Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740911492

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      Gespannt beobacktet er sie.

      »Mit Rücksicht auf meinen Zustand habe ich abgelehnt.«

      »Abgelehnt?«

      »Ja! Oder ist dir das nicht recht?«

      »Sie legt aber anscheinend besonderen Wert auf unsere Anwesenheit bei ihrem Fest.«

      »Das muß ich dir überlassen«, kommt die ruhige Entgegnung.

      »Wir werden fahren«, bestimmt er.

      *

      »Ist Aline schon hier?« fragt Frau Christine ihren Sohn, einige Tage danach.

      Um ihre zierliche Gestalt bauscht sich ein schwerseidenes, schlicht gehaltenes Kleid. Ihr mütterliches Gesicht strahlt. Sie freut sich wirklich auf das Fest.

      Hanno, der eine Zigarette rauchend am Fenster steht, wendet sich nach ihr herum. »Sie kommt gleich.«

      Frau Christine richtet sich auf und lauscht auf das unruhige Pferdegetrappel, »der Jochen ist vorgefahren. Er wird doch nicht die Hexe mit eingespannt haben?

      »Doch, das hat er«, Hanno tritt an das Fenster und blickt auf den hellerleuchteten Hof. »Wenn es dich beruhigt, dann werde ich kutschieren. Die Hexe gehorcht mir auf den leisesten Zug.«

      Zu einer Entgegnung kommt Frau Christine nicht, da jetzt Aline erscheint.

      Hanno zieht Aline sanft an sich, langsam folgt Frau Christine.

      Fürsorglich wickelt er die beiden Damen in die Pelzjacken.

      »Ich fahre selber, Jochen, setz dich neben mich«, befiehlt er dem Alten und ergreift die Zügel.

      In flotter Fahrt geht es Geroldsgrund zu. Es ist eine wunderschöne Fahrt durch den verschneiten, winterlichen Wald. Auf der Landstraße, die nach dem Gut führt, haben sich zu beiden Seiten Schneemassen aufgetürmt.

      »Fahr vorsichtig, Hanno!«

      Die Pferde greifen schneller aus. Der Schlitten fliegt fast lautlos über den festen Schnee.

      Da – der helle Ton einer Hupe zerreißt die Stille! Ein dunkler, geschlossener Wagen saust vorüber. Die Hexe wird nervös.

      In diesem Augenblick geht ein Ruck durch den Schlitten, der Schlitten wird gegen einen Baum geschleudert und stürzt seitwärts in eine Schneemauer.

      »Verdammt!« schreit Hanno.

      Jochen ist vor Schreck fast bewußtlos. Ächzend erhebt er sich vom Boden des Schlittens und deutet mit der zitternden Hand einige Meter seitwärts.

      »Mein Gott – die Frau!«

      Hanno kniet bereits neben Aline, die ein Stück von der Unglücksstelle entfernt regungslos daliegt.

      »Aline!«

      Sie schlägt die Augen auf und lächelt ihm beruhigend zu: »Mir ist nichts geschehen, Hanno, wirklich nichts. Ich bin ja weich gefallen. Bitte, sieh nach Mutter.«

      Er will sie in die Höhe richten, doch sie winkt ab.

      »Laß mir noch ein paar Minuten, um mich von dem Schreck zu erholen.«

      »Hast du Schmerzen?« fragt er, von Angst gepeinigt, doch sie schüttelt den Kopf, deutet nur mit der Hand auf die Stelle, wo Frau Christine sich soeben mit Hilfe Jochens aus dem Schnee aufrichtet.

      Auch sie lächelt Hanno entgegen. »Nur ein Schneebad, Hanno.«

      Dann gilt ihr nächster Gedanke Aline.

      »Lieber Gott! Aline – in ihrem Zustand! Schnell, führe mich zu ihr!«

      Hanno bricht der Schweiß aus. »Ihr ist nichts geschehen. Aber ich bin dennoch sehr besorgt. Wir wollen vor allem den Schlitten wieder in Ordnung bringen. Aline will einige Minuten ausruhen.«

      Frau Christine fühlt doch hier und da Schmerzen, achtet aber nicht darauf und ist rasch bei Aline.

      »Hast du dir weh getan?«

      Sie nimmt die Hände der jungen Frau in die ihren, streift die Handschuhe ab und blickt ängstlich in das schneeweiße Antlitz der Schwiegertochter.

      »Sorg dich nicht, Mutter, es ist wirklich nichts.«

      Sie schweigen, blicken mit Spannung hin zu Hanno, der seine Not mit Jochen hat.

      Mit vereinten Kräften ziehen sie den Schlitten aus dem Schnee.

      Hanno steht schon wieder neben seiner Frau, nimmt sie auf die Arme und trägt sie zu dem Schlitten.

      Sie läßt sich willig seine Fürsorge gefallen. Tapfer lächelt sie ihm zu, während die Schmerzen immer quälender werden. Doch dann kann sie ein Stöhnen nicht unterdrücken, und sofort gibt Hanno Anweisung, bei Doktor Urban vorzufahren.

      »Ich brauche doch keinen Arzt, Hanno«, versucht Aline ihren Gatten zu beruhigen.

      Wieder kommt dieser Schmerz, mit einem wehen Laut läßt sie den Kopf sinken und verliert das Bewußtsein. –

      Bald sind sie auf dem Birkenhof. Doktor Urban hat versprochen, sofort nachzukommen.

      Frau Christine weckt eines der Mädchen; Hanno trägt Aline in das Schlafzimmer und legt sie auf ihr Bett.

      Nach einer Stunde herrscht ein unruhiges Leben auf dem Birkenhof. Doktor Urban weicht nicht vom Lager der jungen Frau. Frau Christine sitzt mit verängstigten Augen in der Nähe. Sie weiß, um was es geht, und hat die Hände zum Gebet gefaltet.

      Unten läuft Hanno mit harten Schritten umher. Er macht sich Vorwürfe darüber, daß er selbst kutschiert hat. Die wenigen Worte Doktor Urbans haben ihm keinen Zweifel über den ernsten Zustand Alines gelassen.

      Stunden um Stunden vergehen. Hannos Nerven sind auf das höchste gespannt. Die Schmerzensschreie aus dem Schlafzimmer gehen ihm durch und durch.

      Plötzlich ist Totenstille – und nun dringt ein dünnes Stimmchen, kläglich anzuhören, an das Ohr des unablässig hin und her wandernden Mannes.

      Er lauscht, und eine übermächtige Freude füllt sein ganzes Ich aus.

      Mit einem Satz ist er an der Tür und steht gleich darauf vor Alines Schlafzimmer.

      Er zögert. Da kommt ihm schon Doktor Urban entgegen.

      »Gratuliere, Hanno – ein Mädchen. Allerdings ein bißchen winzig, aber das wird schon noch groß«, sagt er in seiner trockenen Art.

      Ein Mädchen? Kein Erbe? – Eine Enttäuschung will sich Hannos bemächtigen. Doch dann strahlt er den Doktor an.

      »Das macht nichts, Doktor. Hauptsache – alles ist in Ordnung.« Er schüttelt kräftig die Hand des Arztes. »Darf ich zu meiner Frau?«

      »Wenn du dich vernünftig benimmst. Das Kind – na ja, eine СКАЧАТЬ