Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin Bucha
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Читать онлайн книгу Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman - Karin Bucha страница 26

Название: Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740918071

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СКАЧАТЬ brach ab, und Brigitte vollendete bitter:

      »… dann hörten Sie mich weinen. Ja – es stimmt!« Sie seufzte tief auf.

      »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?« Er suchte nach ihrer Hand, die sie in den Stoff des Mantels gekrampft hatte.

      »Nein! Mir kann niemand helfen!«

      »Nicht einmal Sie selbst?« forschte er weiter.

      Sie schüttelte traurig den Kopf.

      »Stehen wir nicht unserem eigenen Kummer meist machtlos gegenüber, während wir uns fremdem Leid gegenüber stark, mächtig und hilfsbereit fühlen?«

      Strantz sah nachdenklich vor sich hin.

      »Ist Fred Markhoff eigentlich ein Verwandter von Ihnen?«

      Brigitte schloß die Augen. Nun war der Name gefallen, vor dem ihr immer gebangt hatte. Vielleicht aber war es besser so!

      »Ja – leider – er war einmal mein Mann!«

      Wie ein Fausthieb traf Strantz dieses Bekenntnis. Auf alles war er gefaßt gewesen, nur darauf nicht.

      Diese bezaubernde Frau mit dem tiefen Empfinden, mit der reinen Seele, die in den klaren Augen deutlich zu erkennen war, war die Frau Markhoffs gewesen?

      »Sie werden mich wahrscheinlich nicht verstehen können«, hörte er Brigitte sagen.

      »Warum nicht? Sie waren sicher noch sehr jung und unerfahren, als Sie ihm Ihr Jawort gaben!«

      »Ja – und er ist beträchtlich älter als ich. Das tut oft nicht gut«, sagte sie herb.

      Er schwieg betroffen. Sie klagte nicht an, obwohl sicher ihr Herzeleid mit der Ehe dieses Mannes zusammenhing. Das machte sie ihm nur noch wertvoller.

      »Haben Sie gewußt, daß Ihr Mann hierherkommt?«

      Brigitte sah ihm voll ins Gesicht.

      »Nein! Ich habe weder gewußt, daß er mich hier aufsuchen würde, noch habe ich eine Ahnung gehabt, daß er mit Ihnen in Geschäftsverbindung steht. Sonst…«

      Sie vollendete den Satz nicht.

      Strantz lächelte verstehend.

      »Sonst hätten Sie sicherlich niemals eine Einladung von mir angenommen.«

      Brigitte senkte den Kopf. Die Sonne spielte in ihrem Haar und ließ es golden aufsprühen.

      Es war keine Enttäuschung mehr in seinem Herzen, auch kein Mißtrauen. Ihr ganzes Leben, ihre Ehe, lag offen vor ihm wie ein aufgeschlagenes Buch.

      Das Verlangen brannte in ihm, ihr zu helfen, Freude in ihr Dasein zu bringen. Schon einmal war ein ähnliches Gefühl in seinem Leben gewesen, aber da hatte die Frau ihn bitter enttäuscht. Es hatte ihn nicht einmal geschmerzt, sie aufzugeben, weil er erkannt hatte, daß es zwischen ihm und einer solchen Frau niemals ein reines Glück gegeben hätte.

      Brigitte aber war die Frau, wie er sie sich immer gewünscht, nach der er sich gesehnt hatte. Was vorher gewesen war, das sollte ihn nicht stören. Die Zukunft, die gehörte ihm und ihr gemeinsam. Er wollte sie nickt verlieren.

      In ihre Wahrhaftigkeit setzte er nicht den geringsten Zweifel.

      »Brigitte!«

      Ein Schauer rann über Brigittes Körper. Wie wohl ihr diese Stimme tat!

      Was half alles Wehren, alle Vernunft, was half das Heraufbeschwören aller Schrecken ihrer ersten Ehe? Nichts! Sie liebte! Sie liebte den Mann, dessen Blick sie auf ihrem Antlitz brennen fühlte. Vielleicht war das überhaupt die erste richtige Liebe?

      Aber da war noch Markhoff! Unter seinen Blicken sollte ihr neues Liebesglück erwachen? All seine Rachegefühle, die er ihr oft genug mit zynischer Offenheit ins Gesicht geschleudert hatte, würde er sie spüren lassen.

      Hatte er das Recht dazu? Gewiß nicht. Doch was fragte ein Fred Markhoff nach Recht und Unrecht? Hatte er früher danach gefragt? Nein, niemals!

      Und jetzt sollte sie Spitzeldienste für ihn leisten, und der Mann neben ihr, der ihr das Leben wieder lebenswert gemacht hatte, sollte das Opfer sein? Sie mußte Rudolf Strantz alles sagen.

      Langsam wandte sie den Kopf, begegnete seinem strahlenden Blick und hörte ihn im gleichen Augenblick sagen:

      »Brigitte, nun, da ich weiß, daß du frei und ungebunden bist – darf ich dich doch so nennen? Alles, was früher war, soll begraben sein. Ich liebe dich! Das Schicksal hat uns beide geschlagen, dich ebenso wie mich. Auch mir sind keine Enttäuschungen erspart geblieben. Ich habe damals an dem Verlust der Frau nicht schwer getragen, nein, aber um so mehr an ihrer Unehrlichkeit.«

      Jäh wandte Brigitte den Kopf zur Seite, und heiß zuckte es in ihrem Herzen. Unehrlichkeit! Mein Gott – und was tat sie? Mußte sie jetzt nicht sprechen? Warum brachte sie kein Wort hervor?

      Weil die Hoffnung in ihr lebte, Fred Markhoff möge das Unmögliche seines Ansinnens eingesehen haben.

      »Brigitte, nur eine Frage sollst du mir beantworten. Liebst du Markhoff noch?«

      »Nein. Ich liebe ihn nicht mehr. Er hat diese Liebe getötet. Ich sehe in ihm nicht mehr, als den Vater meines Kindes.«

      Rudolf Strantz nickte und umfing das liebliche Frauenantlitz mit einem zärtlichen Blick.

      »Hast du ihn schon gesprochen, seit er hier ist?«

      Brigitte überlief ein Schauer.

      »Ja, er wollte das Kind sehen.«

      Strantz beugte sich vor, forschte in den Augen der Frau.

      »Sonst nichts?«

      »Sonst nichts!« hauchte sie.

      Sie war kaum mehr fähig, seinen Worten zu folgen. Schicksalshaft war diese Stunde. Wohin würde sich die Waage neigen? Zum Guten? Zum Bösen?

      Da richtete sich Rudolf Strantz empor und streckte die Arme von sich, als wolle er alles umschließen. Seine Brust hob und senkte sich in tiefen, glücklichen Atemzügen. Er lachte sein herzliches Jungenlachen.

      »Was bin ich doch für ein Egoist, Brigitte! Ich rede immer nur von mir. Ich fühle mich deiner Liebe so sicher, daß mir ein Zweifel daran gar nicht gekommen ist!« Er legte den Arm um sie und zog sie sanft an sich. »Haben mich deine Augen vielleicht täuschen können?«

      »Nein!« flüsterte sie.

      Ihre Augen leuchteten auf. Aus dem halbgeöffneten Mund schimmerte das Weiß ihrer Zähne.

      Rudolf Strantz sah wie gebannt auf diesen zartgeschwungenen Mund, den er in Gedanken schon oft geküßt hatte.

      »Du liebst mich also – wirklich?«

      »Ja!« sagte sie innig. »Aber ich habe Angst vor der Zukunft.«

      Durch den Stoff ihres Kleides fühlte er, wie sie zusammenschauerte.

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