Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740918071

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СКАЧАТЬ im Begriff, mit Markhoff ein großes Geschäft abzuschließen. Brigitte hat sich erboten, Markhoff Vorschub bei Ihnen zu leisten.«

      Aus weit geöffneten Augen starrte Strantz die Sprecherin an. Langsam lösten sich seine Hände von ihren Handgelenken.

      Sein Gesicht hatte sich erschreckend verändert. Groß und angstvoll blickte Leonore ihn an.

      Er suchte vergeblich nach einem Triumph in ihren Augen. Was er fand, trug nur dazu bei, die Verwirrung in seinem Herzen zu vergrößern.

      Brigitte trieb ihr Spiel mit ihm? Sie war durch Markhoff genau unterrichtet über das Geschäft, das er abzuschließen gedachte? Sie wollte seine Liebe zu ihr zum Vorteil ihres geschiedenen Mannes nutzen, ließ sich dafür bezahlen?

      Alles bäumte sich in ihm dagegen auf, das zu glauben. Es war, als sei er in einen wilden Strudel gerissen worden, als treibe er einem Abgrund zu.

      Lüge – Verrat – Komödie?

      In Sekundenschnelle stieg ein Bild vor seinem geistigen Auge auf. Er sah Brigitte, das Kind an der Hand, den Berg emporsteigen – nicht wie ein glücklicher Mensch, sondern wie eine Frau, die von einer unsichtbaren Last zu Boden gedrückt wurde. War es das Gefühl heimlicher Schuld ihm gegenüber? Schlug ihr das Gewissen, da er ihr seine ganze ehrliche Liebe zu Füßen gelegt hatte?

      Je länger Leonore in das zerknirschte Männergesicht schaute, desto mehr geriet sie in Angst und Sorge. Sie hätte schweigen sollen! Es wäre barmherziger gewesen. Man riß einen Menschen nicht rücksichtslos aus seinen Gefühlsträumen.

      Ein Stöhnen von Rudolf Strantz’ Lippen unterbrach ihre Gedanken.

      »Alles Lüge – Verleumdung!« stieß er hervor.

      »Wenn es doch so wäre!« entrang es sich ihr.

      Sie war froh, daß er endlich dieses unheilvolle Schweigen brach.

      Plötzlich stand Strantz neben ihr, stützte die Hände schwer auf die Lehne ihres Sessels.

      »Leonore«, sagte er mit einer Stimme, die hart und tonlos war, »ich glaube Ihnen, glaube, daß Ihre Liebe zu mir Sie zu dieser häßlichen Verleumdung trieb. Haben Sie überhaupt Beweise für diese Anschuldigung?«

      »Herr Markhoff…«, hauchte sie.

      Jäh trat er von ihr zurück. Ein unnatürliches Lachen kam von seinen Lippen.

      »Fred Markhoff? Sieh an!«

      Ein paarmal wanderte Strantz von der Tür zum Fenster und zurück.

      Dann blieb er wieder vor Leonore stehen, machte eine herrische Handbewegung, als wolle er damit alle Zweifel, jedes Mißtrauen einfach fortfegen.

      »Fred Markhoff, als edler Menschenfreund!«

      »Er hat mir versichert, daß er die reine Wahrheit sagt, selbst auf die Gefahr hin, daß Sie nun jede Verbindung mit ihm abbrechen«, warf sie fast schüchtern ein.

      Auch Strantz leuchtete das ein. Markhoff gewann nichts dabei, und, bei Gott, er wäre auf ein gutes Wort von Brigitte hin tatsächlich darauf eingegangen.

      Aber sie hatte ja mit keinem Wort das Geschäftliche gestreift! Wort für Wort rief er sich die Gespräche mit ihr ins Gedächtnis zurück. Sie hatte nicht einmal gewußt, daß Markhoff und er in Geschäftsverbindung standen!

      Er preßte beide Hände an die Stirn.

      Mein Gott! Könnte es aber nicht auch anders sein? Hatte sie doch eine Ahnung davon gehabt? Schon überfielen sie ihn wieder, diese Zweifel und Vermutungen. Zum Wahnsinnigwerden war das!

      Auf einmal ging es wie ein Ruck durch seine Gestalt.

      »Ich werde mir Gewißheit verschaffen«, sagte er hart und entschlossen.

      Leonore merkte, daß er jetzt allein sein wollte. Schwerfällig stand sie auf. Die Glieder wollten ihr nicht recht gehorchen. Zögernd streckte sie ihre Hand aus, die Rudolf Strantz zunächst übersah, dann aber fast schmerzhaft drückte.

      »Ich kann Ihnen nicht einmal danken, Leonore, obgleich ich weiß, daß es für Sie ein sehr schwerer Gang war.«

      Leonores Augen standen voll Tränen.

      »Ich hätte es nicht tun sollen – ich hätte es nicht tun sollen!« schluchzte sie auf. »Es wäre mir lieber, Sie zürnten mir, statt so – so zu mir zu reden.«

      Bedrückt, traurig schlich Leonore aus dem Zimmer, hetzte über den Gang und warf sich in ihrem Zimmer auf das Bett. Ihr Körper wurde von wildem Schluchzen geschüttelt.

      Alles war so traurig, so unverständlich – und das Leben so kompliziert. Oder war es die Liebe, die es erst kompliziert machte?

      *

      Auch an Glück muß man sich erst gewöhnen. Brigitte stand den veränderten Verhältnissen noch ziemlich fassungslos gegenüber.

      Ein eigenartiges Gefühl ließ sie erzittern, wenn sie an Rudolf Strantz dachte.

      »Rudolf!« Beinahe ehrfürchtig flüsterte sie seinen Namen immer wieder vor sich hin.

      Sie genoß diese Stunde nach dem Mittagessen, nachdem sie Ursula zum Schlaf niedergelegt hatte, wie eine Feierstunde.

      Wie im Traum war sie zurückgegangen, hatte gar nicht oder nur abweisend auf Ursulas Fragen geantwortet. Dann hatte sie versucht, Rudolf ganz aus ihren Gedanken auszuschalten und sich nur dem Kind zu widmen.

      Aber nun stellte sie für eine Stunde die Mutter zurück, war nur liebende Frau.

      Gedanken kamen und gingen. Ihr ganzes Leben bis zu einer Stunde, da Rudolf Strantz in ihr Dasein getreten war, ließ sie in Gedanken an sich vorüberziehen.

      Sie wahr ehrlich und aufrichtig gewesen, nicht nur zu sich selbst, auch ihren Mitmenschen gegenüber. Um so mehr hatte sich alles in ihr dagegen gewehrt, als Fred Markhoff, der Mann, den sie zu lieben gemeint, die Maske fallen ließ und ihr in seine verabschäuungswürdige Welt Einblick gewährt hatte.

      Das würde nun in Zukunft ganz, ganz anders sein. Nichts Häßliches durfte sich zwischen sie und Rudolf drängen.

      Doch gleich erschrak sie. War da nicht doch schon ein Geheimnis zwischen ihnen?

      Nein! Sie hatte Markhoffs Ansinnen entsetzt zurückgewiesen. Wozu sollte sie deshalb den Geliebten beunruhigen? Sie würde ja nie, niemals etwas tun, was Rudolf schaden könnte.

      Sie saß wieder auf ihrem Lieblingsplatz, der Bank vor dem Haus, mit dem Blick auf die herrliche Bergwelt. Alles war wie in rosiges Licht getaucht.

      Mit einem Ruck setzte sie sich aufrecht. Aus einem der Seitenwege trat eine Männergestalt heraus – Fred Markhoff!

      Brigitte hatte das Gefühl, aufspringen und ins Haus laufen zu müssen. Markhoff jetzt zu begegnen, würde nichts als neue Qual bedeuten.

      Er schien ihre Absicht zu erraten, denn er kam rasch auf sie zu.

      »Warte einen Augenblick, Brigitte!« СКАЧАТЬ