Dr. Laurin Staffel 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Laurin Staffel 3 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Laurin

isbn: 9783959796644

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СКАЧАТЬ holte tief Luft, als Inge Büren das Zimmer verlassen hatte. »Haben Sie einen Personalausweis bei sich, Frau Grohn?« fragte sie gepreßt.

      »Brauchen Sie den?« kam die Gegenfrage.

      »Wir müssen uns leider an gesetzliche Vorschriften halten.«

      »Aber ich habe doch bezahlt. Ich kann Ihnen noch mehr Geld geben«, flüsterte die junge Frau.

      »Frau Grohn, ich will Sie nicht erschrecken, aber wir hatten heute morgen schon Besuch von der Kripo. Die Hunderteuroscheine stammen aus einem Bankraub. Wenn Sie mir sagen können, woher Sie diese bekommen haben, brauchen Sie nichts zu fürchten.«

      Alles Blut war nun aus dem Gesicht der Patientin gewichen, und plötzlich rollten Tränen über ihre Wangen.

      »Nein!« stöhnte sie. »Ich glaube es nicht, ich will es nicht glauben!«

      »Was wollen Sie nicht glauben?« fragte Hanna, sanft nach ihrer Hand greifend.

      »Ich kann es nicht sagen. Man hat mir das Geld geschickt. Aber Sie können meinen Ausweis haben«, flüsterte sie.

      Das eine war mit dem anderen nicht recht in Einklang zu bringen. Hanna war bestürzt.

      »Im Nachtschrank ist meine Tasche«, sagte Emma Grohn drängend.

      Mechanisch zog Hanna das Schubfach auf. »Bitte«, sagte sie.

      Mit zitternden Händen entnahm Emma Grohn einen Personalausweis aus einem Seitenfach und reichte ihn Hanna.

      Sie klappte ihn auf. Ein Bild war darin, auf dem Emma Grohn Jahre jünger sein mochte und eine andere Frisur trug, aber es bestand kein Zweifel, daß es ihr Bild war. Es war sehr deutlich, viel deutlicher als die meisten Paßfotos.

      Sie las auch die Personalien. »Sie heißen eigentlich Emilia Grohn«, murmelte sie.

      »Alle nennen mich Emma«, stieß die junge Frau hervor. »Es ist mir in Fleisch und Blut übergegangen.«

      »Sie sind nicht verheiratet?« fragte Hanna dann behutsam.

      Emma Grohn schüttelte den Kopf. »Man sagt es nicht gern«, flüsterte sie.

      »Sie brauchen sich nicht zu genieren«, meinte Hanna freundlich. »Ihr Sohn wird also den Namen Grohn tragen.«

      »Ja«, erwiderte die andere.

      »Dann bliebe noch das Geld.«

      »Wissen die Beamten, von wem Sie es haben«, fragte Emma Grohn leise.

      »Nein, noch nicht, aber ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll. Ich will nicht, daß Sie Unannehmlichkeiten haben, aber dummerweise sind die Nummern der Banknoten der Polizei bekannt.«

      Sie hatte tatsächlich dummerweise gesagt. Emma Grohn tat ihr in der Seele leid.

      »Sie werden doch wissen, woher Sie das Geld bekommen haben«, meinte Hanna behutsam.

      »Ich bekam es geschickt. Ich dachte… Mein… Ich werde nichts sagen. Horst hat nichts mit dem Bankraub zu tun.«

      »Horst?« fragte Hanna wachsam.

      Emilia Grohn – Hanna fand, daß der Name Emilia besser zu ihr paßte als Emma – preßte die Lippen aufeinander.

      »Es tut mir leid«, sagte sie nach einer kurzen Pause. »Sie waren so nett zu mir, aber ich werde auch der Polizei nichts sagen. Ich hatte kein Geld mehr. Jemand hat mir das Päckchen geschickt, ich weiß nicht wer. Es war kein Absender darauf. Ich dachte, es wäre eine Freundin.«

      »Wieviel war es denn im ganzen?« fragte Hanna.

      »Ich habe Ihnen schon zuviel gesagt«, flüsterte Emilia Grohn. »Sie bekommen nur Schwierigkeiten.«

      »Ich möchte ihnen helfen«, sagte Hanna Bluhme.

      »Danke, aber mir kann niemand helfen. Schicken Sie die Herren ruhig zu mir.«

      »Na, da wird Dr. Laurin auch noch ein Wörtchen mitzureden haben«, sagte Hanna bestimmt.

      Nun haben wir wieder das schönste Dilemma, dachte sie, und ich habe es dem Chef eingebrockt.

      *

      Mit ahnungsvoller Miene kam Dr. Laurin nach der Operation ins Büro.

      Er musterte Hanna Bluhme durchdringend.

      »Haben die Herren erfahren, was sie wollten?« fragte er.

      »Bis jetzt noch nicht«, erwiderte sie wortkarg.

      »Darf ich erfahren, was Sie wissen, Blümchen?«

      »Das Geld hat mir Frau Grohn gegeben. Ich habe Ihnen doch gesagt, daß sie eintausend Euro anbezahlt hat.«

      »Warum so aggressiv? Ich nehme an, daß die anderen Scheine auch heißes Geld sind.«

      »Sie hat damit bestimmt nichts zu tun. Sie hat nur Angst.«

      »Sie sind ein Schäfchen, Blümchen. Auf eine Unschuldsmiene kann man doch nichts geben.«

      »Sprechen Sie erst mit ihr. Vielleicht sagt sie Ihnen mehr als mir. Sie verstehen es doch mit den Frauen.«

      Er lachte leise. »Das könnte ich jetzt ja falsch auffassen, aber ich kennen Sie. Natürlich werde ich mit ihr sprechen.«

      »Es tut mir leid, Chef. Ich habe Ihnen die Suppe eingebrockt.«

      »Es ist ja kein Falschgeld, und auch dann wäre Ihnen kein Vorwurf zu machen. Die Frau bekam ein Baby. Es war höchste Zeit, und einen Vorwurf könnten wir uns höchstens machen, wenn wir sie weggeschickt hätten und etwas schiefgegangen wäre. Wir haben die Pflicht zu helfen, unbesehen etwaiger Schwierigkeiten. Ihre Probleme muß Frau Grohn allerdings dann selbst aus der Welt schaffen, wenn das möglich ist.«

      »Ich weiß nicht, ob es eine Frau oder ein Fräulein Grohn ist«, sagte Hanna. »Sie hat jedenfalls einen noch gültigen Ausweis, und nach dem ist sie unverheiratet.«

      Dr. Laurin ließ seinen Blick in die Ferne schweifen. »Meine Frau hat auch noch geraume Zeit ihren Paß mit dem Mädchennamen gehabt«, bemerkte er. »Niemand hat ihn ihr abverlangt. Unsere Behörden scheinen da recht großzügig zu sein, aber wir werden sehen.«

      *

      Er ließ Frau Grohn ins Untersuchungszimmer bringen, um allein und unbelauscht zu sein.

      »Sie haben schon von den Schwierigkeiten gehört, Frau Grohn«, begann er.

      »Es tut mir leid, Herr Doktor«, sagte sie gepreßt.

      »Es gibt zwei Möglichkeiten: Wenn Sie schweigen, besteht die Möglichkeit, daß man Sie in das Krankenrevier des Untersuchungsgefängnisses bringt, aber wenn Sie mir die Wahrheit sagen, kann ich mich dafür verwenden, daß ich Sie unter meinem Schutz behalte. Ich mache keine Umschweife, weil die Zeit drängt. Für mich sind Sie eine Patientin wie jede andere.«

      Sie starrte СКАЧАТЬ