Die Eroberung Mexikos. Hernan Cortes
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Название: Die Eroberung Mexikos

Автор: Hernan Cortes

Издательство: Bookwire

Жанр: Путеводители

Серия: Edition Erdmann

isbn: 9783843802840

isbn:

СКАЧАТЬ Der Sonnengott Tonatiuh (Nach einer indianischen Zeichnung)

      Über alle weiteren Unternehmungen berichtete Hernán Cortés dem Kaiser und König in ausführlichen Briefen, die nun folgen und von den Taten und Abenteuern des großen Eroberers und seiner mutigen Schar mit seinen eigenen Worten künden sollen.

BERICHT VOM 30. OKTOBER 1520

      ERSTES KAPITEL

       Hinweis auf den ersten Bericht – Lob des neuentdeckten Landes – Entschuldigung etwaiger Unvollständigkeit des Berichtes

      Allerhöchster, Großmächtigster,

      Sehr katholischer Fürst,

      Unüberwindlicher Kaiser und Herr!

      Mit einem Schiff, das ich aus diesem neuspanischen Reich Eurer Majestät am 16. Juli 15 19 abgefertigt habe, übersandte ich einen langen und eingehenden Bericht über alle Begebenheiten, die sich seit meiner Ankunft in diesem Land ereignet hatten. Überbringer dieses Berichtes waren Alonso Hernández Puertocarrero und Francisco de Montejo, Prokuratoren der Villa Rica de la Vera Cruz, die ich im Namen Eurer Hoheit gegründet hatte. Seitdem habe ich, weil Mangel an Schiffen war und weil ich mit der Eroberung und Pazifizierung dieser Länder außerordentlich in Anspruch genommen wurde und nichts von den abgesandten Prokuratoren gehört hatte, keinen weiteren Bericht an Eure Majestät darüber geschrieben, was überdies geschehen ist, und Gott weiß, welches Ungemach ich dabei erduldet habe.

      Nun wünsche ich, dass Eure Hoheit jetzt die Verhältnisse dieses Landes kennenlernen, die so zahlreich und solcherart sind, dass Eure Majestät sich noch einmal Kaiser nennen könnte und dass dieser Titel nicht weniger Wert haben würde als der von Deutschland, den Eure Majestät durch die Gnade Gottes besitzen. Von diesen Ländern und Reichen aber alle Einzelheiten und Dinge berichten zu wollen, das würde heißen, sich gleichsam in die Unendlichkeit zu begeben. Wenn ich daher nicht über alles so ausführlichen Bericht erstatte, wie ich wohl sollte, so bitte ich um Vergebung, weil weder meine Fähigkeiten dazu ausreichen, noch die Zeitumstände, in denen ich mich befinde, mir günstig sind. Dennoch werde ich mich bemühen, so gut ich es vermag, die Wahrheit über alles zu berichten, was Eurer Majestät zu wissen nottut.

      ZWEITES KAPITEL

       Aufbruch nach Cempoala – Meuterei des Juan Escudero und seiner Genossen – Zerstörung der Schiffe

      Im vorigen Bericht habe ich die Städte und Dörfer genannt, die sich bis dahin zum königlichen Dienst erboten hatten und die ich in Unterwerfung und Untertänigkeit hielt. Ich habe auch bereits berichtet, wie ich von einem großen Herrn Kunde erhielt, der sich Moctezuma nennt und nach den Angaben der Eingeborenen neunzig bis hundert Leguas von unserem Hafen entfernt im Innern des Landes wohnt, weiter, dass ich ihn im Vertrauen auf die Größe Gottes und die Macht des Königs aufzusuchen gedächte. Ich entsinne mich auch, dass ich Eurer Majestät versichert habe, ihn gefangen oder tot oder als Untertan der königlichen Krone zu sehen.

      Mit diesem Entschluss und in dieser Absicht rückte ich am 16. August 1519 mit fünfzehn Reitern und dreihundert Mann Fußvolk aus der Stadt Cempoala aus. In Veracruz ließ ich eine Besatzung von einhundertfünfzig Mann und zwei Reitern zurück, die dort die Festung bauen sollten, die fast vollendet war. Die ganze Provinz Cempoala mit etwa fünfzigtausend Kriegern in fünfzig Städten und Flecken, alle friedlich und zuverlässig und treue Vasallen Eurer Majestät, unterstellte ich der Besatzung von Veracruz. Sie waren mit Gewalt und erst seit Kurzem Untertanen jenes Herrn Moctezuma geworden, aber als sie durch mich Kenntnis von Eurer Majestät und Eurer Majestät großer Macht erhielten, verlangten sie, Vasallen Eurer Hoheit und meine Freunde zu werden. Sie baten mich um Schutz gegen jenen großen Herrn, der sie mit Gewalt und Tyrannei unterdrücke und ihre Kinder raube, um sie zu schlachten und seinen Götzen zu opfern. Nun sind sie sehr zuverlässig und treu, und ich glaube, sie werden es immer sein, weil ich sie von der Tyrannei befreit habe. Zur größeren Sicherheit der Spanier, die ich in der Stadt zurückließ, führte ich einige ihrer Vornehmen mit mir fort, dazu anderes Volk, das sich auf meinem Marsch recht nützlich erwies.

      Nun waren aber einige aus der mit mir zu Schiff gekommenen Truppe Diener und Freunde des Diego Velázquez, und es hatte sie all das verdrossen, was ich im Dienste Eurer Majestät vollbracht habe. Einige hatten sogar die Absicht gehabt, mich festzunehmen und aus dem Land zu schaffen, namentlich die vier Spanier Juan Escudero, Diego Cermeño, Piloto und Gonzalez de Ungria. Wie sie später freiwillig bekannten, waren sie entschlossen gewesen, sich meiner im Hafen liegenden, mit Brot und Pökelfleisch beladenen Brigantinen zu bemächtigen, den Befehlshaber zu töten und nach der Insel Fernandina [Kuba] zu segeln, um Diego Velázquez vom Abgang des Schiffes, das ich an Eure Hoheit gesandt habe, und von der Ladung und dem Kurs zu berichten, damit ein Schiff auf die Lauer gelegt werden könnte. Wie man mir später berichtete, hat er auch dem Schiff eine Karavelle nachgesandt, aber der Vorsprung war zu groß gewesen. Sie bekannten auch, dass noch andere Personen im Dienst des Diego Velázquez standen, auf Grund solcher Bekenntnisse bestrafte ich die Übeltäter dem Gesetz gemäß und tat, was mir unter den gegebenen Umständen nötig schien.

       (Bernal Díaz berichtet genauer darüber: Es wurde ein förmliches Kriegsgericht gehalten und das Urteil lautete für Juan Escudero und Juan Cermeño auf den Strang, dem Steuermann Diego Gonzalez de Umbría wurden die Füße abgehackt und die Matrosen bekamen je zweihundert Rutenhiebe. Wäre der Pater Juan kein Geistlicher gewesen, so würde es auch ihm schlimm ergangen sein. So kam er mit der bloßen Angst davon.)

      Außer denen, die als Anhänger des Velázquez das Bedürfnis gehabt hatten, sich aus dem Land davonzumachen, gab es noch andere, die den gleichen Vorsatz fassten, indem sie erwogen, wie groß und bevölkert und überhaupt von welcher Art dieses Land sei, wir Spanier aber nur so Wenige. Und es schien so, als würden sie sich bei erster Gelegenheit mit den Schiffen davonmachen. Ich müsste dann allein zurückbleiben, und der große Dienst wäre vereitelt, der Gott und Eurer Majestät in diesem Land erwiesen worden ist. So ergriff ich denn das letzte Mittel und ließ die Schiffe unter dem Vorwand, dass sie nicht mehr seetüchtig seien, auf den Strand laufen. Damit ging allen, die noch die Absicht hatten, aus dem Land zu entkommen, die letzte Hoffnung verloren. Ich aber konnte mich mit größerer Sicherheit auf den Marsch begeben, ohne befürchten zu müssen, dass mir die Mannschaft, die ich in der Stadt zurückließ, auf und davon gehen könnte.

      DRITTES KAPITEL

       Gefangennahme einiger Leute von der Expedition des Francisco de Garay – Erste Nachrichten vom Fluss Pánuco