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СКАЧАТЬ andere.«

      Staunend betrachtete die alte Dame ihren Enkel.

      »Du warst schon oft verliebt, Freddy!«, sagte sie mahnend.

      »Diesmal ist es anders«, beharrte er »Evi ist kein Mädchen, mit dem man flirtet. Ich liebe sie.«

      »Ui je!«, seufzte Tracy.

      »Wir werden uns darüber in Ruhe unterhalten«, meinte Mary-Ann Ride.

      »Wie kann ich mich in Ruhe unterhalten, während er sie wahrscheinlich drangsaliert!«, empörte sich Freddy. »Wir müssen sie herausholen, Granny!«

      »Immer langsam mit den jungen Pferden«, entgegnete die alte Dame diplomatisch.

      *

      Titus Grossmann sagte gar nichts. Er hüllte sich in grimmiges Schweigen.

      Eva wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sie hatte mit einer Flut von Beschimpfungen gerechnet.

      »Geh in die Küche«, sagte er endlich.

      Sie folgte ohne Widerspruch. Die alte Käti bereitete das Essen.

      »Was hat er denn heute wieder, Kindchen?«, fragte sie.

      Kätis wegen erduldete Eva manches. Wie viel hatte die alte Frau ihretwegen geweint.

      Es würde ihr das Herz brechen, wenn sie heimlich auf und davon ging.

      Doch mit diesem Gedanken hatte Eva auch so manches Mal gespielt, wenn es unerträglich mit ihrem Vater wurde.

      Viele Jahre war Käti der einzige Mensch gewesen, der ihr Liebe entgegenbrachte, der es sogar wagte, gegen Titus Grossmann aufzubegehren.

      Und jetzt war da plötzlich noch ein anderer Mensch. Wie der Prinz aus einem Kindermärchen war Eva Freddy Ride erschienen. Jung, strahlend, unbekümmert, anfangs nur ganz kameradschaftlich.

      Er hatte gleich du zu ihr gesagt, und ihr wäre es komisch vorgekommen, »Herr« zu ihm zu sagen.

      Es hatte nicht vieler Worte bedurft, dass sie sich verstanden.

      Freddy war gar nicht anzüglich, er war so offen und herzlich, und er sagte alles, was er dachte.

      Das hatte er allerdings auch heute getan und in einem Ton, den sie ihm nicht zugetraut hätte.

      Ihrem Vater musste es wohl doch die Sprache verschlagen haben. Oder hing das damit zusammen, dass er ein Rieding war?

      Was hatte ihr Vater eigentlich gegen die Riedings? Sie fragte es sich immer wieder.

      Nie war der Name in diesem Haus gefallen, und als damals Marianne von Rieding und ihre Tochter Sandra hierhergekommen waren, hatte Eva es erst viel, viel später erfahren.

      Als Sandra von Rieding Felix Münster heiratete und wenig später ihre Mutter den Architekten Carlo Heimberg, hatte Titus Grossmann sich zum ersten Mal geäußert.

      »Gottlob, nun gibt es keinen Rieding mehr«, hatte er gesagt und triumphierend dazu gelächelt.

      Und nun gab es doch einen oder sogar mehrere, denn Eric Ride hatte als Erster Anspruch auf den Titel.

      »Was denkst du denn, Kindchen?«, fragte Käti nochmals.

      Eva krauste die Stirn.

      »Was hat Vater eigentlich gegen die Riedings, Käti?«

      Es schien fast so, als zucke Käti zusammen.

      »Wie kommst du darauf?«, sagte sie rau.

      Eva wurde verlegen, weil sie selbst Käti noch nichts von Freddy Ride erzählt hatte. Nun musste sie es nachholen. Käti war plötzlich ganz aufmerksam.

      »Wann ist das Essen fertig?«, brüllte Titus Grossmann aus dem Esszimmer.

      »Wir reden nachher weiter, Käti«, murmelte Eva. »Bringen wir ihn nicht noch mehr in Rage.«

      Das Haus war sehr geräumig und mit kostbaren alten Möbeln ausgestattet.

      Alles in allem wirkte es etwas düster, aber das kam daher, dass Titus Grossmann keine hellen Wände leiden konnte.

      Nun, er passte hier hinein in seiner Gewichtigkeit, mit dem kantigen Bauernschädel.

      Eva hätte gewünscht, dass Käti mit ihnen am Tisch essen würde, aber ihr Vater hatte es nicht gewollt, und Käti war eigentlich ganz froh, dass es ihr erspart blieb.

      Seine Suppe löffelte der Hausherr aus, dann aber beendete er das Schweigen.

      »Du wirst diesen Lümmel nicht mehr treffen«, knurrte er. »Ich verbiete es dir!«

      Eva hob den Kopf und sah ihren Vater offen an.

      »Freddy ist kein Lümmel«, erklärte sie, »und wenn er noch Wert darauf legt, werde ich ihn auch treffen.«

      »Du wagst, mir zu widersprechen? Ein Abkomme von diesem Halunken, diesem Blutsauger, wird die Schwelle meines Hauses nicht betreten!«

      Eva nahm ihren Mut zusammen.

      »Willst du mir nicht erklären, worum es geht, Vater?«, fragte sie ruhig.

      »Das ist meine Sache. Es geht dich nichts an.«

      »Bedenke doch bitte, dass Freddys Großvater bereits vor vielen Jahren von hier fortging, dass sein Vater in Amerika geboren wurde und den Namen Rieding ablegte. Was stört dich eigentlich noch?«

      »Ich rede nicht von ihm, sondern von Albrecht. Und ich wiederhole, es geht dich nichts an. Aber sie sind alle ein Fleisch und ein Blut. Und um allem Weiteren vorzubeugen, sage ich dir, dass du Leopold heiraten wirst!«

      »Leopold?«, stammelte Eva. »Meinen Cousin? Weißt du, was du da redest?«

      »Das weiß ich genau! Dann bleibt das Geld in der Familie, dir vergehen deine Extravaganzen, und ihm werde ich seine Spinnereien mit dem Fohlenhof schon austreiben. Hast du verstanden?«

      »Du schreist ja laut genug!«, erwiderte sie aggressiv. »Aber das lasse ich nicht mit mir machen!«

      »Da sieht man den Umgang. So habe ich es mir gedacht. Dieser arrogante Lümmel setzt dir Flausen in den Kopf, damit er sein Vergnügen hat, und dann geht es wieder ab nach Australien und du bleibst sitzen, womöglich noch mit einem Bastard!«

      Sie sprang auf. »Das verbitte ich mir, Vater!«, stieß sie zornerfüllt hervor. »Freddy hat um meine Hand angehalten. Und er ist kein Lümmel, das sage ich auch noch einmal! Du hast kein Recht …«

      »Was für Rechte ich habe, werde ich dir schon beweisen!«, fiel er ihr ins Wort.

      Aber dann tat Eva etwas, was sie früher nie gewagt hätte. Sie verließ wortlos das Zimmer.

      Er starrte ihr nach. Schwer stützte er seinen Kopf in die Hand.

      »Nein«, sagte СКАЧАТЬ