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СКАЧАТЬ dich nicht auf, Freddy«, murmelte sie. »Ich fürchte, mein Vater wird bald hier aufkreuzen. Wir hatten gestern eine Debatte.«

      »Meinetwegen?«

      Sie errötete, und das stand ihr sehr gut. Sie nickte.

      »Es wird Zeit, dass man mal vernünftig mit ihm redet«, meinte Freddy, sich auf das Gatter setzend. »Er kann dich doch nicht einsperren. Du sollst mal auf den Erlenhof kommen. Granny will dich auch kennenlernen.«

      Er stellte sich das so einfach vor. Er nahm es offenbar nicht ernst, dass schon Jahrzehnte eine Fehde zwischen den Riedings und den Grossmanns bestand. Warum eigentlich, wusste Evi auch nicht.

      »Vater ist eine ganz andere Generation«, murmelte sie. »Er könnte ja mein Großvater sein. Ich würde meinen Kindern das nicht antun.«

      »Willst du Kinder haben, Evi?«, fragte er.

      »Freilich«, erwiderte sie.

      »Dazu brauchst du aber einen Mann«, lachte er.

      »Was du nicht sagst! Für blöd brauchst du mich auch nicht zu halten.«

      »Das tue ich ja nicht.«

      »Vater wird mir schon einen präsentieren«, fuhr sie fort.

      »Gesetzten Alters, so um die fünfzig?«, fragte er spöttisch. »Und du wirst parieren?«

      Ihre violetten Augen verdunkelten sich.

      »In zwei Jahren bin ich mündig«, stieß sie hervor. »Dann tue ich, was ich will, und gehe, wohin ich will!«

      »Vielleicht nach Australien?«, bemerkte er hintergründig. »Es ist ein großes weites Land und hat viel Platz für Menschen, die ihr Glück versuchen wollen.«

      »Ich jage dem Glück nicht nach«, sagte sie leise. »Ich will eine Aufgabe haben, die ich selbst verantworten muss.«

      Er tippte ihr mit dem Zeigefinger auf ihre schmale Nase, die ihr nahezu klassisches Profil bestimmte.

      »Eine Frau wie du sollte ihre schönste Aufgabe darin sehen, einen Mann glücklich zu machen und ihm ein halbes Dutzend Kinder zu schenken.«

      »Nur ein halbes Dutzend?«, fragte sie ironisch.

      »Meinetwegen auch ein Dutzend. Und ich wüsste auch einen Mann für dich.«

      »So? Wen denn?«, fragte sie mit belegter Stimme. »Einen um die fünfzig vielleicht?«

      »Dreiundzwanzig, nicht übel aussehend, in etwa in der Lage, auch eine große Familie zu ernähren, einen, der dich sehr lieb hätte, Evi. Er heißt Frederic Ride und steht vor dir.«

      »Sitzt«, bemerkte sie errötend. »Freddy, mach keinen Unsinn! Mit solchen Dingen scherzt man nicht!«

      »Mir ist es ernst«, flüsterte er.

      »Eva!«, dröhnte da eine herrische Stimme an ihre Ohren. Wuchtig kam Titus Grossmann über die Wiese. Seine Miene war unerbittlich. »Verbringst du die Zeit mit Schwatzen?«, herrschte er seine Tochter an. Freddy erntete einen vernichtenden Blick.

      Eva warf den Kopf in den Nacken.

      »Das ist Freddy Ride, Vater«, sagte sie klirrend. »Er braucht nicht den Eindruck zu gewinnen, dass ich eine Magd bin.«

      »Das wäre mir sogar noch lieber«, erklärte Freddy zornig. »Dann würde ich dir eine Stellung zu bedeutend besseren Bedingungen bieten, Evi.«

      »Du lässt dich von diesem Fremden duzen?«, fuhr Titus Grossmann seine Tochter an. »Das muss ich mir verbittten!«

      »Ich denke, Sie und mein Großvater waren Freunde?«, fragte er.

      »Es ist lange her«, sagte Titus Grossmann heiser. »Er hat seine Heimat verraten.«

      »Wenn Sie es so auffassen? Mein Großvater mag gute Gründe gehabt haben, sich eine neue Heimat zu suchen. Jedenfalls hat er dort mehr erreicht, als er hier hätte erreichen können.«

      Er wich den durchdringenden Blicken des Älteren nicht aus.

      »Vielleicht ist es nicht der richtige Ort und auch nicht der richtige Zeitpunkt, Herr Grossmann, aber ich bitte Sie in aller Form um die Hand Ihrer Tochter.«

      Evi wurde weiß.

      Ihre Hand krampfte sich um das Gatter. Ihr Vater packte sie am Arm.

      »Nach Hause!«, zischte er. »Und Sie, Mr Ride, kommen uns nicht wieder unter die Augen!«

      »Das werden wir ja sehen!«, rief Freddy erzürnt. »Sie können Evi nicht einsperren! Sie hat ein Recht auf ein eigenes Leben!«

      »Bitte, sag nichts mehr, Freddy«, flüsterte Eva. »Es ist vergeblich.«

      »Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen!«, stieß er wild hervor.

      Sie wandte sich zu ihm um.

      »Ich danke dir jedenfalls, dass du mich …«

      »Halt deinen Mund!«, brüllte Titus Grossmann.

      *

      »Na, Freddy, was für eine Laus ist denn dir über die Leber gelaufen?«, empfing Tracy ihren Bruder.

      »Ich drehe dem Alten den Hals um!«, stieß er hervor.

      Tracy sah ihn erschrocken an.

      »So etwas sagt man auch nicht im Zorn«, murmelte sie. »Freddy, ich nehme an, du sprichst von Grossmann. Hat er euch ertappt?«

      »Was heißt ertappt? Geredet haben wir miteinander. Und dann kam er daher und behandelte Evi wie Dreck. Sei froh, dass du nicht einen solchen Vater hast, Tracy.«

      »Er wäre auch dein Vater«, erinnerte sie ihn.

      »Ich wäre längst auf und davon!«

      »Sie ist neunzehn. Sie kann nicht einfach weglaufen, Freddy.«

      Mary-Ann Ride kam näher.

      »Worum geht es bei dem Streit?«, fragte sie.

      »Wir streiten nicht«, erwiderte Tracy. »Freddy hat anscheinend mit Grossmann gestritten.«

      »Warum?«, fragte Mary-Ann Ride.

      »Ich habe um Evis Hand angehalten«, stellte Freddy düster fest.

      »Du liebe Güte!«, sagte die Granny. »Damit hättest du dir noch Zeit lassen sollen.«

      »Wenn Daddy kommt und verlangt, dass ich wieder nach Australien zurückgehe? Ich hätte mir ja auch noch ein paar Tage Zeit gelassen und erst mit dir gesprochen, Granny, aber er hat mich wirklich auf die Palme gebracht.«

      »Dann steig wieder herunter«, bemerkte sie lächelnd. »Man hält nicht um die Hand eines Mädchens an, weil der Vater ausfallend wird.«

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