Die Eroberung Mexikos. Hernan Cortes
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Читать онлайн книгу Die Eroberung Mexikos - Hernan Cortes страница 8

Название: Die Eroberung Mexikos

Автор: Hernan Cortes

Издательство: Bookwire

Жанр: Путеводители

Серия: Edition Erdmann

isbn: 9783843802840

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СКАЧАТЬ Diego de Ordás an die Festlandsküste und ließ indianische Boten mit Schreiben an die Gefangenen ins Land gehen. Tatsächlich wurden die beiden Spanier entdeckt, aber während der eine, Gerónimo de Aguilar, zur Heimkehr bereit war, erklärte der zweite, er habe eine Frau und drei Kinder und gelte im Krieg als Anführer, außerdem sei sein Gesicht auf indianische Weise entstellt, er wolle also lieber im Land bleiben. Als Aguilar nun an der Küste anlangte, war Ordás bereits mit seinem Schiff zurückgekehrt, aber es gelang dem Heimkehrer, mit einem Boot die Flotte bei Cozumel zu erreichen.

      Gerónimo de Aguilar war acht Jahre zuvor nach einem Schiffbruch mit fünfzehn Männern und zwei Frauen an diese Küste verschlagen worden. Die meisten seiner Gefährten wurden den Göttern geopfert oder erlagen später den Mühsalen des Sklavenlebens. Mit dem nun endlich befreiten Spanier hatte Cortés aber einen tüchtigen Dolmetscher gewonnen, der sich noch über die Maßen bewähren sollte.

      Im März 1519 lief die Flotte aus, um in den Golf von Mexiko zu segeln, aber schon am ersten Tag gab das Schiff des Escalante Notsignale und kehrte um. Da es mit Kassavebrot beladen, also für die Expedition sehr wichtig war, ließ Cortés die ganze Flotte nach Cozumel zurückkehren. Dort wurde das Schiff in vier Tagen ausgebessert.

      Als die Flotte wieder ausgelaufen war, erreichte sie die Bucht, an der Aguilar gelebt hatte. Er sagte, die Eingeborenen besäßen Gold, wenn auch nicht allzu viel, und er wolle die Spanier dorthin führen, aber Cortés lachte über seinen Vorschlag und meinte, dass er »wegen solcher Lappalien nicht ausgezogen sei, sondern zum Dienste Gottes und des Königs«. Er entsandte darauf den Hauptmann Escobar mit einem kleinen Schiff in die Bucht, um zu erforschen, ob sie sich zur Ansiedlung eigne und ob die Jagd wirklich so gut sei, wie Grijalva und seine Leute berichtet hatten. Es stimmte.

      Eine Woche später, am 12. März 1519, lief die Flotte in die Mündung des Tabasco ein. Grijalva soll hier friedliche Einwohner angetroffen haben, aber nun zeigten sie sich äußerst feindlich. Wie die Spanier später erfuhren, waren sie von den Nachbarstämmen als Feiglinge verhöhnt worden und nun wollten sie diesen Makel löschen. Aguilar gab sich alle Mühe, die am Ufer versammelten Krieger zum Friedensschluss zu bewegen, aber sie drohten mit ihren Waffen und machten einen fürchterlichen Kriegslärm mit ihren Muschelhörnern und Kriegspauken. Die Spanier landeten trotzdem mit ihren Booten und den kleineren Schiffen, aber das Ufer war seicht und schlammig, so dass Cortés einen seiner Schuhe steckenlassen musste. Mit Mühe gelangten sie an Land, doch Cortés ließ noch nicht angreifen, »und wie er alles gern in gehöriger Form verrichtete, ließ er die Einwohner durch den königlichen Sekretarius Diego de Godoy auffordern, uns an Land gehen zu lassen.« [Bernal Díaz]

      Es kam jedoch gleich zu einem erbitterten Kampf, wobei die Indianer unaufhörlich schrien: »Al Calachoni! Schlagt den Hauptmann tot!«, während die Spanier mit ihrem Feldgeschrei »Santiago!« antworteten und die Feinde bis zur nächsten Ortschaft zurückschlugen. Hier ließ Cortés haltmachen, um in aller Form Besitz von dem Land zu nehmen, und der Sekretarius nahm alles zu Protokoll. »Nur Velázquez’ Parteigänger waren mit dieser Formalität nicht zufrieden, da der Statthalter darin mit keinem Wort erwähnt worden war.« [Bernal Díaz]

      Als am nächsten Morgen Melchorillo als Dolmetscher und Unterhändler ausgeschickt werden sollte, war er verschwunden. Er hatte seine spanische Kleidung, wohl das Einzige, was er vom Christentum angenommen, an einen Baum gehängt und war zu seinen Stammesgenossen übergelaufen. Cortés ließ die Pferde an Land schaffen, und als die spanischen Soldaten von einer wohl dreihundertfachen Übermacht angegriffen wurden und sich kaum noch halten konnten, attackierte er an der Spitze der Reiter die Indianer im Rücken, und alle ergriffen vor diesen unbekannten vierbeinigen Ungeheuern die Flucht, umso eiliger, als auch der tüchtige Stückmeister Mesa seine Kanonen abfeuerte.

      Cortés schickte nun fünf Gefangene, unter denen sich zwei Häuptlinge befanden, zum Gegner zurück und ließ sie seine Bereitschaft zu Frieden und Freundschaft erklären. Daraufhin schickten die Kaziken fünfzehn Indianer in Kriegsbemalung, aber Cortés erkannte gleich, dass es Sklaven waren, und wies sie ab. Nun kamen vierzig Kaziken, die dem Eroberer überaus reiche Geschenke aus Gold überreichten, darunter vier Diademe, viele Tierfiguren, zwei Goldmasken und zwei goldene Sonnenscheiben. Als besonderes Friedensgeschenk übergaben sie dem Feldherrn zwanzig indianische Frauen, darunter eine Kazikentochter aus Mexiko. Ihre Mutter hatte sich nach dem Tod ihres Vaters mit einem anderen Kaziken wieder verheiratet. Als sie einen Sohn bekam, wurde die Tochter nach Tabasco geschickt, damit der Stiefbruder zum alleinigen Erben der Herrschaft wurde. Sie wurde nun mit den anderen Indianerinnen in der christlichen Religion unterrichtet und erhielt bei der Taufe den Namen Doña Marina. Da sie die aztekische Sprache beherrschte und bald auch geläufig spanisch sprach, trat sie von nun an bei allen Verhandlungen als Dolmetscherin auf. Cortés gab die getauften Indianerinnen seinen Offizieren, Doña Marina überließ er dem »Alonso Hernández Puertocarrero, der ein wackerer Kavalier und Vetter des Grafen von Medellín war. Als derselbe später nach Spanien ging, nahm Cortés sie zu sich und bekam einen Sohn von ihr, welcher Don Martín Cortés genannt und Komtur von Santiago wurde.« [Bernal Díaz]

      Nachdem der Palmsonntag mit Messe und Prozession gefeiert worden war, segelte die Flotte nach San Juan de Ulúa. Kaum lag sie dort vor Anker – Obersteuermann Alaminos kannte die Insel von früher – da kamen zwei große Pirogen zum Schiff des Generalkapitäns, das sie an der großen Flagge erkannten. Sie wurden bewirtet und erklärten dabei, dass ihr Gebieter ein Statthalter des großen Moctezuma sei und dem fremden Herrn seine Aufwartung machen wolle. Am nächsten Tag ließ Cortés das Heerlager in den Dünen aufschlagen. Sie bauten Hütten aus Baumzweigen und errichteten einen Altar, an dem sogleich eine Messe gelesen wurde.

      Cortés gab dem Statthalter recht kümmerliche Geschenke für den großen Moctezuma mit: einen Armsessel, eine Purpurmütze mit einer Goldmünze daran und andere Kleinigkeiten, darunter auch den Sturmhelm eines Soldaten, der die Aufmerksamkeit des Gesandten erregt hatte, wozu der Feldhauptmann den Wunsch äußerte, der Aztekenherrscher möge diesen Helm mit Goldkörnern gefüllt zurücksenden, damit man die Reinheit des Goldes mit dem heimischen vergleichen könne.

      Da die Spanier bemerkt hatten, dass zum Gefolge des Statthalters einige Zeichner gehörten, die alles, was sie sahen, geschickt auf Sisaltücher malten, führten sie dem Azteken ein großes Kriegsmanöver vor, wobei vor allem die Reiter ihre Künste zeigten. Die Musketen krachten und der Stückmeister Mesa ließ seine Kanonen donnern. Die Berichte darüber verfehlten denn auch nicht einen gewaltigen Eindruck auf den Aztekenherrscher. Wie Bernal Díaz berichtet, habe aber der Helm die stärkste Wirkung gehabt. »Als er die Sturmhaube erblickte und sie mit der seines Götzen Huitzilopochtli verglich, zweifelte er keinen Augenblick länger, dass wir zu dem Volk gehörten, von dem seine Vorfahren prophezeit hatten, dass es dereinst СКАЧАТЬ