Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740911492

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СКАЧАТЬ die Tür zu seinen Zimmern erreicht und hinter sich den Schlüssel umgedreht.

      Nie, nie wird Mary diese einsame, durchweinte Nacht vergessen. Niemals! Ihre Stunde wird kommen, wo sie ihm diese Demütigung heimzahlt. Und das wird sie tun, bei Gott, sie hat es in dieser Nacht sich selbst geschworen.

      »Sag mal«, fällt Donald in ihren Gedankengang ein. »Denkst du nicht daran, dein Elternhaus wieder auf-bauen zu lassen? Das Geld von der Versicherung ist eingegangen. Ein schöner Batzen. Dein Bankkonto kann sich ebenfalls sehen lassen. Weshalb zögerst du eigentlich?«

      »Warum?« Sie nimmt einen Zug aus der Zigarette und bittet dann: »Mix uns erst etwas Trinkbares. Mir bitte nicht zu scharf.«

      »Bitte!«

      Er erhebt sich, rollt die Hausbar herbei und beginnt, mit Flaschen und Gläsern zu hantieren. Seitwärts ist eine Box für Eisstücke eingebaut.

      Aus halbgeschlossenen Augen beobachtet Mary seine Bewegungen. Er hat wohlgeformte, schmale Hände. Ein Schauer durchrieselt sie. Wie müßte es sein, wenn diese Hände sie liebkosten?

      Sie lehnt sich mit geschlossenen Augen zurück. Donald, der ihr eben das Glas reichen will, sieht sie erschrocken an.

      »Was ist dir, Mary? Fühlst du dich nicht wohl?«

      Sie lauscht seinen Worten nach. Liegt ehrliche Besorgnis darin – oder ist es wieder die gewohnte Höflichkeit?

      Langsam fängt sie sich wieder. »Nichts ist.« Sie nimmt das Glas entgegen und kippt es in einem Zug. »Also über den Neubau wolltest du mit mir sprechen? Nein! Ich werde nichts aufbauen lassen.«

      »Das kann doch nicht dein Ernst sein«, widerspricht er heftig. »Es handelt sich um dein Elternhaus.«

      Sie zieht die Augenbrauen erstaunt empor. »Na – und?«

      »Mein Gott, Mary, deine Mutter hing an dem Bau. Für dich selbst hängen unzählige Erinnerungen daran.«

      »Die habe ich vergessen«, erwidert sie kalt, so kalt, daß ihn friert.

      »Dann denke an die Menschen, die einmal in dem alten Haus tätig waren. Sie haben damit Brot und Lohn verloren.«

      Sie lächelt spöttisch. »Du hast doch den Wohltäter gespielt und sie restlos übernommen. Genügt das nicht?«

      Er zuckt die Schultern. »Wenn du nicht willst! Ich kann dich nicht dazu zwingen.«

      Sie erhebt sich brüsk. »Nein – du kannst mich nicht dazu zwingen. Mein Geld ruht auf der Bank sehr gut. Wer weiß, wie sehr ich es einmal nötig habe.«

      »Was willst du damit andeuten?«

      Sie lacht kurz und bitter auf. »Ach, nichts von Bedeutung.« Behutsam stellt sie das Glas auf den Tisch. »Hast du mir sonst nichts zu sagen?«

      Er blickt verlegen zu ihr auf. »Das war alles. Aber deshalb brauchst du nicht gleich aufzuspringen und wegzulaufen. Komm«, fordert er sie auf, »trinken wir noch etwas zusammen.«

      »Danke, ich bin müde. Gute Nacht.«

      Ohne ihm die Hand zu reichen, geht sie, und Donald sieht lange auf die geschlossene Tür. Das ist nun seine Ehe, in die man ihn hineingezwungen hat. Niemals wird er sich daraus lö-

      sen können. Das Versprechen, das er einer Sterbenden gab, muß ihm heilig sein.

      Aber er kann auch kein besseres Verhältnis zu Mary herstellen. Sie entgleitet ihm immer mehr. Immer stärker wird in ihr der Hang zum Luxus. Sie sehen sich meist nur zu den Hauptmahlzeiten.

      Ehe! denkt er, und mit einem Schwung schleudert er sein Glas durch den Raum. Klirrend zerschellt es am Türrahmen.

      Verflixt noch mal! Da lebt in Deutschland ein liebenswertes, wunderschönes Menschenkind, das er nie vergessen kann. Niemals! Er hätte Patricia zu seiner Frau gemacht und wäre irrsinnig glücklich mit ihr geworden. Statt dessen ist er an die blonde, kühle Frau gekettet. Soll das immer so bleiben? Ein ganzes Leben lang?

      Er springt auf und wandert durch den Salon. Unrast liegt über seiner ganzen Erscheinung.

      Ja, er hat sich merkwürdig verändert. Er merkt es selbst. Er ist nicht mehr er selbst. Er kommt sich fremd vor, und alles ekelt ihn an. Er spielt Mary eine Komödie vor, eine Komödie der Höflichkeit. Aber in einem ist er sich treu geblieben: Liebe hat er ihr nicht geschenkt.

      »Patricia« – stöhnt er auf und bedeckt das Gesicht mit beiden Händen.

      Und aus weiter Ferne winkt ein Hoffnungsstrahl, winzig zwar, aber doch ein Lichtblick. Er wird, wenn der Fasching wieder in Deutschland tobt, hinfahren. Er wird sie suchen, seine wunderschöne Patricia.

      *

      Patricia Hellberg wird von Barbara Hollmann in den einzelnen Abteilungen persönlich eingeführt. Man begrüßt die Neue mit einem freundlichen Lächeln, die Herren bringen vor Bestürzung kaum ein richtiges Wort hervor. Als sie unter sich sind, geht es los.

      »Donnerwetter, da hat sich der Alte ja eine Schönheit eingefangen.«

      »Wenn er es überhaupt sieht«, wirft ein anderer skeptisch ein. »Der interessiert sich doch nur für Gummi.«

      »Mir ist direkt das Herz stehengeblieben«, meint ein dritter und drückt die Hand auf die linke Seite. Ihm antwortet Gelächter.

      »Stehst du wieder einmal in Flammen, Herbert?« neckt ihn der Buchhalter Peter Bendler. »Geschieht bei dir reichlich oft.« Er lächelt nachsichtig. »Ein Glück, daß es nicht lange bei dir anhält.«

      Herbert Liebing wird wütend.

      »Tut nur nicht so erhaben. Ihr seid auch beeindruckt von der Neuen. Habt ihr schon mal so was Wunderschönes gesehen? Und dazu dieser Name.« Er schließt die Augen und flüstert vor sich hin: »Wunderschöne Patricia!«

      Und damit hat Patricia ihren Spitznamen, der schon mehr ein Bewunderungsausdruck ist, erhalten.

      Überall, wo sie sich sehen läßt, flüstert man hinter ihr her: »Wunderschöne Patricia!«

      Davon ahnt Pat natürlich nichts. Mit Eifer hat sie sich in die Arbeit gestürzt, die Barbara Hollmann ihr geduldig erklärt. Sie ist mit ihrer Hilfe bis jetzt sehr zufrieden.

      Meist arbeiten sie allein im Vorzimmer des Chefs, den Patricia noch nicht gesehen hat, sehr zum Leidwesen Dr. Stemmlers, der Patricia persönlich eingeführt hat.

      Generaldirektor Baumann war auf Geschäftsreise. Barbara empfing nur Telefongespräche mit Informationen von ihm.

      Einmal wagte Patricia die scheue Frage.

      »Wie – wie sieht er denn aus, der Herr Generaldirektor?«

      Ein prüfender Blick traf sie. Dann glitt ein Lächeln um Barbaras Mund. Sie ist nicht schön, aber sehr tüchtig, und sie hat ein gutes, hilfsbereites Herz. Dazu versteht sie sich geschmackvoll zu kleiden. Man hat unwillkürlich Achtung vor ihr, sobald man sie sprechen hört.

      Patricia hat Barbara Hollmann, die eigentlich ihre Vorgesetzte ist, schon sehr bald in СКАЧАТЬ