schmerzensschrei von Deinen Lippen.

       (Ein alter Soldat tritt auf und nähert sich Catilina.)

      Der Soldat.

       Vergib, o Herr, mir, daß ich noch so spät

       In Deine Wohnung trat, unangemeldet.

       Sei mir nicht gram –

      Catilina. Was führt Dich in mein Haus?

      Der Soldat.

       Ein demütig Gesuch. Nicht wahr, o Herr,

       Du hörst es an? Ich bin ein armer Mann,

       Der seine Kraft der Ehre Roms geopfert.

       Nun bin ich schwach und kann nicht länger dienen

       Und rostig hängt zuhause mein Gewaffen.

       Die Hoffnung meines Alters war mein Sohn;

       Er nährte СКАЧАТЬ