Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman. Patricia Vandenberg
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Название: Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Im Sonnenwinkel Staffel

isbn: 9783740914325

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СКАЧАТЬ war startklar. Die Ansage zum Anschnallen erfolgte. Die Düsenmotoren heulten auf.

      »Jetzt geht es los, Bimbo«, bemerkte das Kind zu seinem Äffchen. Dann lächelte es bezwingend zu Eric Ride hinüber. »Er heißt Bimbo, und es ist seine erste große Reise. Vielleicht hat er Angst.«

      Wollte es damit das eigene Herzklopfen wegreden? Eric Ride legte seine schmale Hand über die kleinen Finger, die die Armlehne umschlossen. Jacqueline sah ihn wieder an und ließ es sich gefallen.

      Unter ihnen war schon das Meer. Sie blickte nun doch zum Fenster hinaus.

      »Es sind keine Wolken da. Mama kann nicht angeflogen kommen, Bimbo«, flüsterte sie.

      Eric Ride verstand es. Ein Frösteln kroch über seinen Rücken.

      Nun konnten sie sich wieder abschnallen. Jacqueline tat es sehr geschickt. Dann brachten die Stewardessen auch schon das Frühstück.

      »Ich habe eigentlich gar keinen Hunger«, bemerkte die Kleine, »nur großen Durst.«

      »Versuch auch ein wenig zu essen«, meinte die blonde Stewardess, und auch in ihren Augen konnte man Mitgefühl lesen. »Wir haben noch einen sehr weiten Flug vor uns, Jacqueline.«

      »Meinetwegen kann er noch länger sein«, murmelte das Kind.

      »Soll ich dir Pickis zurechtmachen?«, fragte Eric Ride.

      »Was sind Pickis?«, fragte sie verwundert.

      »So nannten meine Kinder die kleinen Häppchen. Ich habe sie ihnen immer zurechtgemacht, als sie klein waren.«

      »Und jetzt sind sie groß?«, fragte Jacqueline.

      »Ja, jetzt sind sie erwachsen«, erwiderte er.

      »Ich möchte auch sehr gern erwachsen sein, dann brauchte ich nicht zu der fremden Großmutter«, erklärte sie.

      »Großmütter sind sehr nett. Wir haben auch eine liebe Granny.«

      Die mächtig staunen würde, dass ich mich mit einem fremden Kind unterhalte, fuhr er in Gedanken fort.

      »Ihre Kinder haben einen lieben Daddy und eine liebe Granny. Sie haben es gut«, seufzte Jacqueline tiefsinnig. »Ich weiß nicht, ob meine Großmutter lieb ist. Ich habe sie noch nie gesehen.«

      »Willst du sie besuchen?«

      »Ich soll bei ihr bleiben, weil Li tot ist«, äußerte sie beiläufig. Ohne Ausdruck sagte sie es. »Ich hätte gern ein Picki.«

      Er machte es liebevoll zurecht und schob es ihr in den Mund.

      Ihre Augen lächelten ihn schelmisch an. Es schien ihr sehr zu gefallen, denn auf solche Weise aß sie zwei Toasts.

      »Li war meine Mama«, erklärte sie dann ungefragt. »Ich habe aber Li zu ihr gesagt. Sie wollte es so.«

      Das musste schon eine eigenartige Mutter gewesen sein, die nun tot war und die ihre kleine Tochter nicht zu vermissen schien.

      »Und dein Daddy?«, fragte Eric Ride beklommen.

      »Welcher? Charles, Ben oder Clark? Das waren auch keine richtigen Daddys. Keiner wie du«, entgegnete sie.

      Die Pickis hatten sie anscheinend schon ganz nahegebracht. Sie ging zum Du über.

      »Vielleicht hatte ich auch mal einen richtigen Daddy«, bemerkte sie sinnend, »aber den kannte ich nicht. Li hat immer gesagt, dass ich den Mund halten soll, wenn ich nach ihm gefragt habe. Du kannst mich Jacky nennen, das ist einfacher«, fuhr sie übergangslos fort.

      »Und nun bist du ganz allein«, sagte er gedankenvoll.

      »Ich habe Bimbo«, erwiderte sie.

      »Und die Granny«, stellte er fest.

      »Die Großmutter«, berichtigte sie. »In Deutschland sagt man Großmutter, hat mich die Nurse gelehrt. Und sie ist eine Freiin. Aber was eine Freiin eigentlich ist, hat mir die Nurse auch nicht erklären können. Kannst du es?«

      »Doch …, ja«, antwortete er stockend. »Das ist ein Adelstitel.«

      »Was ist Adel? Das kenne ich nicht.«

      Er erinnerte sich ungern, dass auch sein Vater als Baron zur Welt gekommen war. Er lebte in einer modernen Welt und fand das lächerlich.

      Für ihn zählte nicht die Herkunft, sondern das, was ein Mensch leistete.

      Umständlich begann er es ihr zu erklären.

      »Aber eigentlich brauchen wir uns damit nicht zu befassen, Jacky«, meinte er. »Es spielt keine Rolle.«

      »Aber die Freiin legt großen Wert darauf, hat die Nurse gesagt. In Deutschland küsst man auch die Hand. Willst du auch nach Deutschland?«

      »Ja«, nickte er. »Nach Frankfurt.«

      Ihre Augen strahlten noch heller.

      »Ich auch. Wie heißt du?«

      »Eric Ride.«

      Sie legte den Kopf schief und sah ihn an. Ein sehnsüchtiger Blick war in ihren schönen topasfarbenen Augen.

      »Darf ich dich Daddy nennen bis Frankfurt?«, fragte sie leise. »Ich möchte so gern einmal einen Daddy haben, den ich lieb haben könnte.«

      Seine Augen begannen zu brennen. Verflixt, dachte er, diese süße kleine Person rührt mich zu Tränen. Sanft strich er ihr über das glänzende Haar.

      »Nenn mich ruhig Daddy, kleine Jacky«, sagte er zärtlich.

      Wenn Freddy jetzt hier wäre … Nein, er glaubte nicht, dass er spotten würde. Er war ja auch von der deutschen Romantik angesteckt worden. Es musste wohl doch im Blut liegen.

      Jacky schmiegte ihr Köpfchen an seine Schulter.

      »Wir müssten immer weiterfliegen. Es dürfte nicht zu Ende sein«, murmelte sie. »Ich habe solche Angst vor der Großmutter, Daddy.«

      Na, die werde ich mir einmal ordentlich vornehmen, dachte Eric Ride.

      »Du brauchst keine Angst zu haben Jacky. Wenn die Großmutter nicht lieb ist, nehme ich dich einfach mit.«

      Himmel, was hatte er da gesagt? War das zu glauben? Aber es waren keine leeren Worte. Er war entschlossen, die Worte auch in die Tat umzusetzen.

      »Hoffentlich ist sie gar nicht lieb«, war Jackys Kommentar.

      *

      Freddy Ride wusste, wo er Evi Grossmann finden konnte.

      Um diese Zeit war sie auf der Koppel.

      Er hatte ziemlich lange gebraucht, um herauszukriegen, zu welchen Zeiten er sie dort finden konnte, und er war anfangs ganz heimlich dort herumgestrichen, weil er nicht gewagt hatte, sie anzusprechen, bis sie ihn dann mal fragte, ob er sich für Pferde interessierte.

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