Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740918071

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СКАЧАТЬ leid, daß Brigitte sich ein solches Glück leichtsinnig verscherzt hat«, versuchte sie abzulenken.

      Freier durchschaute sie.

      »Ich will Ihnen mal etwas sagen, Frau Schneider.« Er zwang sich zur Ruhe. »Wollen wir das nicht einzig und allein Brigitte überlassen? Sie wissen nicht – aber wir wissen, daß diese Ehe für Brigitte kein Glück war. Ich habe nicht damit gerechnet, daß man Brigitte verstehen wird, aber ich dulde auf keinen Fall, daß man ihr in irgendeiner Form zu nahe tritt.«

      Immer schärfer war sein Ton geworden, immer lauter die Stimme. Nun brach er ab, ärgerlich über sich selbst, daß er die Frau überhaupt einen Augenblick ernst genommen hatte.

      »Es ist besser, ich gehe«, sagte Frau Schneider spitz. »Sie mißverstehen mich, und dabei will ich doch nur Brigittes Bestes.«

      »Ich verstehe Sie wirklich sehr gut. Brigitte ist ein selbständiger Mensch. Sie ganz allein wird wissen, was für sie und das Kind gut ist. Einem Dritten steht kein Recht zu, darüber zu urteilen, noch dazu von seinem eigenen engen Gesichtskreis aus…«

      »Philipp!« warf Kläre erschrocken ein.

      »Ich sehe schon, Sie legen mein Kommen falsch aus. Dann muß Brigitte eben das Los einer geschiedenen Frau tragen.«

      Eisige Kälte ging plötzlich von Philipp Freier aus.

      »Wenden Sie sich mit Ihren Worten bitte an Fred Markhoff, dort dürften sie angebracht sein!« Er zog seine Uhr. »Meine Zeit ist begrenzt, ich muß zum Dienst. Wiedersehen, Frau Schneider! Grüßen Sie Ihren Mann!«

      Er verneigte sich kurz vor der Frau und verließ mit harten, schweren Schritten das Zimmer.

      Stumm begleitete Kläre die wütende Frau zum Gartentor, reichte ihr die Hand und bat leise:

      »Nehmen Sie die Schroffheit meines Mannes nicht übel. Er kann nicht vertragen, wenn man etwas gegen Brigitte sagt.«

      Frau Schneider legte den Kopf mit der Miene einer beleidigten Königin in den Nacken.

      »Es tut mir leid, daß er sich mir gegenüber so hinreißen ließ. Er muß ja wissen, was er zu tun und zu lassen hat – wir jedenfalls auch. Wiedersehen!«

      Sie rauschte davon in einem viel zu weiten, schweren Kleid, auf das die Sonne unbarmherzig brannte.

      Lange sah Kläre der derben Gestalt nach, dann ging sie eilig ins Haus.

      *

      Die Zeit bleibt nicht stehen; unaufhaltsam eilt sie weiter. Und das ist gut, denn sie heilt die Wunden, die das Leben schlägt.

      Brigitte lebte sehr zurückgezogen mit ihrem Kind. Inniger denn je vertiefte sie sich in die kleine Kinderseele. Unermüdlich spielte sie mit Ursula. Manchmal fragte sie das Kind:

      »Willst du nicht zu deinen Freundinnen gehen?«

      Doch Ursula wollte nicht. Die Mutter war ihr die liebste Spielgefährtin. Brigitte fürchtete, ihre Tochter könne dadurch zu ernst, zu früh reif werden, aber mit Gewalt wollte sie sie auch nicht zu den Altersgefährtinnen schicken.

      Ruhig, gleichmäßig floß das Leben für Mutter und Kind dahin. Nur zwei Sorgen lasteten wie ein schwerer Alp auf Brigitte. Da war zunächst die Sorge um ihre und des Kindes Zukunft. Sie mußte arbeiten, Geld verdienen. Aber noch wußte sie nicht, wie sie das beginnen sollte. Ihre zweite Sorge war Markhoff. Nie kam die Angst vor ihm ganz in ihr zur Ruhe. Mit einer Drohung hatte er sie verlassen, und sie kannte ihn. Er führte seine Drohungen aus.

      Aber als Tag um Tag verging und nichts geschah, wurde sie allmählich ruhiger.

      Sie konnte sogar hin und wieder mit dem Kind herzlich lachen und fröhlich sein, über irgendein Bild, über eine drollige Bemerkung Ursulas.

      An einem Sonntagmorgen, als die Sonne in strahlender Schönheit aufgegangen war und Brigitte die letzten Vorbereitungen traf, um mit Ursula einen schönen Ausflug in den Wald zu machen, wurde sie durch ein Schellen an die Wohnungstür gerufen.

      Sie stand einem jungen Mädchen gegenüber, das freundlich grüßte und fragte:

      »Sind Sie Frau Markhoff?«

      Brigitte vermochte es nur durch ein Kopfnicken zu bestätigen. Etwas preßte ihr die Kehle zusammen; eine Ahnung, ein Schreck durchzuckte ihr Herz.

      »Ich soll diesen Brief abgeben und auf Antwort warten.«

      Zögernd nahm Brigitte den Brief, ließ das junge Mädchen eintreten und wies auf den Korbsessel am Fenster in der kleinen Diele.

      »Bitte, nehmen Sie einstweilen Platz!«

      Wie aufgezogen ging sie ins Wohnzimmer, setzte sich in die Ecke der Couch und öffnete den Umschlag. Ihre Hände zitterten dabei so heftig, daß ihr der Brief entfiel und zu Boden flatterte.

      Sie wußte: Dieser Brief kam von Fred. Sie stöhnte leise, als sie sich niederbeugte und ihn aufhob.

      Liebe Brigitte!

      Da ich Sehnsucht nach Ursula habe, bitte ich Dich, mir das Kind für eine Stunde zu schicken.

      Sie lehnte den Kopf an die Wand. Für eine Stunde! Ihre Augen irrten umher, blieben an dem duftigen Kinderkleidchen hängen, das über den Stuhl gebreitet war und das sie in der Nacht noch fertig genäht hatte, damit Ursula es heute tragen sollte.

      Und nun verlangte Markhoff das Kind!

      Doch gleich schalt sie sich töricht. Sie zwang Angst und Entsetzen nieder. Nur für eine Stunde! Sie durfte ihm Ursula nicht verweigern. Er war dazu berechtigt, sie zu sehen, zu sprechen. Trotzdem, die bittere Enttäuschung blieb.

      Schwerfällig erhob sie sich, und schwerfällig ging sie in ihr Schlafzimmer, wo auch das Bett der Tochter stand.

      »Ursula!«

      Das Kind öffnete die Augen, blinzelte verschlafen und lächelte dann die Mutter an.

      »Fahren wir jetzt schon, Mami?«

      Traurig schüttelte Brigitte den Kopf, hob das Kind aus den Kissen und nahm es auf ihren Schoß.

      »Hör mal gut zu, Ursula! Dein Vati ist von der Reise zurückgekommen und will dich sehen. Du bist doch schon groß, du wirst jetzt nicht weinen, sondern mit dem Mädchen, das dich zu ihm bringen wird, gehen.«

      Ursula schaute verständnislos in Brigittes Gesicht.

      »Vati will mich sehen?« Sie lächelte. »Aber Mami, dann braucht er doch nur herzukommen!«

      »Das geht leider nicht, Ursula. Komm, ich mach’ dich recht schön«, redete sie auf das Kind ein, dabei war ihr das Herz so schwer.

      Ursulas eben noch strahlendes Gesicht verfinsterte sich.

      »Ich will nicht, Mami! Ich will doch mit dir in den Wald gehen! Wir wollen doch mit der Eisenbahn fahren – ich hab’ mich doch sooo gefreut!«

      »Sei lieb, Ursula! Nur eine Stunde will Vati dich sehen. Mach es mir nicht so schwer, mein Liebling!« Sie strich dem СКАЧАТЬ