Die Eroberung Mexikos. Hernan Cortes
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Читать онлайн книгу Die Eroberung Mexikos - Hernan Cortes страница 6

Название: Die Eroberung Mexikos

Автор: Hernan Cortes

Издательство: Bookwire

Жанр: Путеводители

Серия: Edition Erdmann

isbn: 9783843802840

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СКАЧАТЬ übernahm als Feldhauptmann anstelle des fettleibig gewordenen Velázquez die nicht allzu schwierige Eroberung der Insel, während der sechsundzwanzigjährige Cortés sich die Gunst des Gouverneurs in dessen Gefolge errang, wo er sich »verschlagen und vorsichtig zeigte, doch noch nicht so weise und tüchtig wie später unter schwierigen Umständen«, wie Las Casas berichtet. So war es gewiss recht unklug, dass Hernán Cortés sich auf die Seite der Gegner des dicken Gouverneurs schlug, der je nach persönlicher Gunst und aktueller Laune die Ländereien und Sklaven verteilte.

      Die heimlichen Feinde des Gouverneurs beschlossen, sich beim Obersten Gericht auf Española zu beschweren, und Cortés erbot sich, die Beschwerdeschrift dorthin zu bringen. Als er aber gerade im Begriff war, ein Boot zu besteigen, mit dem er die Meerenge zwischen Kuba und Haiti überqueren wollte, wurde er verhaftet und in Ketten gelegt. Nur der Fürbitte seiner Freunde hatte er es zu verdanken, dass der Gouverneur ihn nicht hängen ließ, wie es durchaus der Brauch war.

      Der verwegene Cortés blieb aber nicht lange im Gefängnis eingesperrt, »er zerbrach die Fesseln, entriss dem Wärter Schwert und Schild, ließ sich durch das Fenster hinab und floh in eine Kirche«, wie der Chronist Gomara, sein späterer Hauskaplan, berichtet. Er hielt es aber nicht lange in der kirchlichen Freistatt aus, und als der Frauenheld sich vor der Kirche mit Catalina Xuárez traf, einer der edlen Damen aus dem Gefolge der Vizekönigin, wurde er von einem Trupp Soldaten unter Juan Escudero überwältigt und gefangen genommen. Derselbe Escudero nahm sieben Jahre später an dem Eroberungszug nach Mexiko teil, wurde aber in Veracruz wegen Meuterei zum Tod verurteilt und gehängt.

      Der Gouverneur ließ den Gefangenen auf ein Schiff bringen, um ihn nach Española zu schaffen und dort vor Gericht zu stellen. Aber wieder brachte Cortés es fertig, die Fesseln zu brechen, er gelangte unbemerkt auf das Schiffsdeck, stieg in ein Boot und ruderte an Land. Hier begab er sich zu Juan Xuárez und erklärte ihm, dass er seine Schwester Catalina heiraten wolle. Klugerweise begab er sich aber wieder in den Schutz einer Kirche und wartete dort, bis Xuárez zwischen Velázquez, der eine Schwester Catalinas heiraten wollte, und dem zukünftigen Schwager Hernán Cortés Freundschaft gestiftet hatte. Der dicke Gouverneur, offensichtlich nicht allzu nachtragend, ließ sich versöhnen und seine Gunst steigerte sich später sogar noch, als er Taufpate bei einer Tochter wurde, die Cortés geboren wurde, wozu Las Casas allerdings bemerkt: »Ich weiß nicht, ob von seiner Frau oder nicht.« Velázquez begünstigte die Wahl seines Schwagers Cortés zum Bürgermeister und Stadtrichter von Baracoa, das wenig später Santiago genannt wurde. In dieser mit Ländereien und Sklaven reich dotierten Stellung verblieb Hernán Cortés nun sechs Jahre.

      Der Gouverneur von Kuba, Diego de Velázquez, suchte sich vom Vizekönig Don Diego Colón unabhängig zu machen. Er strebte danach, seine Stellung durch den spanischen Hof bestätigen zu lassen und damit unabsetzbar zu sein. Vorerst führte er auf Kuba den Hof eines mächtigen Fürsten und um Macht und Ansehen zu gewinnen versuchte er seine Herrschaft durch große Expeditionen in Richtung Festland zu erweitern und vor allem von den sagenhaften Schätzen jener Länder einen Großteil zu gewinnen.

      Er schickte, allerdings mit wenig Glück, zwei Expeditionen aus. Am 8. Februar 1517 segelte eine Flotte von drei Schiffen unter dem Befehl von Francisco Hernández de Córdoba westwärts, geriet aber in einen fürchterlichen Sturm und sichtete erst nach drei Wochen die Küste von Yucatán. Als die Spanier an Land gingen, um Wasser zu holen, wurden sie von einer Übermacht von Indianern angegriffen, die immer wieder riefen: »Al Calachoni! Al Calachoni! – Schlagt den Hauptmann tot!« Mehr als fünfzig Spanier wurden getötet, die Übrigen retteten sich mit Mühe auf die Schiffe, mussten aber eins davon in Brand setzen, weil nicht mehr genügend Hände an Bord waren, um die Segel zu bedienen. Die Expedition wurde abgebrochen und als die Schiffe endlich in Havanna ankamen, begab sich der Hauptmann Córdoba sogleich auf sein Gut, wo er zehn Tage später an seinen Wunden starb.

      Die Schiffe segelten weiter nach Santiago, wo der Statthalter Velázquez residierte, dessen Habgier durch ein mitgebrachtes Kästchen mit goldenen Götzen und anderen Figuren mächtig angeregt wurde. Als nun auch noch zwei aus Yucatán mitgebrachte Indianer, die auf die Namen Melchorillo und Juanillo getauft worden waren, entgegen der Wahrheit berichteten, dass es in Yucatán Goldbergwerke gebe, rüstete er eine neue Expedition von vier Schiffen unter dem Generalkapitän Juan de Grijalva und den Kapitänen Pedro de Alvarado, Francisco de Montejo und Alonso Dávila aus. Sie erreichte nach zwei Wochen die Insel Cozumel und eine Woche später die Küste von Champotón, wo die erste Expedition ihre große Niederlage erlitten hatte. Diesmal aber gingen die Spanier mit überlegenen Waffen an Land und brachten die Häuptlinge mit Hilfe der Dolmetscher Melchorillo und Juanillo dazu, sich dem Kaiser als Oberherrn zu unterwerfen. Zur größten Enttäuschung der Spanier hatten jedoch die Geschenke der Indianer nur einen geringen Goldwert, umso mehr Hoffnung weckte die Mitteilung, »gegen Sonnenuntergang gebe es ein Land, wo sich Gold in großer Menge finde, dabei wiederholten sie immer wieder die Worte Culúa und Mexiko«.

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       Feindseliger Empfang der Spanier in Yucatán

       (Nach einer zeitgenössischen Darstellung)

      Grijalva segelte nun weiter, um das Goldland zu suchen. Als er in einer Bucht mit seiner ganzen Mannschaft an Land ging, traf er unter den Häuptlingen zum ersten Mal auf einen Statthalter Moctezumas, des Aztekenherrschers, der ihn mit Ehrerbietung empfing. Die Spanier tauschten, was ihnen die Hauptsache zu sein schien, Glasperlen und anderen Flitterkram gegen Gold und Goldwaren ein. Grijalva nahm das Land förmlich in Besitz, während der Statthalter alles Gesehene auf Sisaltücher malen ließ, die dem fernen Herrscher vorgelegt werden sollten. Da Grijalva nun eine Stadt gründen wollte, wozu ihm jedoch die Mittel fehlten, schickte er Pedro de Alvarado mit dem eingetauschten Gold nach Kuba zurück, wo er von dem bereits recht besorgten Gouverneur mit größter Freude empfangen wurde. Alvarado erzählte nachher, dass Velázquez ihn unaufhörlich umarmt und geküsst habe und dass die Freudenfeste und Ritterspiele acht Tage gedauert hätten. Der Generalkapitän Grijalva gelangte unterdessen bis Tampico, dann kehrte er um, jedoch nicht ohne häufiger zu landen und Tauschhandel zu treiben, der besonders am Fluss von Coatzacoalcos blühte, wo es den hochbeglückten Spaniern gelang, sechshundert goldglänzende Streitäxte einzutauschen. Als sie aber nach der Rückkehr in Santiago hervorgeholt wurden, zeigten sie sich gänzlich überlaufen, da sie aus Kupfer waren. Es fehlte nun nicht an Spott, aber auch nicht an Bewunderung, da die Expedition Grijalvas dem sagenhaften Goldland ohne Zweifel recht nahe gekommen war.

      EIN GROSSES UNTERNEHMEN UNTER HERNÁN CORTÉS

      Es ist nun eine schwer zu beantwortende Frage, warum Hernán Cortés diese beiden ebenso kühnen wie Erfolg versprechenden Expeditionen unbeteiligt ziehen ließ. Er war nicht einmal als Initiator oder auch nur als Nutznießer dabei, obwohl er ohne Zweifel die Vorbereitungen aus nächster Nähe erlebt hatte, da er zur Oberschicht der Insel gehörte und zum engsten Gefolge des Statthalters zählte. Nicht einmal die damals schon als rechte Haudegen und Abenteurer bekannten jungen Kapitäne hatten ihn zur Mitreise verlockt. Nun aber trat er auf den Plan – in das grelle und häufig auch unheilvoll flackernde Licht der Geschichte. Nun war – so kann man wohl ohne Übertreibung sagen – seine Stunde gekommen.

      Diego Velázquez trug sich mit dem Plan, eine neue größere Expedition auszuschicken. Er war klug, wenn nicht sogar verschlagen genug, dass er sich aber zuerst um die Gunst am Hof bewarb, was durch einen seiner Kapläne, Benito Martínez, geschah, der ein gewandter Unterhändler war. Benito Martínez verhandelte so geschickt, dass er nicht nur die Erlaubnis zu weiteren Unternehmungen, sondern auch die für Diego Velázquez so wichtige Ernennung zum Adelantado von Kuba erwirkte. Diese Ernennungen kamen allerdings erst an, als die nächste Expedition längst unterwegs war.

      Schwer zu verstehen ist nun, weshalb Velázquez gerade СКАЧАТЬ