Название: Eine Spur von Tod
Автор: Блейк Пирс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Современные детективы
Серия: Keri Locke Mystery
isbn: 9781640290051
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Während Mia das sofort tat, stellte Keri ihr noch ein paar Fragen.
„Welche Schule besucht sie?“
„West Venice High.“
Keri war erstaunt. Sie kannte die Schule gut. Es war eine staatliche Schule, auf die hunderte von Kindern mit ganz unterschiedlichen Hintergründen gingen. Sie hatte schon einige junge Leute verhaftet, die auf die West Venice gegangen sind.
Warum geht die Tochter eines reichen US Senators nicht auf eine schicke Privatschule?
Mia las wohl ihre Gedanken.
„Stafford fand das nie gut. Er wollte immer, dass sie eine Privatschule besucht und später nach Harvard geht, so wie er. Aber es ging nicht nur um die Ausbildung. Er wollte es auch, weil er Privatschulen für sicherer hält“, sagt sie. „Ich wollte aber, dass sie auf eine staatliche Schule geht, damit sie mit einer bunten Mischung von Kids auf das echte Leben vorbereitet wird. Es war eines der wenigen Male, bei denen ich mich durchgesetzt habe. Wenn Ashley jetzt auf dieser Schule etwas zugestoßen ist, bin ich dafür verantwortlich.“
Keri wollte diesen Gedanken im Keim ersticken.
„Erstens – Ashley wird nichts zustoßen. Zweitens – wenn doch etwas passiert wäre, wäre es nicht die Schuld ihrer Mutter, sondern die Schuld desjenigen, der ihr etwas angetan hat.“
Dann blickte sie Mia Penn lange ins Gesicht. Hatte sie sich überzeugen lassen? Keri wollte verhindern, dass diese Frau die Fassung verlor. Sie entschied, noch einen Schritt weiter zu gehen.
„Lassen Sie uns noch einmal gemeinsam überlegen: Gibt es jemanden, der Ashley schaden will? Oder vielleicht Ihnen und Ihrem Mann?“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ashley oder ich irgendwelche Feinde haben. Auch bei Stafford glaube ich das nicht, aber er ist ein einflussreicher Mann. Ich meine, ihm wurde schon öfter gedroht, aber es ist schwer zu sagen, ob das ernst zu nehmen ist.“
„Bisher hat noch niemand Lösegeld gefordert?“
Jetzt stand ihr der blanke Schrecken ins Gesicht geschrieben.
„Denke Sie, dass es darum geht?“
„Nein, nein. Ich will nur nichts übersehen. Ich habe keinen konkreten Verdacht. Diese Fragen sind nur Routine.“
„Es gab keine Lösegeldforderung.“
„Sie verfügen offensichtlich über einen gewissen Reichtum.“
Mia nickte.
„Meine Familie ist recht wohlhabend, aber das weiß eigentlich niemand. Alle denken, dass unser Geld von Stafford kommt.“
„Nur aus Neugierde – über welchen Betrag sprechen wir denn in etwa?“, fragt Keri. In diesem Job war es manchmal unmöglich, diskret zu sein.
„Das kann ich Ihnen nicht genau sagen, wir haben das Strandhaus in Miami und eine Wohnung in San Francisco, aber beides läuft unter Firmennamen. Wir sind ziemlich aktiv auf dem Markt und haben zahlreiche Investitionsgüter. Sie haben ja die Kunstgegenstände hier im Haus gesehen. Insgesamt geht es um etwa fünfundfünfzig, vielleicht sechzig Millionen.“
„Weiß Ashley das?“
Die Frau zuckte mit den Schultern.
„Gewissermaßen schon. Sie kennt keine genauen Zahlen, aber sie weiß, dass wir viel besitzen und dass die Leute nicht alles wissen müssen. Stafford gibt sich gerne als ‚Mann des einfachen Volkes‘.“
„Redet Ashley mit ihren Freunden über diese Dinge?“
„Das glaube ich nicht. Wir haben ihr immer wieder gesagt, dass sie das nicht herumposaunen soll.“ Sie stöhnte und fügte dann hinzu: „Gott, ich rede viel zu viel. Stafford wäre bestimmt wütend auf mich.“
„Führen Sie beide eine glückliche Ehe?“
„Ja, natürlich.“
„Und kommen Sie mit Ashley gut zurecht?“
„Sie ist für mich der wichtigste Mensch auf der ganzen Welt.“
„Okay. Und wie kommt Stafford mit ihr aus?“
„Sie kommen gut miteinander zurecht.“
„Gibt es irgendeinen Grund, warum sie von Zuhause weglaufen würde?“
„Definitiv nicht. Sie ist nicht weggelaufen, da bin ich sicher.“
„Wie war ihre Laune in letzter Zeit?“
„Gut, stabil, glücklich.“
„Kein Liebeskummer?“
„Nein.“
„Drogen oder Alkohol?“
„Wer weiß das schon so genau, aber im Allgemeinen ist sie eine verantwortungsbewusste junge Frau. Diesen Sommer hat sie den Junior-Rettungsschwimmer gemacht. Dafür musste sie jeden Morgen um fünf Uhr aufstehen. Sie ist kein launischer, fauler Teenager. Außerdem hat das neue Schuljahr vor zwei Wochen begonnen.“
„Gibt es dort irgendwelche Probleme?“
„Überhaupt nicht. Sie mag ihre Lehrer, kommt mit den anderen Schülern gut aus und wird dem Mädchen-Basketball-Team beitreten.“
Keri sah ihr tief in die Augen. „Was glauben Sie, was passiert ist?“
Sie sah verwirrt aus. Ihre Lippe zitterte ein wenig.
„Ich weiß es nicht“, flüsterte sie. Sie sah zur Haustür und wandte sich dann wieder Keri zu. „Ich will sie einfach nur wieder haben. Wo zur Hölle bleibt Stafford nur?“
Wie auf sein Stichwort kam ein Mann um die Ecke. Es war Senator Stafford Penn. Keri hatte ihn schon oft im Fernsehen gesehen, aber als er jetzt vor ihr stand, spürte sie seine mächtige Ausstrahlung. Er war Mitte vierzig, muskulös und ziemlich groß, bestimmt zwei Meter. Er hatte blondes Haar, wie Ashley, markant geschnittene Gesichtszüge und leuchtend grüne Augen. Von ihm ging eine Anziehungskraft aus, die beinahe greifbar war. Keri schluckte, als er ihr die Hand hinhielt.
„Stafford Penn“, sagt er, auch wenn ihm klar war, dass sie das bereits wusste.
Sie lächelte. „Keri Locke. LAPD Pacific, Einheit für vermisste Personen.“
Stafford gab seiner Frau einen flüchtigen Kuss auf die Wange und setzte sich. Dann kam er direkt zur Sache.
„Wir wissen es sehr zu schätzen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, aber ich persönlich denke, dass wir bis morgen warten sollten.“
Mia СКАЧАТЬ