Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740918071

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СКАЧАТЬ dahin.

      Brigitte spürte ganz deutlich die Spannung, von der die Mutter erfüllt war.

      »Nun ist alles vorüber, Brigitte?«

      »Ja, Mutter!« erwiderte sie leise, und ein tiefer Atemzug begleitete ihre Worte.

      »Und wie lautet das Urteil?«

      Mit einem Ruck wandte Brigitte den Kopf, und in einer sie plötzlich anfallenden Angst sagte sie zunächst das, was für sie günstig war.

      »Das Kind gehört mir, Mutter.«

      »Gottlob!« Brigitte bemerkte, wie die Mutter ebenfalls aufatmete. Aber die gab sich mit dieser Antwort noch nicht zufrieden.

      »Und sonst?«

      »Beide schuldig!« Zaghaft lösten sich die Worte von Brigittes Lippen. »Aber das Urteil bedeutet für mich die Erlösung von einer unsagbaren Qual«, fügte sie dann hart hinzu.

      Fassungslos blickte die alte Dame in das leidenschaftlich bewegte Gesicht der sonst so sanften Tochter. Dann sagte sie tonlos:

      »Das hättest du dir auch früher überlegen können, wenn man verheiratet ist, ist es zu spät.«

      »Nein – und tausendmal nein!« schrie Brigitte. »Habe ich vorher wissen können, daß ich mein Schicksal einem Unwürdigen anvertraute? War ich denn nicht ebenso gläubig vertrauend wie du, als du Vater wähltest? Meiner Meinung nach ist es schmachvoller, eine entwürdigende Ehe zu führen, als ein neues Leben zu beginnen.«

      »Wenn man keine Kinder hat, magst du Recht haben.«

      »Auch in ihrem Fall hat Brigitte recht«, unterbrach eine tiefe Männerstimme die Überlegungen der Mutter.

      »Vater – lieber Vater!«

      Mit einem hellen Aufschrei warf sich Brigitte an die Brust des Vaters. Sie sah unter Tränen in seine hellen, gütigen Augen und schluchzte:

      »Wenn du wüßtest, was dein Verständnis für mich bedeutet! In mir ist noch alles so verworren.«

      Sie weinte, und Frau Kläre Freier nahm Ursula, die soeben mit fragenden Augen unter der Tür erschienen war, bei der Hand und ging mit ihr hinaus.

      »Das Urteil, Brigitte?«

      Brigitte löste sich vom Hals des Vaters und trocknete die Tränen. Schon wieder überkam sie völlige Mutlosigkeit.

      »Wir sind beide schuldig geschieden!« sagte sie und lief ruhelos im Zimmer hin und her. Hinter ihren Schläfen pochte und arbeitete es fieberhaft. Sie erschrak, als der Vater ihr plötzlich den Weg versperrte.

      »Wie konnte das geschehen?«

      Brigitte zuckte die Schultern.

      »Ich weiß es nicht, Vater; aber du kennst eben Fred Markhoff nicht. Er hat es jedenfalls fertiggebracht. Wahrscheinlich mit bestochenen Zeugen. Ich habe keine Ahnung. Mein Anwalt war genauso sprachlos.«

      »Er war bereits hier und wollte das Kind sehen.«

      Brigittes Hände fuhren empor und sanken dann schlaff herab.

      »Natürlich haben wir es ihm verweigert«, vollendete Philipp Freier.

      Brigitte fiel ein Stein vom Herzen. Aber war damit die Gefahr beseitigt?

      »Er darf das Kind sehen, laut Richterspruch«, erklärte sie mit verzweifelter Stimme.

      »In meinem Haus aber niemals!« In den Augen des alten Mannes loderte es zornig auf. »Ich jage ihn eigenhändig davon, diesen gewissenlosen Menschen, der dieses Elend über dich gebracht hat.«

      Brigitte versuchte zu lächeln. Es nahm sich seltsam aus in dem bleichen, verhärmten Frauenantlitz.

      »Vater, wenn ihr mich doch verstehen würdet! Ich bin froh und glücklich, endlich frei von ihm zu sein. Ich habe doch mein Kind, meine Ursula!«

      Plötzlich kam Kläre atemlos ins Zimmer gestürzt. »Philipp – Brigitte – um Gottes willen – ich kann nicht mehr vor Schreck…«

      Brigitte fuhr auf. »Ursula!« Sie glaubte zu wissen, was geschehen war. »Du wirst noch an mich denken«, hatte ihr Fred Markhoff vor wenigen Stunden gedroht.

      Um Gottes willen…

      Ehe die Eltern es verhindern konnten, rannte Brigitte in den Garten. Man hörte ihre verzweifelten Rufe: »Ursula! Ursula!« Dann erstarb die Stimme in Schluchzen.

      Die alten Leute sahen sich entsetzt an. Aber noch ehe sie ein Wort hervorbringen konnten, wurde die Tür aufgerissen.

      Anna Schneider, eine alte Bekannte, stand auf der Schwelle.

      »Guten Tag«, grüßte sie und betrachtete die beiden teils erstaunt, teils empört. »Was ist denn eigentlich in Brigitte gefahren? Sie rannte eben an mir vorbei, ohne mich zu beachten. Ich finde, das ist ein sehr eigentümliches Benehmen.«

      »Ich weiß auch nicht, was sie hat«, stammelte Kläre. »Es muß ein Mißverständnis sein. Entschuldigen Sie mich einen Augenblick, ich will nach ihr sehen.«

      Rasch verließ sie das Zimmer und eilte in den Garten. Dort sah sie Brigitte auf einer Bank sitzen, die kleine Ursula fest in ihren Armen haltend.

      »Was ist denn nur los, Brigitte?« fragte sie ungehalten. »Weshalb bist du denn wie von Sinnen davongestürzt?«

      »Ach, Mutter«, erwiderte Brigitte noch ganz atemlos. »Du kamst und warst so aufgeregt, und da dachte ich, es wäre etwas mit Ursula…«

      »Welch ein Unsinn! Ich wollte doch nur sagen, daß Frau Schneider kommt! Du weißt doch, wie sie ist. Sie will uns sicher nur wegen deiner Scheidung aushorchen. Sei so gut, Brigitte, und bleib mit der Kleinen vorläufig im Garten. Es wäre mir peinlich, wenn du jetzt mit ihr zusammenträfst. Sie war sowieso schon ungehalten, daß du ohne Gruß an ihr vorbeigelaufen bist. Ach«, fuhr sie nach einer Pause fort, »wie ist das alles schrecklich!«

      Brigitte erhob sich, ihr Gesicht war schneeweiß.

      »Ihr sollt meinethalben keine Unannehmlichkeiten haben.« Tapfer verbiß sie die aufsteigenden Tränen. »Ich gehe. Lebt wohl! Grüß Vater!«

      »Brigitte – bleib doch!« forderte die Mutter sie auf, aber ihren Worten fehlte die Herzlichkeit.

      Brigitte nahm das verängstigte Gesicht des Kindes in ihre Hände und sah ihm ganz tief in die klaren Augen.

      »Komm, mein Liebling, wir gehen heim.«

      Wenige Minuten später verließ sie mit ihrer Tochter das Elternhaus.

      Jeden Schritt, den sie tat, spürte sie wie einen harten Stoß im Herzen. Sie fühlte, daß es ein Abschied für immer war.

      Ein Lied fiel ihr ein, das sie in ihrer Jugendzeit gehört hatte. Nur wenige Worte wußte sie noch davon, aber trafen diese nicht auf ihr Leben zu? Flüsternd sagte sie den Text vor sich her:

      »Die Nixe СКАЧАТЬ