Название: Gesammelte Werke
Автор: Фридрих Вильгельм Ðицше
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier
isbn: 9783962815295
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Vor Allem muß ich immer wieder darauf aufmerksam machen, daß seine Philosophie auf Rangordnung gerichtet ist, nicht auf eine individualistische Moral, »der Sinn der Heerde soll in der Heerde herrschen, aber nicht über sie hinausgreifen«. Er sagt aber nicht nur, daß wir für das, was die Moral seit Jahrtausenden geleistet hat, voller Dankbarkeit sein sollen, sondern er fordert auch eine unbedingte Heilighaltung der bisherigen Moral. Wer sich darüber erheben will, muß die furchtbare Verantwortung dafür tragen und seine Berechtigung dazu durch ungewöhnliche Leistungen beweisen. Peter Gast schreibt darüber: » Nietzsche lehrt nur für Ausnahme-Menschen – und für die Vorfahren künftiger Ausnahme-Menschen. Mit dem Volke hat er Nichts zu thun; für’s Volk haben tausend »Denker« nachgerade genug gedacht – und für die Seltenen fast keiner. Indirekt freilich, durch solche Ausnahme-Menschen hindurch, wird auch der Geist Nietzsche’s in die Massen dringen und einst die Luft von all dem Verwöhnenden, Herunterbringenden, Lasterhaften unsrer Cultur säubern: Nietzsche ist eine sittliche Macht ersten Ranges! sittlicher als Alles, was sich heute sittlich nennt!«
Vielleicht hat man auch an den Worten »Heerde«, »Heerdenthier« und »Heerdenmoral« Anstoß genommen, er selbst fand Veranlassung, sich deshalb zu entschuldigen: »Ich habe eine Entdeckung gemacht, aber sie ist nicht erquicklich: sie geht wider unsern Stolz. Wie frei wir nämlich uns auch schätzen mögen, wir freien Geister – denn hier reden wir »unter uns« – es giebt auch in uns ein Gefühl, welches immer noch beleidigt wird, wenn Einer den Menschen zu den Thieren rechnet: deshalb ist es beinahe eine Schuld und bedarf der Entschuldigung, daß ich beständig in Bezug auf uns von ›Heerde‹ und von ›Heerden-Instinkten‹ reden muß«. Allerdings hält er es nicht für nöthig, eine Erklärung dafür zu geben, warum er diese Termini gewählt hat und so reichlich gebraucht; ich glaube nur deshalb, weil er selbst (wenn er es auch schalkhaft behauptet) keinen Anstoß an diesen Worten genommen hat, da wir in einem religiösen Kreis aufgewachsen sind und dort »Heerde« und »Hirt« ohne jede herabwürdigende Nebenbedeutung gebraucht wird.
Auch sonst werden seine Worte, die oft eine ganz neue Bedeutung haben, vielfach mißverstanden, z. B. »Bosheit« und »böse«. Bei beiden Worten hat man früher etwas wie »tückisch« und »schlecht« empfunden, während er darunter etwas Hartes, Strenges, aber auch Übermüthiges – jedenfalls aber eine Gesinnung der Höhe begreift. Deshalb schreibt er an Brandes: »Viele Worte haben sich bei mir mit andern Salzen inkrustirt und schmecken mir anders auf der Zunge als meinen Lesern.«
Über die persönliche Stellung meines Bruders zum Christenthum werde ich in der Einleitung zum X. Band, der den »Antichrist« enthält, noch einiges Aufklärende hinzufügen.
Leider waren wir durch die Raumverhältnisse genöthigt, den »Willen zur Macht« zu theilen, noch dazu etwas ungünstig, indem die kleinere Hälfte des dritten Buches in den X. Band kommen mußte. Aber die Bände IX und X gehören mit ihrem Inhalt so innig zu einander und müssen durchaus zusammen gelesen werden, sodaß es schließlich gleich ist, wo die Theilung stattfindet.
Weimar, August 1906.
Elisabeth Förster-Nietzsche.
(Der Plan, der unsrer Anordnung zu Grunde gelegt wurde, lautet in Nietzsche’s Niederschrift:)
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Der Wille zur Macht. Versuch einer Umwerthung aller Werthe.
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Erstes Buch.
Der europäische Nihilismus.
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Zweites Buch.
Kritik der bisherigen höchsten Werthe.
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Drittes Buch.
Princip einer neuen Werthsetzung.
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Viertes Buch.
Zucht und Züchtung.
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entworfen den 17. März 1887, Nizza.
Vorrede.
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1.
Große Dinge verlangen, daß man von ihnen schweigt oder groß redet: groß, das heißt cynisch und mit Unschuld.
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2.
Was ich СКАЧАТЬ