Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740911492

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      Einem Mann wirft man sich nicht an den Hals, hört sie im Geist ihre kluge Mutter sagen, und das bedrückt sie noch viel mehr.

      »Nacht!« flüstert sie und huscht in ihr Zimmer.

      Langsam, nachdenklich sucht auch Johnson sein Zimmer auf. Er ist nicht weniger verwirrt als Mary. Seit ein paar Stunden scheint das stabil gewesene Fundament seines Lebens ins Wanken zu geraten. Eine schöne dunkelhaarige Frau mit nachtdunklen Augen. Eine Frau? Nein! Ein junges Mädchen, über deren ganzer Erscheinung ein Hauch von Unschuld und Unberührtheit liegt, hat ihn verzaubert. Nichts anderes kann er mehr denken als: Patricia! Und morgen sehe ich sie wieder.

      *

      Der Morgen ist noch in dunstige Schleier gehüllt, als Patricia das Zimmer ihrer Mutter betritt.

      Die Kranke ist bereits wach und blickt Patricia aus großen Augen fragend entgegen.

      Rasch setzt Pat das Tablett mit dem Frühstück ab und eilt ans Bett. Sie streut einen Arm voll der schönsten Rosen auf die seidene Decke. Sofort schwebt ein süßer Duft zu der Kranken empor. Ihre Hände streichen liebkosend über die zarten Blätter.

      »Wie wunderschön, Kind«, sagt sie, und über die Rosen hinweg forscht sie in Pats Augen. »War es schön gestern, Kind? Ich habe dich nicht heimkehren gehört.«

      »Mutti!« Patricia läßt sich auf dem Bettrand nieder. »Es war wunderbar. Laß dir erzählen.«

      Gewohnt, ihrer Mutter alles anvertrauen zu können, schildert sie das

      Erlebnis vom Abend zuvor in allen

      Einzelheiten. Alles, was ihr das Herz schier abdrückt, sprudelt sie hervor, und Anna Hellberg lauscht andächtig. Wann hat sie die ruhige, gelassene Pat einmal so aufgewühlt gesehen? Weiß das Mädel überhaupt, wie schön es ist?

      »Und heute soll ich ihn wiedersehen, Mutti«, schließt sie atemlos. »Natürlich gehe ich nicht.« Sie stockt, fährt sich mit der Zungenspitze schnell über die Oberlippe, als könne sie damit ihre Erregung verbergen, und auf ein ermunterndes Lächeln ihrer Mutter hin spricht sie weiter. »Nein, ich werde nicht wieder gehen, Mutti. Er kennt meine Adresse nicht, also wird er mich auch nicht finden.«

      »Und warum willst du ihn nicht wiedersehen, diesen Idealmann mit Namen Donald?« fragt Anna Hellberg leise.

      »Warum?« Pats Augen werden weit vor Staunen. »Kannst du mich nicht verstehen, Mutti? Es war ein so wunderschöner Abend! Ich glaube kaum, daß er sich wiederholen kann. Deshalb bin ich auch an der Ecke ausgestiegen, damit er nicht weiß, wo ich wirklich wohne.«

      Frau Hellberg lächelt nachsichtig. »Weißt du, was ich glaube, Pat?« Sie neigt ihren Kopf ein wenig ihrem Kinde zu. »Du wirst heute abend doch gehen. Ja, ja, das glaube ich ganz bestimmt.«

      »Oh, Mutti, wie kannst du das denken.« Pat spricht voll Eifer, aber dahinter steht doch die Unschlüssigkeit, die Anna Hellberg mühelos erraten hat. »Es soll ein einmaliges Erlebnis für mich bleiben.«

      »Vielleicht ist es jetzt schon mehr, Pat?«

      Patricia legt das Gesicht auf die Bettdecke. »Ich weiß nicht, Mutti«, flüstert sie kaum hörbar. »Ich habe kaum geschlafen, immer wieder mußte ich an ihn denken.«

      »Dann wirst du heute abend gehen«, sagt die Kranke ganz entschieden. »Das Glück hat dich verwirrt, Pat. Ich wollte so gern, daß es zu dir kommt. Deshalb habe ich dich weggeschickt.«

      Patricia sieht den hochgewachsenen Mann vor sich, sie hört seine gütige Stimme, die dunkel und voll in ihren Ohren widerhallt. Sie spürt seinen Kuß auf ihren Lippen und sie weiß, daß sie gehen wird.

      *

      Und dann kommt alles ganz anders, als Patricia es sich vorgenommen hat. Sie wollte nur zu ihm gehen, um ihm zu sagen, daß sie ihm den Abend nicht schenken kann.

      In das schönste Kostüm gehüllt, wartet sie fünf Minuten vor acht Uhr vor dem Haus, wo Donald sie hat absetzen müssen. Kaum eine Minute hat sie sich hinter die Tür mit der Glasscheibe gestellt, als sie ein Taxi vorfahren sieht.

      Sie verläßt das Haus und eilt ihm entgegen. Wortlos nimmt er ihren Arm, zieht sie mit sich und schiebt sie auf den Rücksitz.

      »Gott sei Dank!« atmet er erleichtert auf und greift nach ihrer Hand. »Ich dachte schon, Sie würden nicht kommen.«

      Das wollte ich auch nicht – möchte sie rufen, aber etwas läßt ihre Stimme versagen. Die Freude, ihn wiederzusehen und daß er sein Wort gehalten hat, ist zu groß.

      Sie dreht den Kopf ihm zu. »Haben Sie heute meinetwegen wieder eine Verabredung abgesagt?« Ihre Augen hängen vor heimlicher Erwartung an seinen Lippen.

      »Allerdings, das habe ich«, gibt er ehrlich zu, und er denkt an die kurze, aber heftige Szene mit Mary.

      »Und bedauern Sie es sehr?«

      Er neigt seinen Mund über ihren Handrücken. »So sehr, daß ich mich wie ein Kind auf unser Wiedersehen gefreut habe«, scherzt er und läßt dabei sein dunkles, mitreißendes Lachen erklingen, so daß auch auf ihren Lippen ein Lächeln aufblüht. In einem Gefühl seltsamer Zusammengehörigkeit schmiegt sie sich an seine Seite. Zart preßt er ihren schmalen Körper an sich.

      Diesmal zeigt Donald Johnson sich von einer völlig neuen Seite. Er beteiligt sich mit Pat an der Konfetti-schlacht, die durch die Straßen tobt. Wie zwei Kinder geben sie sich diesem übersprudelnd lebendigen Vergnügen hin. Und wenn Patricias helles Lachen ertönt, ist Donald wie trunken.

      Niemals wird er Mary heiraten können! Niemals! Seitdem er das fein-gliedrige dunkelhaarige Geschöpf mit den nachtdunklen Augen gesehen hat, ist es um sein Herz geschehen.

      Er ist bereit, für sein Glück Opfer zu bringen. Und er sehnt sich nach einem Glück mit Patricia, von der er bis jetzt herzlich wenig weiß. Trotzdem kennt er sie bis in die kleinste Faser ihres Herzens. Es ist ein reines, unverdorbenes Herz, das bereit ist, sich ihm zu eigen zu geben. Das hat er klar erkannt.

      Patricia ahnt nichts von seinen weit in die Zukunft eilenden Gedanken, die alle um ihre Person kreisen. Sie genießt die Stunden in seiner Gesellschaft, wie ein Durstender eine Schale kristallklaren Wassers austrinkt.

      Später sitzen sie sich in dem Lokal, in dem sie schon den ersten Abend zusammen verbracht haben, beim Essen gegenüber. Diesmal ist Patricia nicht mehr nur scheu und stille Beobachterin. Sie plaudert mit Donald und gibt sich dabei so herzerfrischend natürlich, daß er immer mehr in ihren Bann gerät. Schon wenn sich der süße Mund zu einem Lächeln verzieht, das ihm gilt, ist er glücklich

      Genau wie tags zuvor steigt die Stimmung von Stunde zu Stunde. Es wird getanzt, gelacht, gescherzt und getrunken. Wenn Patricia glaubte, nach dem vorherigen Abend könne es keine Steigerung mehr geben, so irrte sie sich sehr.

      Alles ist noch schöner, noch traumhafter, und sie fühlt sich mehr und mehr der Wirklichkeit entrückt. Sie sieht nur den Mann, der sie geschickt über das glänzende Parkett führt, der interessant zu erzählen versteht, der aufmerksam ihre Wünsche errät, ihr Konfekt und Blumen schenkt und kleine Torheiten, die zum Verkauf angeboten werden. Alles türmt sich vor ihr auf dem Tisch auf, und sie macht Augen wie ein beschenktes Kind.

      »Sie sind sehr wenig verwöhnt, СКАЧАТЬ